Autor: Karina Kayser

  • Wahrnehmung – eine kritische Führungsqualität?

    Wahrnehmung – eine kritische Führungsqualität?

    “Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind, sondern wie wir sind.” (Anaïs Nin)

    Hand aufs Herz: Gehen wir nicht oft davon aus, die Welt so wahrzunehmen, wie sie wirklich ist? Doch unser Gehirn erschafft seine eigene Realität – es interpretiert Sinneseindrücke anhand bestehender Erwartungen. Neurowissenschaftler wie Prof. Anil Seth sprechen davon, dass unser Gehirn die Wirklichkeit „halluziniert“: Was wir wahrnehmen, ist die beste Annahme unseres Gehirns darüber, was es in der Welt gibt, mehr oder weniger durch unserer Wahrnehmungen korrigiert.

    Diese Erkenntnis ist nicht neu. Bereits Immanuel Kant sagte sinngemäß: Ich kann Dinge an sich nicht wahrnehmen, die Welt ist vom Verstand entworfen. Und auch in der buddhistischen Lehre findet sich diese Einsicht. Der Zen-Meister Thích Nhất Hạnh sagt: „Dein Konzept der Realität ist nicht die Realität. Wenn du in deinen Wahrnehmungen gefangen bist, verlierst du die Wirklichkeit.“

    Wahrnehmung stärken – klar führen

    Doch was bedeutet das für Führungskräfte? Wie können wir unsere eigene Sichtweise hinterfragen und andere besser verstehen? Unsere eigenen Engen zumindest etwas überwinden?

    Genau darum geht es in unserem Seminar „Klar führen: Wirksamkeit und Präsenz durch Zen“. Durch Meditation und Achtsamkeit stärken wir die Selbstwahrnehmung und -führung und entwickeln zentrale Führungskompetenzen wie aktives Zuhören. In der besonderen Atmosphäre eines Klosters verbinden wir Zen-Meditation mit interaktiven Gruppendiskussionen, Fallbesprechungen und szenischen Übungen. So schaffen wir mehr Präsenz, Klarheit und Wirksamkeit im Führungsalltag.

    👉 Interesse? Mehr Infos gibt’s hier: Klar führen.

    Blogpost von Prof. Dr. Axel Glasmacher

  • Die Rolle der Intuition im Führungsalltag: Wie Meditation Führungskräfte stärkt

    Die Rolle der Intuition im Führungsalltag: Wie Meditation Führungskräfte stärkt

    In der heutigen Geschäftswelt werden Führungskräfte mit einer Vielzahl komplexer Herausforderungen konfrontiert. Entscheidungen müssen schnell und oft unter hohem Druck getroffen werden. Die herkömmlichen Ansätze, die meist auf analytischem Denken beruhen, stoßen dabei immer häufiger an ihre Grenzen. In solchen Situationen kann die Intuition zu einem entscheidenden Werkzeug werden, um die Führungskompetenzen auf eine neue Ebene zu heben. Doch was ist Intuition genau? Wie kann sie im Führungsalltag helfen und welche Rolle spielt Meditation – insbesondere die Praxis der Zen-Meditation – in der Entwicklung dieses kraftvollen Werkzeugs?

    Was bedeutet Intuition im Führungskontext?

    Intuition lässt sich als inneres Wissen beschreiben, das jenseits des rationalen Denkens entsteht. Oftmals als „Bauchgefühl“ oder „Instinkt“ bezeichnet, handelt es sich dabei um eine Art unbewusste Weisheit, die sich im richtigen Moment offenbart, wenn wir Zugang zu unserer inneren Ruhe finden. In Führungssituationen kann die Intuition eine wertvolle Ergänzung zur klassischen Analyse sein, indem sie Informationen, die wir bewusst noch nicht vollständig erfassen können, berücksichtigt und in den Entscheidungsprozess einfließen lässt.

    Studien [z.B. BI Norwegian Business School „Intuition, analytical skills matter most in crisis.” ScienceDaily. (2013) oder Yale Insights „The Best Leaders Use Intuition.” (2024)] zeigen, dass erfahrene Führungskräfte in Stresssituationen häufig instinktiv richtig handeln – und dies oft besser und schneller als durch rein analytisches Denken. Die Fähigkeit, intuitive Entscheidungen zu treffen, kann sich jedoch nur entwickeln, wenn eine Führungskraft gelernt hat, auf die eigene innere Stimme zu hören und ihr zu vertrauen. Hier setzt die Zen-Meditation an.

    Wie fördert Meditation die Intuition?

    Zen-Meditation ist eine jahrhundertealte Praxis, die darauf abzielt, Körper, Geist und Energie in Einklang zu bringen und das Bewusstsein in die Gegenwart zu lenken. Die Praxis hilft, mentale Blockaden zu lösen und die Wahrnehmung zu verfeinern. Führungskräfte, die regelmäßig meditieren, berichten häufig davon, dass sie Entscheidungen klarer, schneller und mit größerer Überzeugungskraft treffen können. Doch wie genau geschieht dies?

    1. Förderung der Selbstwahrnehmung

    Zen-Meditation schult die Selbstwahrnehmung – das Bewusstsein für den eigenen Körper, die eigenen Gedanken und Emotionen. Diese Achtsamkeit auf körperliche Empfindungen und geistige Prozesse stärkt die Verbindung zu unserem inneren Wissen. Indem Führungskräfte während der Meditation lernen, innere Spannung und Entspannung wahrzunehmen, entsteht Raum für Intuition und spontane Einsichten. So entwickelt sich eine achtsame Aufmerksamkeit, die nicht durch Stress oder Hektik getrübt ist, sondern klare und intuitive Entscheidungen ermöglicht.

    1. Reduktion von Stress und Anspannung

    Stress blockiert den Zugang zur Intuition. Im Zustand hoher Anspannung greifen wir instinktiv auf bekannte Denkmuster zurück, was oft zu eingeschränkten und wenig kreativen Lösungen führt. Durch Zen-Meditation wird das Nervensystem beruhigt und der Stresspegel gesenkt. Diese Entspannung öffnet den Raum für tiefere Erkenntnisse, da sie die Barrieren abbaut, die oft den Zugang zu intuitivem Wissen blockieren. Führungskräfte, die Zen-Meditation praktizieren, lernen, auch in hektischen Situationen ihre innere Ruhe zu bewahren – und das ist die Basis für intuitive Entscheidungen.

    1. Verbesserung des Körpergefühls

    Intuition ist oft ein körperlicher Prozess, der sich in subtilen Empfindungen zeigt. Viele Führungskräfte berichten, dass sie nach einer regelmäßigen Meditationspraxis ein tieferes Körpergefühl entwickeln und so auch auf feine Signale des Körpers achten können. Ein erhöhter Herzschlag, das Gefühl von Anspannung oder Wärme an bestimmten Körperstellen können Hinweise sein, die eine intuitive Entscheidung beeinflussen. Zen-Meditation hilft, dieses Körperbewusstsein zu schulen, sodass der Körper als verlässlicher Ratgeber im Entscheidungsprozess wahrgenommen werden kann.

    Die Rolle der Intuition im Führungsalltag: Wie Meditation Führungskräfte stärkt

    Die Rolle der Zen-Meditation für ein achtsames Führungsverhalten

    Intuition stärkt nicht nur die Entscheidungsfindung, sondern beeinflusst das gesamte Führungsverhalten positiv. Ein intuitiv geleitetes Handeln spiegelt ein Verständnis für die tieferen Bedürfnisse und Motivationen der Mitarbeitenden wider und trägt dazu bei, ein Umfeld zu schaffen, in dem Kreativität und Innovation gefördert werden. Indem Führungskräfte lernen, ihre Intuition zu nutzen, reagieren sie nicht nur flexibler und empathischer, sondern strahlen auch eine natürliche Authentizität aus, die Vertrauen schafft.

     

    Zen-Meditation für Führungskräfte: Seminare der Zen Leadership Academy

    Die Zen Leadership Academy bietet Führungskräften die Möglichkeit, in den meditativen Raum des Zen-Klosters Buchenberg einzutauchen und in speziellen Seminaren ihre Intuition und Achtsamkeit durch Meditation zu stärken. In den Seminaren werden Techniken vermittelt, um sich durch Zen-Meditation tief mit der eigenen inneren Weisheit zu verbinden und so eine neue Art von Führungskompetenz zu entwickeln. Die Teilnehmenden lernen, Stress abzubauen, innere Ruhe zu finden und dadurch intuitivere und klarere Entscheidungen zu treffen – ein Gewinn für das Unternehmen und die persönliche Entwicklung.

     

    Beitrag von Laura Joswig (Zen Leadership Trainerin, Ergotherapeutin, Coach und Trainerin für mentale Gesundheit und positive Kommunikation)

    Die Rolle der Intuition im Führungsalltag: Wie Meditation Führungskräfte stärkt

  • Die transformative Kraft der Zen-Meditation für Selbstführung

    Die transformative Kraft der Zen-Meditation für Selbstführung

    In unserer hektischen und anspruchsvollen Welt suchen immer mehr Menschen nach Wegen, um innere Ruhe zu finden und ihre persönliche Führungskompetenz zu stärken. Eine Methode, die in den letzten Jahren vermehrt Aufmerksamkeit gefunden hat, ist die Zen-Meditation. Diese jahrhundertealte Praxis aus der buddhistischen Tradition bietet nicht nur einen Weg zur Entspannung, sondern kann auch einen tiefgreifenden Einfluss auf die Selbstführung und damit auf erfolgreiche Leadership-Qualitäten haben.

    Die Macht der Stille in der Zen-Meditation

    Die Zen-Meditation, auch als Zazen bekannt, konzentriert sich auf die Kunst der Achtsamkeit und Stille. Inmitten des geschäftigen Alltags bietet sie einen Raum der Ruhe, in dem man sich auf den gegenwärtigen Moment konzentriert. Diese Praxis ermöglicht es, den Geist zu beruhigen, Stress abzubauen und eine tiefe Verbindung zu sich selbst und der eigenen Mitte herzustellen. Durch regelmäßiges Eintauchen in die Stille klärt sich nicht nur der Geist, sondern auch die Fähigkeit zur Selbstführung wird gestärkt. In der Meditation lernt man, die eigenen Gedanken zu beobachten, ohne sich von ihnen mitreißen zu lassen. Diese Aufmerksamkeit für das eigene Innenleben bildet die Grundlage für eine bewusste Selbststeuerung, die wiederum entscheidend für kompetente Führungsfertigkeiten ist.

    Die transformative Kraft der Zen-Meditation für Selbstführung

    Selbstführung als Basis für erfolgreiches Leadership

    Selbstführung ist der Schlüssel zu effektiver Führung. Personen, die ihre eigenen Emotionen und Handlungen verstehen und steuern können, sind besser in der Lage, andere zu leiten. Zen-Meditation bietet eine effektive Möglichkeit, diese Selbstführungsfähigkeiten zu entwickeln. Durch die bewusste Auseinandersetzung mit dem eigenen Geist und der inneren Landschaft werden persönliche Stärken und Schwächen klarer. Führungskräfte, die in der Lage sind, sich selbst zu führen, strahlen eine innere Ruhe und Gelassenheit aus. Dies schafft eine positive Arbeitsumgebung, in der Mitarbeitende motiviert und inspiriert werden. Die Fähigkeit zur Selbstreflexion und Selbstführung verbessert die Kommunikation, stärkt das Vertrauen im Team und fördert eine kollaborative Arbeitskultur.

    Die Brücke von Zen-Meditation zu praxisnaher Führung

    Die Erfahrungen, die Praktizierende durch die Zen-Meditation sammeln, können nahtlos in die Qualitäten übertragen werden, die erfolgreiche Führungspersönlichkeiten heutzutage mitbringen sollten. Die Achtsamkeit, die in der Meditation kultiviert wird, fördert eine klare Sichtweise, Empathie und die Fähigkeit, mit Stress und Unsicherheiten umzugehen. Führungspersönlichkeiten, die ihre inneren Ressourcen durch Zen-Meditation stärken, sind zudem besser in der Lage, flexibel auf Herausforderungen zu reagieren, authentisch zu interagieren und ihre Teams erfolgreich zu motivieren.

    Die transformative Kraft der Zen-Meditation für Selbstführung

    Leadership Seminare im Zen-Kloster Buchenberg

    Für diejenigen, die ihre Selbstführungsfähigkeiten vertiefen und eine direkte Verbindung zwischen Zen-Meditation und Leadership-Qualitäten herstellen möchten, bietet das Zen-Kloster in Buchenberg spezielle Leadership Seminare an. Diese Seminare kombinieren die traditionelle Weisheit der Zen-Praxis mit modernen Erkenntnissen im Bereich der Führungskompetenzen. Teilnehmende haben hierbei die Möglichkeit, die transformative Kraft der Meditation zu erleben und gleichzeitig praxisorientierte Werkzeuge für ihre Führungsfähigkeiten zu entwickeln. Das Kloster bietet einen geschützten Raum, um sich von der Hektik des Alltags zu lösen und die Grundlagen einer erfolgreichen Selbstführung zu legen.

    Beitrag von Laura Joswig (Zen Leadership Trainerin, Ergotherapeutin, Coach und Trainerin für mentale Gesundheit und positive Kommunikation)

    Die transformative Kraft der Zen-Meditation für Selbstführung

  • Zuhören und Mitarbeiterbindung

    Zuhören und Mitarbeiterbindung

    Mitarbeiterbindung verhindert Fehlzeiten

    Einen Monat krank: 19,4 Fehltage entfielen 2023 auf jeden Arbeitnehmenden in Deutschland. Dies könnte eine Ursache für die gegenwärtige Rezession sein (siehe Spiegel Online, 26.01.2024).

    Verursacht wurden die Fehltage an zweiter Stelle von psychischen Erkrankungen (3,6 Tage) (nach Atemwegsinfektionen, 5,1 Tage). Diese alarmierende Situation wirft die Frage auf: Wie kann die psychische Situation der Mitarbeiter:innen am Arbeitsplatz verbessert werden, um Fehltage zu verringern?

    Zuhören will gelernt sein

    Die Mitarbeiterbindung („commitment“) ist einer der wichtigsten Faktoren zur Vermeidung von Fehlzeiten und zur Steigerung der Produktivität, wie Langzeit-Untersuchungen zeigen (z.B. in den jährlichen Fehlzeiten-Reports von Prof. Bernhard Badura et al.). Die Bindung wird wesentlich von der Unternehmenskultur geprägt.

    Ein weiterer wichtiger Faktor für eine gute Mitarbeiterbindung ist die Fähigkeit der Führungskräfte, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zuzuhören. Führungskräfte müssen diese Fähigkeit bewusst entwickeln: Die notwendige innere Ruhe und Stille, emotionale Intelligenz und entsprechende Führungskonzepte.

    Im Zen Leadership Seminar „Mindful Leadership” im Zen-Kloster Buchenberg werden wir diese Elemente zusammenbringen und in Meditation, Gruppenarbeit und szenisch-kreativen Fallbearbeitungen umsetzen. Dieses Seminar eignet sich für Führungskräfte aller Ebenen mit oder ohne Meditationserfahrung.

     

    Jetzt anmelden für das Seminar „Mindful Leadership“.

     

    Blogbeitrag von Prof. Dr. Axel Glasmacher, Zen Leadership Trainer

  • Das Zen des Zuhörens

    Das Zen des Zuhörens

    Mindful Leader: Führungskräften kann es schwer fallen, ihrem Team zuzuhören und offen für Neues zu sein, weil sie ständig von Zielen und Strategien umgeben sind. Wie können wir andere Positionen zulassen, ohne unsere innere Orientierung zu verlieren? Eine Zen-Parabel dazu:

    Ein Universitätsprofessor suchte Rat beim Zen-Meister Nan-in. Doch anstatt still zuzuhören, unterbrach der Professor ständig mit eigenen Gedanken. Nan-in reagierte, indem er Tee einschenkte, bis die Tasse überlief.

    Die Botschaft des Zen-Meisters: Wie kann man Zen verstehen, wenn der Geist bereits voll ist?

    Ähnlich verhält es sich oft in Führungspositionen. Als Führungskräfte sind wir ständig von Zielen und Strategien umgeben und es fällt schwer, den eigenen Becher leer zu machen. Wir neigen dazu, unsere Ansichten zu verteidigen, anstatt offen für Neues zu sein. Doch vielleicht steckt im scheinbar Falschen eine Chance zur Entwicklung.

    Wie eine „leere Tasse“ agieren

    Die Frage, die sich stellt: Wie können wir wie ‚leere Tassen‘ agieren, ohne unsere innere Orientierung zu verlieren? Wie können wir mit vollem Engagement zuhören, ohne bereits eine Antwort zu formulieren? Eine mögliche Antwort liegt in der persönlichen Schulung durch Achtsamkeit und Meditation.

    Dies kann die Grundlage für gutes Zuhören schaffen und dabei die eigene Selbsterkenntnis vertiefen – essenzielle Fähigkeiten auf dem Weg der Führung.

    Der Zen Leadership Weg: persönliche Entwicklung und Austausch

    Das Besondere am Weg von Zen Leadership ist, dass es immer um beides geht: Meine eigene persönliche Entwicklung und den Austausch in der Gruppe. Die Meditation, verbunden mit persönlichen Vier-Augen-Gesprächen mit der Zen-Lehrerin, unterstützt uns, innezuhalten und die eigene Mitte zu finden. Dazu werden wir uns in der Gruppe mit Achtsamkeit, Zuhören und der inneren Haltung befassen, die offenes Zuhören ermöglicht. In szenisch-kreativer Gruppenarbeit werden wir das Erfahrene auf Führungssituationen aus unserer Praxis anwenden.

    Jetzt anmelden für das Seminar „Mindful Leadership“.

    Blogbeitrag von Prof. Dr. Axel Glasmacher, Zen Leadership Trainer

  • Mit Zen-Meditation zum Erfolg – ein Interview mit Olympiasiegerin Malaika Mihambo

    Mit Zen-Meditation zum Erfolg – ein Interview mit Olympiasiegerin Malaika Mihambo

    In einem Interview in Welt am Sonntag spricht Malaika Mihambo (Instagram), Olympiasiegerin im Weitsprung, über die transformative Kraft der Zen-Meditation inmitten großer Herausforderungen. Sie berichtet, wie ihr Zen-Meditation, begleitet von Zen-Meister Hinnerk Polenski, geholfen hat, Ängste zu überwinden, den Moment zu leben und sogar unter Druck ihre besten Leistungen abzurufen.

    Malaika Mihambos beeindruckender Schrei der Freude hallte 2021 durch das Olympia-Stadion Tokios, als sie mit innerer Stärke und Gelassenheit Gold gewann. Die Zen-Techniken unterstützten sie nicht nur bei der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele, sondern haben auch ihr Denken und ihre Herangehensweise an Herausforderungen im Alltag grundlegend verändert.

    Trotz ihres sportlichen Erfolgs ist Malaika Mihambo, stets auf der Suche nach neuen Inspirationen und Herangehensweisen. Die Balance zwischen Zufriedenheit und dem Antrieb, kontinuierlich Neues zu entdecken, zeigt, wie Zen-Praktiken eine tiefe persönliche Entwicklung unterstützen können.

    Die vollständige Geschichte der Olympia-Siegerin und wie Zen-Meditation ihre Reise geprägt hat, gibt es in diesem Interview: WamS-Interview mit Malaika Mihambo*.

     

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    Über Malaika

    Die Leichtathletin, am 3. Februar 1994 in Heidelberg geboren, gewann 2018 EM-Gold und feierte 2019 den WM-Titel. 2021 gewann sie Olympiagold in Tokio. Mihambo, wurde dreimal in Folge Deutschlands Sportlerin des Jahres, spielt Klavier und komponiert. Ihr soziales Engagement dreht sich seit Langem um Kinder, neuerdings auch mit ihrem Verein „Malaikas Herzsprung“.

     

    *Nutzungsrechte für 24 Monate, bis August 2025

     

  • Selbstmitgefühl als Motor für kraftvolles Führen

    Selbstmitgefühl als Motor für kraftvolles Führen

    Selbstmitgefühl zu entwickeln, lohnt sich. Wieso wir dadurch nicht nur uns selbst unterstützen, sondern auch kraftvoller führen können.

    Ob Führungskraft oder nicht… viele Menschen kennen es: Läuft im privaten oder beruflichen Alltag mal etwas nicht wie geschmiert, ist es wahrscheinlich, dass wir uns für unsere Schwächen und Mängel kritisieren. Auf scheinbare Misserfolge und Fehltritte reagieren wir nicht selten mit innerlich abwertenden Kommentaren und suchen nach Strategien, um das subtile Gefühl der Unzulänglichkeit auszulöschen. Uns Fehler und Laster zu verzeihen, fällt schlichtweg nicht leicht.

    Selbstkritik, Abwertung und Verurteilung im Umgang mit der eigenen Person führen jedoch langfristig in den klassischen Teufelskreis von „höher, weiter, schneller“ und lassen den Stresspegel steigen. Zudem fällt uns auch der herzliche Umgang mit unseren Mitmenschen deutlich schwerer, wenn wir Strenge und Härte uns selbst gegenüber walten lassen. Schenken wir uns jedoch in schwierigen Zeiten Milde, Mitgefühl, Verständnis und Fürsorge steigt unsere Lebenszufriedenheit sowie das emotionale Wohlbefinden (Neff, 2003, 2007; Shapira & Mongrain, 2010; Gilbert, 2010).

    Selbstmitgefühl: Selbstverachtende Verhaltensweisen transformieren

    Liegt es da nicht nahe, einen Weg zu finden, liebevoller mit sich umzugehen? Eine innere Haltung, die es uns ermöglicht, sich mit der eigenen Unvollkommenheit zu versöhnen? Vielleicht sogar Freundschaft mit jenen Seiten der Persönlichkeit zu schließen, die man nicht mag?
    Diese und weitere Fragen rund um Themen wie Selbstliebe, Eigenakzeptanz und Wertschätzung der eigenen Person beantwortet die amerikanische Psychologie-Professorin Kristin Neff in ihrem Buch „Selbstmitgefühl“ (2011). Ausführlich beschreibt sie, wie wir lernen können, selbstverachtende Verhaltensweisen zu transformieren… hin zu einer heilsamen Lebenshaltung, die von Mitgefühl und Nachsichtigkeit gekennzeichnet ist.

    Als Selbstmitgefühl umschreibt Kristin Neff nicht nur die Fähigkeit, Gefühle wie Wärme und Freundlichkeit zu aktivieren und auf sich selbst zu richten, sondern auch die Möglichkeit, sich seine Grenzen und Schwächen zu vergeben und sich als Mensch zu akzeptieren. Eine mitfühlende innere Einstellung der eigenen Person gegenüber ist insbesondere im Erleben von negativen Emotionen von Relevanz, denn durch sie können wir trotz herausfordernden Situationen wohlwollend, tolerant und geduldig mit uns umgehen (Neff, 2011).

     

    Selbstmitgefühl als Motor für kraftvolles Führen

    Drei Kernkomponenten von Selbstmitgefühl:

    Achtsamkeit: Hierbei geht es darum, die Aufmerksamkeit darauf das zu richten, was ist und den jeweiligen Umständen Anerkennung zu schenken, ohne etwas verändern, bewerten oder verurteilen zu wollen.

     

    Selbstmitgefühl als Motor für kraftvolles Führen  Verbundenheit: Unter dieser Komponente wird verstanden, sich mit allen Menschen verbunden zu fühlen. Leid, Versagen und Imperfektion sind Teile des menschlichen Erlebens und wir können uns unseren Mitmenschen, dadurch dass sie ebenso unvollkommen und verletzlich wie wir, nahe fühlen.

     

    Selbstfreundlichkeit: Unter diesem Punkt ist zu verstehen, liebevoll und akzeptierend mit sich selbst umzugehen, so wie ein guter Freund es tun würde. Insbesondere in Zeiten widriger Umstände ist es elementar, Sympathie und Verständnis für sich aufzubringen, sowie sich selbst zu trösten.

     

    Selbstmitgefühl als Motor für kraftvolles Führen

    Selbstmitgefühl ist nicht gleichzusetzen mit Selbstmitleid:

    Selbstmitgefühl basiert im Gegensatz zu Selbstmitleid auf dem Gefühl der Verbundenheit mit allen Menschen, denn Kummer und Schmerz wird als Teil der menschlichen Existenz und als verbindendes Element zwischen allen Wesen verstanden. Selbstmitleid hingegen wird als Isolation erfahren und zwar im starken Kontrast zwischen dem eigenen Erleben und dem anderer. Das Empfinden von Selbstmitleid zeichnet sich demnach durch das Gefühl der Abgeschnittenheit von dem sozialen Umfeld aus. Ganz im Sinne von „Nur mit geht es schlecht – die anderen haben es so viel besser“ (Neff, 2011).

    Mit Selbstmitgefühl kraftvoller Führen:

    Führungskräfte, die sich selbst gegenüber mitfühlend sind, zeigen mehr Mitgefühl mit ihren Mitarbeitenden, KollegInnen und Vorgesetzten. Dadurch verbessern sich die zwischenmenschlichen Kontakte am Arbeitsplatz und die innerbetriebliche Kooperationsbereitschaft steigt. Eigene warme Beziehungsqualität wirkt sich ebenso positiv auf die Leistungsfähigkeit, Motivation und Ausdauer der Teammitglieder aus.

    Weisen Führungspersonen ein ausgeprägtes Maß an Selbstmitgefühl auf, zeigen diese zudem eine größere Vergebungsbereitschaft (Enright et al., 1998). Die Fähigkeit vergeben zu können, geht mit konstruktiverem Feedback einher, was bei Mitarbeitenden die Angst vor Fehlern abgebaut und zur psychischen Sicherheit im Team beiträgt.

    Auch ein stabiler Selbstwert steht in Zusammenhang mit der Fähigkeit, in herausfordernden Zeiten freundlich und nachsichtig mit sich umzugehen (Neff & Vonk, 2009). Verfügen leitende Personen über einen mitfühlenden Selbstumgang, wird deren Selbstbewertung angemessener. Es steigt die innere Zufriedenheit und die Achtung vor der eigenen Person, wodurch der häufig schädliche soziale Vergleich mit anderen Führungskräften und rivalisierendes Konkurrenzverhalten gesenkt wird.

    Selbstmitgefühl korreliert darüber hinaus negativ mit Depressionen, Angst und Grübeln (z.B. Leary, Tate, Adams, Batts Allen & Hancock, 2007). Psychischem Stress und Erschöpfung wird entgegengewirkt, wenn Leader eine heilsame und wohlwollende Haltung im Umgang mit Fehlern, Kritik und Herausforderungen an den Tag legen.

    Zen-Meditation stärkt das Selbstmitgefühl

    Obgleich die Grundlagen des Selbstmitgefühls bereits seit Jahrhunderten in der östlichen Philosophie und dem Buddhismus verankert sind, scheint dieser Ansatz im Westen doch relativ neu. Eine Möglichkeit das Selbstmitgefühl im Alltag zu stärken, stellt regelmäßige Meditation, wie sie auf den Zen-Leadership Seminaren praktiziert wird, dar. In der Sitzmeditation – dem Zazen – werden alle drei Kernkomponenten einer Haltung, die durch Selbstmitgefühl geprägt ist, angesprochen: Annehmen was ist, sich mit allem verbunden fühlen, freundlich mit sich umgehen. Eine weitere im Zen häufig praktizierte Übung, um sich selbst Zuwendung und Einfühlsamkeit zu schenken, ist die sog. Metta-Meditation. Hierbei nehmen Meditierende Kontakt zu ihren Herzensqualitäten auf und kultivieren bewusst eine liebevolle und gütige Haltung sich selbst, anderen Menschen und allen Wesen gegenüber. Diese Meditationsform wird derzeit im Bereich der Emotionsforschung auch im Westen untersucht (z.B. Fredrickson, Cohn, Coffey, Rek & Finkel, 2008).

    Auf einem Zen Leadership Seminar bekommen die Teilnehmenden demnach neben Vorträgen zu aktuellen Führungsthemen, individuellen Coachings und inspirierenden Gruppenarbeiten, auch die Chance, in die traditionelle Zen-Praxis eintauchen und ganz nebenbei ihr Selbstmitgefühl zu stärken.

     

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    Das Buch von Kristin Neff ist zu erwerben unter: https://www.penguinrandomhouse.de/Buch/Selbstmitgefuehl/Kristin-Neff/Kailash/e406238.rhd

    Beitrag von Laura Joswig (Zen Leadership Trainerin, Ergotherapeutin, Coach und Trainerin für mentale Gesundheit und positive Kommunikation)

  • Mindful Leader: Das Zen des Zuhörens – Teil 3

    Mindful Leader: Das Zen des Zuhörens – Teil 3

    Mindful Leader: Warum ist achtsame Führung wichtig?

    Gewahrsein ist nicht dasselbe wie Denken. Es ist eine ergänzende Form der Intelligenz, eine Art des Wissens, die mindestens so wunderbar und mächtig ist wie das Denken, wenn nicht sogar noch mächtiger. Mehr noch, wir können unsere Gedanken im Gewahrsein festhalten, und das gibt uns eine völlig neue Perspektive auf sie und ihren Inhalt.“

    Jon Kabat-Zinn

     

    Achtsamkeit wird häufig als besondere Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt verstanden. Das ist sicher richtig, aber es fehlen einige zentrale Punkte zu einem tieferen Verständnis. Das erste ist die nicht-urteilende Haltung, die uns in der Regel nicht leicht fällt. Zu sehr ist unser Alltagsverständnis von uns selbst durch ‚like‘- und ‚dislike‘-Entscheidungen definiert. Diese raschen Urteile verbauen uns aber den Blick auf Einsichten, die jenseits der Oberfläche liegen.

    Noch wichtiger ist es, dass Achtsamkeit als das Gewahrsein verstanden werden kann, welches entsteht, wenn wir eine nicht wertende Aufmerksamkeit im gegenwärtigen Augenblick erreichen (Jon Kabat-Zinn). Dieses Bewusstsein ist kein Denken, aber es hat eine mindestens ebenso mächtige Funktion. „Es kann jede Emotion halten, egal wie destruktiv, jeden Gedanken, egal wie gigantisch.“ (Jon Kabat-Zinn)

    Kraft durch achtsame Führung

    Diese Fähigkeit, unsere eigenen Gefühle und Gedanken, ebenso wie die der Menschen um uns, in Gewahrsein zu halten, ist eine sehr große Kraft, die auf dem Führungsweg unersetzlich ist. So können wir zu einem tieferen Zuhören, auch in schwierigen Situationen, finden. Eine kontemplative oder meditative Praxis kann die Voraussetzungen dafür fördern.

    Auf diesem Weg, den wir alle beschreiten, bieten wir eine Gelegenheit zum Innehalten und gemeinsamen Austausch an und laden sehr herzlich zum Zen Leadership Seminar (https://www.zen-leadership.training/zen-leadership-way/mindful-leadership-mit-emotionaler-intelligenz-fuehren/) ein.

     

    Teil 3 der Blogbeitragsserie von Prof. Dr. Axel Glasmacher, Zen Leadership Trainer

    Hier geht es zu Teil 1 und Teil 2.

  • Mindful Leader: Das Zen des Zuhörens – Teil 2

    Mindful Leader: Das Zen des Zuhörens – Teil 2

    Mindful Leader: Warum ist achtsame Führung wichtig?

    Die meisten Menschen hören nicht zu, um zu verstehen, sondern um zu antworten.

    Steven R. Covey

     

    Gerade in größeren und großen Unternehmen sind die Diskussion und der Ausgleich zwischen den verschiedenen Interessen oft sehr schwierig und wir sind ganz darauf konzentriert, was das Gehörte für unsere Interessen bedeutet und wie wir am besten antworten können. Dabei geht schnell verloren, was eigentlich gesagt wurde. Oft wird die sprechende Person bereits unterbrochen, bevor der Gedanke ganz entfaltet wurde.

    Otto Scharmer hat als wesentlichen Bestandteil der Theorie U vier Ebenen des Zuhörens beschrieben:

    1. Zuhören aus unseren Gewohnheiten (‚Downloading‘): Wir bestätigen alte Meinungen und Beurteilungen.
    2. Objektfokussiertes Zuhören: Hier zeigen wir Offenheit für neue und ungewohnte Informationen, auch wenn sie unseren Auffassungen widersprechen. (Offenes Denken)
    3. Empathisches Zuhören: Offenheit für die (nicht nur faktische) Perspektive des anderen ermöglicht echten Dialog. (Offenes Herz)
    4. Schöpferisches Zuhören: Zuhören mit der inneren Bereitschaft zu unerwarteten Ergebnissen ermöglicht gemeinsames schöpferisches Handeln aus der ‚sich abzeichnenden Zukunft‘ (O. Scharmer). (Offener Wille)

    Viele der Konflikte, in denen wir uns befinden, verschlimmern sich durch unzureichendes Zuhören, vor allem wenn es auf die Ebene 1 beschränkt ist. Daher ist es ein wichtiger Teil unseres Führungsweges, sich mit diesen Ebenen zu befassen. Gerade eine kontemplative oder meditative Praxis schafft oft erst die Voraussetzungen zu einem tieferen Zuhören.

    Auf diesem Weg, den wir alle beschreiten, bieten wir eine Gelegenheit zum Innehalten und gemeinsamen Austausch an und laden sehr herzlich zum Zen Leadership Seminar „Mindful Leader“ ein.

    Teil 2 der Blogbeitragsserie von Prof. Dr. Axel Glasmacher, Zen Leadership Trainer

    Hier geht es zu Teil 1 und Teil 3.

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