Autor: Matthias Maetzel

  • Zen Leadership im Führungsalltag von Entscheidungen

    Zen Leadership im Führungsalltag von Entscheidungen

    Zen Leadership im Führungsalltag von Entscheidungen ist ein Weg. Ich habe durch das Erlernte auf den Zen Leadership Seminaren und das Praktizieren der Zen Meditation zu Hause meine eigene Mitte gefunden. Dadurch fühle ich mich kraftvoll und mit mir im Einklang.  Dennoch finde ich es manchmal schwierig, unangenehme und weitreichende Entscheidungen zu treffen, beispielsweise im Job bei Entlassungen. Wie kann mir Zen Leadership im Führungsalltag von Entscheidungen helfen?

     

    Mitgefühl als Kunst angemessenen Handelns

    Gerade im Umgang mit unseren Mitmenschen kann uns Zen Leadership ganz wunderbar helfen, denn Zen und Zen Leadership sind nicht nur auf uns als Individuum bezogen. Die zwei höchsten Künste im Zen sind die Kunst des angemessenen Handelns, dies nennt man „Prajna, Weisheit“. Und es ist die Kunst des „mitfühlenden Handelns, Metta“.

    Diese beziehen sich schon direkt auf unseren Nächsten, aber auch auf uns selbst. Selbstmitgefühl, im Sinne von heilsam für sich handeln. Und Mitgefühl im Sinne von heilsam, für Einzelne, für alle und das ganze Handeln. Um hier heilsam und unheilsam zu unterscheiden, brauche ich Weisheit. Und wenn wir uns zwischen diesen beiden Feldern bewegen, dann können wir in diesem schwierigen Beispiel handeln und wir haben uns nichts vorzuwerfen. Zen Leadership im Führungsalltag von Entscheidungen integriert und berücksichtigt diese Aspekte mehr und mehr, bis ich vollkommen daraus handele – so weit wie möglich.

    Schwierige Entscheidungen im Führungsalltag zu treffen ist immer eine der höchsten Herausforderungen. Zen Leadership im Führungsalltag von Entscheidungen ist eine Herausforderung. Aber genau dies zeichnet Führungskräfte aus, deshalb sind sie ja in erster Linie welche. Das bedeutet auch, dass man eine schwierige Entscheidung trifft. Ist diese vollkommen falsch, dann muß man auch mit den Konsequenzen leben.

    Das ist ein Weg, der direkt mit Zen Leadership zu tun hat. Denn diese Entscheidung treffe ich für mich und mein Leben. Ich kann mich auch in die falsche Frau verlieben, das wird dann schwierig. Oder ich wähle den falschen Beruf, trinke zu viel Alkohol oder irgendetwas anderes .

    Das heißt, am Ende ist es nicht so, dass nur eine Führungskraft an diesem Punkt ist. Wir sind alle in unserem Leben immer wieder an einem Punkt, schwierige Entscheidungen treffen zu müssen, deren Folgen noch gar nicht oder nur kaum absehbar sind.

     

    Keine Ursache ohne Wirkung

    Zen Leadership im Führungsalltag von Entscheidungen geht aber noch einen Schritt weiter. Zen meint, dass alles Ursache und Wirkung ist. Alles was wir tun, wirkt in dieser Ebene. Jede Ursache hat irgendeine Wirkung, immer. Und das ist auch Zen Leadership und vor allem die Weisheit, das zu erkennen.

    Wie kann mir nun Zen Leadership im Führungsalltag von Entscheidungen helfen?

    Der Punkt ist, daß wir für schwierige Entscheidungen erstmal ins Hara gehen sollten, in unsere Erdmitte. Ganz praktisch nehmen wir mit Hilfe einer Zen Übung die Lebensenergie aus dem Kopf-Schulter-Bereich und lassen sie nach unten fallen, sammeln sie im Hara. Sie so aus dem Emotionalen und aus dem Verstand, also aus Verstrickungen herauszunehmen, dass es eine Leichtigkeit bekommt und die Erde, der Bauch-Becken-Bereich, eine Schwere.

    Dann haben wir schon viel gewonnen, wenn das emotional Verstrickte sich nicht mehr einmischt in die Beurteilung eines Prozesses. Jetzt können wir noch einen Schritt weitergehen, in die Ebene der Achtsamkeit. Wir öffnen die Zen Achtsamkeit der offenen Weite.

    In dem Maße es mir gelingt, mich selber so herauszunehmen, in dem Maße bekomme ich Klarheit. Klarheit ist nicht Fokussierung, sondern Klarheit ist eine Offenheit, und dann kann ich eine große Fläche sehen.

     

    Zen Leadership in schwierigen Entscheidungen ist eine Sicherheit zur richtigen Entscheidung – aber Hilfe auf dem Weg dorthin

    Ich werde nie hundertprozentig sicher sein können, dass etwas richtig ist. Es gibt Situationen, in denen alle Parameter sichtbar sind. Dann treffe ich die Entscheidung und in einer tausendstel Sekunde mischt sich ein neuer, kleiner Faktor ein, und aus Weiß ist Schwarz geworden. Das ist so. Das passiert.

    Es ist unser menschliches Schicksal, denn wir sind nicht unfehlbar – also auch im Zen Leadership nicht. Das zu verstehen ist wichtig, denn es weil geht letztlich nicht darum zu sagen, „Wie handle ich richtig?“. Diese Frage kann ich nicht beantworten.

    Ich kann sagen, ich versuche es zu üben. Ich versuche, angemessener zu Handeln, und haue auch ab und zu noch daneben. Aber es ist wichtig und vor allem sehr erfüllend, sich auf diesem Gebiet zu entwickeln und nicht mehr einfach impulsiv nach vorne zu preschen. Zen will gar nicht auf alles eine definitive Antwort geben. Vielmehr sind Herzgeist, Intuition und Empathie die Stärken, die bei schwierigen Entscheidungen im Zen Leadership von Bedeutung sind. Im Job wie im Leben – und genau diese helfen uns im Zen, uns zu stärken.

     

    Zen-Meister Hinnerk Syobu Polenski
    im Gespräch mit Teilnehmern aus dem Zen-Leadership-Seminar

  • Wie gehe ich im Alltag mit Zeitdruck und innerem Druck um?

    Wie gehe ich im Alltag mit Zeitdruck und innerem Druck um?

    Als Führungskraft genieße ich es sehr, im Rahmen eines Zen-Leadership-Seminars endlich einmal für eine gewisse Zeit Ruhe und innere Einkehr zu finden, gerade weil ich weiß, dass es danach zu Hause wohl leider nicht so bleiben kann … Zen-Meditation und der stressige Alltag scheinen auf den ersten Blick zwei Aspekte, die sich nur schwierig unter einen Hut bringen lassen. Gibt mir Zen die Möglichkeit, dem Zeitdruck und inneren Druck auch im Alltag zu begegnen?

     

    Zeitdruck und Druck ist ganz normaler Bestandteil des Alltags

    Es gibt im Leben Zeitdruck und Druck in vielen Möglichkeiten. Das ist auf Dauer keine gute Sache für alle Beteiligten. Es gibt im Leben immer wieder besondere Situationen, wo etwas passiert.

    Wenn ich auf der Straße fahre, und plötzlich einen Unfall sehe, dann bin ich in einer Situation, wo ich einfach extrem schnell handeln muss. Und ich weiß vielleicht überhaupt nicht, was ich tun muss, weil ich vergessen habe, was Erste Hilfe war; dann ist das ein extremer Zeitdruck, und trotzdem muss ich richtig und angemessen handeln.

    Solche Situationen gibt es. Dabei muss es nicht unbedingt um Leben und Tod gehen, der Zeitdruck – jede Form von Druck besteht gerade unter Führungskräften im Alltag, jeden Tag. Es gibt Situationen in Unternehmen, die erfordern schnelles, klares Handeln. Und es bringt auch noch Gefahr mit für mich, meine Karriere, für Mitarbeiter, ihre Arbeitsplätze, ihre Existenz, ja auch für die Menschen im Umfeld. Da entsteht Druck und das ist auch wirklich richtig.

    Und wenn mich das für Momente an die Grenze bringt und für kurze Zeit über die Grenze hinweg, und wenn ich anschließend vollkommen erledigt und erschöpft bin – dann ist das vollkommen in Ordnung.

    Die Verantwortung und die Arbeitslast als Führungskraft bringen es ganz unweigerlich mit, dass es immer mal wieder Situationen und Phasen geben wird, in denen ich extrem unter Zeitdruck, überhaupt unter Druck stehe – wenn das aber ein Dauerzustand ist, dann ist etwas extrem verkehrt, entweder in meinem Leben oder in dem System, in dem ich mich befinde.

     

    Anhalten und Klarheit gewinnen ist die höchste Zen-Leadership-Pflicht!

    Das heißt, diese Frage bedeutet, ich muss erstmal anhalten. Ich kann nicht sagen, Zen ist eine Methode, wie ich jetzt mit dem Dauerstress klarkomme, und gebe mich damit zufrieden. Denn das würde ja bedeuten: Wie kann ich in dem Wahnsinn noch wahninniger agieren mithilfe von Zen? Das geht nicht.

    Das ist nicht nur ethisch nicht vertretbar, sondern wird unweigerlich zu neuen Blockaden, zu neuen schlaflosen Nächten oder gar Panikattacken führen. Ich muss dann mutig sein, tiefen Mut haben, und einfach anhalten, und im Zen-Leadership-Training bieten sich viele Möglichkeiten dazu. Anhalten und Klarheit gewinnen, wenn die Dinge aus dem Rahmen laufen, ist die höchste Zen-Leadership-Pflicht.

     

    Zen hilft auch, den Körper zu schützen

    Tue ich das nicht, wird sich das irgendwann und unweigerlich negativ auf meinen Körper auswirken: Der schlimmste Fall, wenn das gar nicht geht, ist doch, dass ich krank werde, so krank, dass ich eigentlich nicht arbeiten kann. Deshalb muss ich einfach anhalten, und sehen: „Was passiert hier eigentlich? Was ist hier eigentlich los mit mir in meinem Leben und drumherum?“

    Ausnahmezustände sind wie gesagt kein Problem, aber das darf nie länger gehen, keine längere Phase. Unser Körper ist schlichtweg dafür nicht gebaut. Es ist ja nicht so, dass ich unter Zeitdruck, überhaupt unter Druck – nur gestresst bin oder schlecht schlafe. Ich zerstöre mein Immunsystem damit, denn dafür sind wir nicht konstruiert.

    Kein Lebewesen ist für eine Dauerstressbelastung konstruiert. Nach einer Zeit x, und die ist für jeden Menschen unterschiedlich, ab einem bestimmten Punkt, altern wir schneller, wir werden schneller krank, unser gesamtes System fängt an einzubrechen, und wir regenerieren langsamer. Und wenn man sieht, dass es bald so weit ist – spätestens dann hat man doch das Recht, zu stoppen. Jeder!

     

    Zen-Leadership findem im Alltag statt

    Zen-Leadership gibt uns die Möglichkeit dazu, sowohl es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, als auch dann, wenn es eigentlich schon fast zu spät ist. Im Rahmen eines oder mehrerer Leadership-Seminare bekomme ich die Möglichkeit anzuhalten und zu meiner inneren Mitte zu finden. Und – ganz wichtig –  auch die Werkzeuge mit auf den Weg, dies auch weiterhin im Alltag zu können.

    Diese Wirkung der Kombination aus Meditation, Vier-Augen-Gesprächen und geistigem Input vor Ort endet ja nicht mit dem letzten Seminartag, sondern im Gegenteil gibt sie das nötige Rüstzeug für das, was danach kommt!

    Zen-Meditation, die Übung, Zazen genannt, findet im Seminar oder bei mir zu Hause z. B. am Morgen statt. Zen findet im Alltag statt. Zen-Leadership findet im Führungsalltag, im Alltag von Verantwortungsträgern statt.

     

    Zen-Meister Hinnerk Polenski
    im Gespräch mit Teilnehmern des Zen Leadership Seminars, 2015

  • Zen in der Kunst der Kreativität

    Zen in der Kunst der Kreativität

    Zen in der Kunst der Kreativität läßt uns neue Chancen und Perspektiven erkennen. Es öffnet Ihr Bewusstsein und kann Raum schaffen für Innovation und Kreativität. So können Sie Ihre Visionskraft freisetzen und mit Freude und Verantwortung die Zukunft gestalten.

    „Kreativität ist Schöpfung. Alles ist reiner Geist und alles ist Schöpfung.
    Kreativität ist Schöpfung aus dem Potential der Gegenwart“.

    Zen-Meister Hinnerk Polenski

    Kreativität ist ein Begriff, den wir sehr breit gestreut vorfinden. Es gibt einen Kreativitäts-Workshop im Kindergarten, da lernen die Kinder aus sich heraus Dinge zu schaffen, nicht nur Malen nach Zahlen. Da passiert heute sehr Vieles und Schönes, das regt etwas an. Im ersten Moment lacht man als Erwachsener, wenn die Kinder einem irgendwelche bunten Bilder zeigen, die Kinder erklären einem jedoch sehr genau was es bedeutet. Aber was ist Zen in der Kunst der Kreativität? Zen in der Kunst der Kreativität setzt zwei Aspekte voraus:

    Der wichtigste Aspekt ist Freiheit

    Das Edle ist die Freiheit. In diesem Sinne ist Kreativität etwas Heiliges, Kreativität ist die Schöpfung im Menschen. Die Schöpfung selber – heute Evolution genannt -, das vielfache Wachsen, sei es zum Göttlichen strebend oder sei es sich selbst organisierend.

    Im Großen gewaltig hat es uns bis hierher, tausende von Arten und eine unendliche Vielfalt hervor gebracht. Alles was das Universum und unsere Welt ausmacht – das Leben – ist in seiner ganzen Fülle und in seiner gesamten Vollständigkeit in uns, die gesamte Evolution, die gesamte Geschichte, die Summe aller Zeiten, jeder Raum und jeder Ort sind gleichzeitig überall.

    Unendliche Mengen von Wirklichkeiten sind in diesem Moment. Es gibt nicht nur „eine“, das ist kleinkariert. So gesehen ist Kreativität etwas Heiliges, ob es aus dem Nichts etwas schafft oder aus einer Unmenge von Realitäten und Potenzialen von Gegenwart etwas wählt oder eine Mitte zwischen beiden. Es ist ein Licht in der Dunkelheit.

    Wir sind umzingelt von Bürokratie und Ausbremsen dieser Kreativität von Kindheit an. Obwohl mehr und mehr für kleinere Kinder sehr viel passiert, ist dieses noch nicht in die Schulen oder Universitäten gelangt. Diese Kreativität zu ersticken, darin ist nicht nur unser Staat ein Meister, sondern Konzerne gleichermaßen. Sie leben in einer Art Wettlauf. Umso größer eine Organisationen ist, umso erstickender, ängstlicher und zentralistischer ist sie oft auch. Und das ist kein fruchtbarer Boden für Kreativität.

    Deshalb schauen alle auf einmal auf Startups und junge Leute, die ein bisschen verrückt sind, weil da wirklich etwas passiert und dort der kreative Raum noch da ist. Es sind kleine, schnelle, innovative Organisationen und Felder ebenso wie der Einzelne. Dabei vergessen wir in der Summe einer Gesellschaft, in der Summe einer Gemeinschaft oder einer Firmengemeinschaft, dass alle Menschen dieses mehr oder weniger im Herzen haben.

    Nur einigen Wenigen gelingt es mit ihrer Kreativität durch diesen Spießrutenlauf – den man Bildung nennt – hindurch zu kommen. Der so nicht funktionieren kann, weil er viel zu einheitlich für so unterschiedliche Menschen und Kinder gemacht ist, dass dabei nur ein Durchschnitt von dieser Vielfalt herauskommen kann. Das nur zu Organisationen und Strukturen, wie sie oft in der Gesellschaft vorkommen und wirken.

    Kreativität braucht Struktur

    Das ist der zweite Teil, den Kreativität braucht. Jetzt kommen wir in dieses schwierige Feld, in dem die Dinge sich ausschließen. Die Kreativität, die Inspiration, die offene Weite, der offene weite wache gleißende Geist sind das Geburtsfeld, ohne das ist nichts. Das Denken im Unbekannten, das Erschaffen im Unbekannten, das Schöpfen im Unbekannten und das Sehen von dem, was noch nicht gesehen ist. All dieses bleibt ein Traum, ein Moment, ein Blitz, wenn nicht eine ganz klare Struktur da ist. Diese Struktur nennt man im Zen Upaya, das Werkzeug.

    Manchmal träume ich Opern, die sind noch nie geschrieben, aber ich habe nicht einmal das Werkzeug, ich kann nicht einmal Noten lesen, diese aufzuschreiben; das ist dann ein netter Traum. Ein gigantisches unglaubliches Klavierstück entsteht durch das lange Handwerkszeug des Klavierspielens. Es ist immer eine schweißtreibende, anstrengende, vielleicht freudlose Dimension darin enthalten, die uns dann diese Freiheit gibt.

    Ich werde oft im Zen gefragt: „Was macht ihr mit dieser Form? Warum ist hier so viel Form?“ Diese Form führt zur Formlosigkeit. Diese Disziplin, die unfrei wirkt, führt zur Freiheit. Die Disziplin des Fingersatzes führt zu einer Tonleiter, führt zur Freiheit. Die Disziplin Software zu programmieren oder Chip-Layout zu kreieren oder Ingenieurkunst sind das gleiche. Diese beiden Dinge bedingen sich.

    Prajna und Upaya – Weisheit und Mittel

    Die beiden großen Ebenen die im Mahayana-Buddhismus trainiert werden sind: Prajna und Upaya. Prajna ist die Weisheit. Was ist Weisheit? Weisheit ist nicht, dass irgendein Greis etwas vor sich hin erzählt, sondern: Weisheit ist in einer Situation die unlösbar ist wie mehrere Menschen, die so streiten, dass es zum Krieg, zum Schaden kommt – einen weisen Ausweg zu finden. Einen Weg zu finden, den keiner gesehen hat. Upaya ist das Mittel, das beides zusammen bringt. Die Dinge sind nicht getrennt. Sie sind noch dichter zusammen. Auf der einen Seite kann ich eine Inspiration haben, die im Sand versiegt wie Wasser in der Wüste, wenn ich nicht das Instrument habe, das Werkzeug, das Gelernte.

    Warum braucht Zen in der Kunst der Kreativität Fokussierung?

    Zen in der Kunst der Kreativität braucht für seine Entwicklung aber auch Fokussierung, kraftvolle geerdete Fokussierung. Den Begriff des Vektors finde ich sehr gut, weil es eine fokussiert Energie ist, die ein Feld erzeugt, wenn dieses Feld dann gleichzeitig leer bleibt. So ist eine Intention ausgerichtet auf etwas, was vielleicht mit der Spitze im Unbekannten liegt und vielleicht zwei Drittel im Bekannten.

    In dem ich Wissen und Werkzeuge hinein gebe, um in dieses Unbekannte vorzudringen, um diese Brücke zu bauen. Diese Schnittstelle ist der Schlüssel, verbunden mit mentalem Training für diese beiden Bereiche. Das ist ganz einfach, da ist der Kern. Ich kann keine Opern träumen, wenn ich noch nie Opern gehört habe. Wenn jemand Pop-Songs träumt oder schreibt oder komponiert oder produziert, dann hat er welche gehört. Es baut alles aufeinander auf. Ein Bildhauer der Steinzeit macht andere Figuren als der des frühen Mittelalters. Ein Michelangelo ist wieder etwas ganz anderes. Michelangelo hat seine Figuren, seine Statuen nicht aus dem Nichts geschaffen, sondern angesichts griechischer Statuen, die klassische griechische Kunst, die dadurch plötzlich nach Europa floss.

    Der Vektor ist der Fokus, dessen Spitze nicht durch ein enges Ziel blockiert werden darf, sondern die Spitze ist lichtvoll offen. Dahinter braucht es eine Logistik, da braucht es Werkzeuge und da braucht es Schweiß. Thomas Edison hat schon vor langer Zeit – man kann es nicht genialer zusammenfassen – diesen Satz gesagt: „Intuition ist 1 % Inspiration, 99 % Transpiration“.* Es ist der Kern. Es ist eine Gleichzeitigkeit, da ist die Kunst drinnen. D.h. das Werkzeug liegt nicht davor oder danach, sondern der Blitz da drinnen ist nicht Gott gewollt, Zufalls-generiert, sondern: wir können die Offenheit für diesen Blitz trainieren.

    Zen in der Kunst der Kreativität bringt all diese Aspekte zusammen

    und öffnet diese Potentiale. Das ist der Sinn von Zen-Training in diesem Kontext. Es ist die Kombination auch im Training von diesen beiden Elementen, nämlich in eine fokussiert geerdete Kraft zu gehen, deren Fokus mit den Dingen, mit der Information, mit dem schlagartigen Erkennen des Potenzials der Gegenwart verbunden ist. In dieser kraftvollen Dimension ist dann die Totalität der Offenheit, der offenen Weite, die unbegrenzt ist, in meinem Geist, in meinem direkten unmittelbaren Jetzt-Geist, das ist die Bedienungsanleitung.

    Der Beginn ist die Übung: Zazen.

    Sie möchten gerne Zen in der Kunst der Kreativität vertiefen und Ihr kreatives, intuitives Potential entdecken? Hier finden Sie unsere nächsten Seminartermine „Creative Spaces – Raum für neue Perspektiven“.

     

    Zen in der Kunst der Kreativität
    Trailer: Kreativität ist Schöpfung aus dem Potential der Gegenwart, Vortrag von Zen Meister Hinnerk Polenski

     

  • Zen Leadership öffnet die Quelle innerer Kraft

    Zen Leadership öffnet die Quelle innerer Kraft

    Zen öffnet die Quelle innerer Kraft

    „Kraft“ als solche gibt es in vielen verschiedenen Erscheinungsformen, von außen oder von innen heraus. Der Westen schaut nach außen: Dort gibt es Kräfte, elektromagnetische Wellen, die wir am besten beherrschen. Smartphones sind ein Beispiel. Die atomare Energie ist ebenfalls eine Kraft, von der wir glauben, sie zu beherrschen. Vor Kurzem konnte man lesen, dass wir in der Lage sind, Gravitationswellen nachzuweisen. Und doch ist uns bewusst, dass wir diese drei Energien, die wir kennen, noch nicht verbinden können. Die von Einstein geforderte Formel des einheitlichen Feldes gibt es noch nicht, aber das ist unsere Blickweise, der Blick nach außen.

    In Asien jedoch geht der Blick einzig alleine auf die Ebene der Lebensenergie, die vierte Energie, die uns beseelt, die uns am Leben hält, die entscheidet, ob wir über Willenskraft, Gestaltungsmacht verfügen, oder ob wir uns erschöpft fühlen oder energielos. Das erste, was der Osten lehrt, ist, dass alles reine Energie ist, daß wir uns mitten in der Energie, in der inneren Kraft befinden, daß Raum selber diese Energie ist – und wir sind mittendrin.

    Das heißt, unsere Ansicht, daß Energie damit zu tun hat, wie wir uns psychisch fühlen, stimmt nur zum Teil. Natürlich ist ein tolles Erlebnis, wie eine Hochzeit oder ein Erfolg, etwas, das uns Kraft und Energie gibt. Natürlich ist als Gegenteil dazu ein Schicksalsschlag, ein schreckliches Ereignis etwas, das uns auf Dauer immer wieder Energie kostet; das ist wahr.

    Das eine ist „energiephil“ und das andere „energiephob“, das eine der Energie zugewandt, und das andere kostet viel ‒ aber das sagt nichts über die Quelle der Energie aus. Die Quelle dieser Energie ist der Raum, und der Mensch hat eine Verbindung zu dieser Dimension der Kraft. Dort wo Raum ist, ist Energie. Es ist überall die gleiche Energie, denn sie bildet Raum selbst ‒ und der Mensch hat nicht nur einen Zugang zu dieser Kraft, sondern er ist immer mit ihr verbunden, so lange er lebt. Leben selber ist dadurch ausgezeichnet. Deshalb heißt diese Energie „Lebenskraft“.

     

    Im Zen-Leadership geht es nicht um ‚high and low’ – es geht um die Mitte der inneren Kraft

    Die Zen-Übung lehrt zuallererst, zur Quelle innerer Kraft vorzudringen, diese Quelle zu öffnen, diese Quelle erfahrbar zu machen für uns, so tief erfahrbar zu machen, daß wir eine Idee davon bekommen, daß innere Kraft unbedingt ist, daß sie dann auch da ist, wenn wir psychisch am Boden sind, am Ende unserer „Kräfte“. Oder wir so auch lernen, daß Begeisterung und Euphorie über eine lange Zeit genauso Energie kosten kann, und damit für unser Immunsystem durchaus gefährlich ist. Es ist quasi die Mitte der Kraft, um die es hier geht.

    Dazu einige weitere Punkte, die sehr wichtig sind für diesen Weg: Das erste ist, die Kraft ist unbegrenzt im Raum, überall, aber der Mensch kann diese innere Kraft nicht unbegrenzt aufnehmen. Deshalb, auch wenn wir im Hara sind, wenn wir das gelernt haben, ist es dennoch wichtig, achtsam mit Energie umzugehen. Es ist möglich, mehr Energie zu verbrauchen als wir aufnehmen, und dann fängt das System an, diese Energie aus dem Körper herauszunehmen. Das heißt, es gilt für uns Menschen, unabhängig von unserem Energieniveau, wenn wir mehr Energie verbrauchen als wir aufnehmen, leidet unser Immunsystem. Wenn wir das sehr lange Zeit machen, dann greifen wir auf eine Quellenenergie zu, die unser Altern bestimmt. Deshalb ist es sehr wichtig für uns, in dieser Mitte zu bleiben.

    Manchmal gibt es im Leben Situationen, in denen das nicht geht. Diese Situationen nennt man Krieg oder Krise, sie sind schrecklich und kosten einen Preis. Dies ist sehr tragisch ‒ aber von hundert Situationen sind keine drei so unausweichlich, und die meisten Menschen haben das Glück, dass sie in diesen Zeiten noch nicht mal diese drei erleben werden. Deshalb habt ihr ein Recht, achtsam zu sein mit euch, mit dieser Quelle der Kraft. Niemand verlangt von euch, dass ihr zehn Jahre früher sterbt, dass ihr krank werdet oder chronische Krankheiten bekommt ‒ achtet also auf diese Quelle.

    Und Zen ist der Weg, diese Quelle zu öffnen oder zu reaktivieren und zu hüten und aus ihr heilsam, kraftvoll und dynamisch zu handeln.

     

    Yin und Yang ‒ zwei Seiten derselben Kraft

    Der zweite Punkt ist, dass diese Kraft zwei verschiedene Ausrichtungen hat: Die eine Dimension ist der Sprint, das ist der Fokus, das Durchbrechen, das Durchschlagen des Gordischen Knotens, Grenzen setzen, Wege öffnen. Die Sitzung, der Investor, das Gespräch, macht er das jetzt oder nicht, auf den Punkt. Norddeutsch: zu Potte kommen, Dinge beginnen und, noch wichtiger – Dinge beenden, vollenden. Fokus, das Wesentliche zu erkennen und zu tun. Dieses ist der Yang-Aspekt der Energie, der Männliche. Das bedeutet, kurz die Energie auf einen Punkt bringen.

    Der andere Aspekt ist der Marathon ‒ in der heutigen Zeit sicher der wichtigere Aspekt. Weiblich, die Ausdauer, das Feld der Ausdauer zu halten, eine Vision zu haben und diese Vision mit einer ununterbrochenen Ausdauer mit Energie zu versorgen. Eine Herausforderung zu haben und in dieser kontinuierlich den Weg mit Energie füllen. Unabhängig davon gilt, daß wir beide Aspekte, wenn sie in der Fülle da sind, daran erkennen, daß Freude da ist. Freude einerseits und Energie und Kraft andererseits sind zwei verschiedene Seiten einer Medaille.

     

    Wie bringen wir unsere innere Kraft in Balance?

    Dritter Punkt: Zu viel Energie kann genauso destruktiv sein wie zu wenig Energie. Das System des Menschen ist im heilsamen Modus ausgewogen. Wenn ich zu viel Energie in etwas gebe und das auch noch mit äußeren Bedingungen, Verstrickungen emotional verbinde, kann es passieren, dass diese ganze Kraft nach außen geht, und damit fehlt sie für einen Moment in mir. Yin und Yang, Defizit und Zuviel, sind miteinander verbunden, wie eine Welle. Je höher die Welle, umso tiefer das Tal, bis es den Boden des Meeres sichtbar werden lässt. Das ist der Moment, wo es für uns nachhaltig nicht mehr gut ist. Yin Qi, also zu wenig Energie, irgendwo zu haben, gefährdet den Körper, gefährdet unsere Gesundheit, gefährdet unsere Psyche, führt bis zur Depression. Es ist nicht die Ursache, aber es verstärkt die Symptomatik. Zu viel Energie ist Druck, Explosion, und das auch wiederum Zerstörung, unangemessenes Handeln, getriebenes, rastloses Sein, am Ziel vorbeilaufend, an unserer Bestimmung vorbeilaufend. Auf körperlicher Ebene eher eine Implosion, und löst damit Krankheiten aus, die langfristig wirken und bedrohlich bleiben. Energiestau, Energiemangel sind nicht heilsam. In der Mitte liegt die Kraft. Das ist also unser Ziel.

     

    Innere Kraft und deren Entwicklung im Zen Leadership ist ein heilsamer Weg

    Heute gibt es allgegenwärtig das übermäßig durchgeknallt, wahnsinnig plappernd lärmende Sinnentleerte, was unsere Zeit propagiert, wenn wir den Fernseher anschalten. Vor 20 Jahren, da haben Profikameraleute ruhige Schnitte gemacht, und haben uns, wenn ein Interview zwischen zwei Politikern zu sehen war, einen ruhigen Rahmen gezeigt, der verständlich war. Heute folgt alles immer kürzeren Schnitten, alles ist schneller, immer schneller, Schnitt, und die Menschen denken, sie müssen so sein. Die Jungen denken, sie müssen so sein und sie können so sein. Früher bekam man mit 50 einen Burnout, heute mit 30, als ob das ein Fortschritt wäre. Diese Zeit ist nicht heilsam, was das Thema angeht, keine Zeit war so irre, was das Thema Energiemitte anging. So wird jedem Menschen das Recht auf die Kraftmitte genommen, und zerstört so, nicht nur psychisch, sondern auch physisch, viele Existenzen, in diesem durchgeknallten Irrsinn des Sich-selbst-Überholens.

    Damit muss ich natürlich die innere Kraft zuerst einmal dazu benutzen, innere Kraft in mir weiter zu erhalten. Mich zu schützen, intelligent „Nein“ zu sagen. Grenze setzen, abgrenzen vom Unheilsamen, die innere Kraft des Yang. Und einen heilsamen Weg suchen, entwickeln und in der Welt nachhaltig mit Ausdauer verwirklichen, die innere Kraft des Yin. Finden wir uns in einer Offensive, die länger dauert, müssen wir uns um die Logistik kümmern. Innere Kraft und Kraftquelle bedeutet, auch zu verstehen, dass ich das Recht habe, diese Quelle dauerhaft zu erhalten für mich. Denn nur so können wir uns und daraus anderen dienen. Deshalb steht im Zen das Thema innere Kraft und Energie an erster Stelle. Auf Japanisch „Hara“, auf Deutsch die „Erdmitte“ des Menschen. Unter dem Bauchnabel liegt dieses Zentrum, und wir lernen durch verschiedene Übungen, je nach Karma, je nach Veranlagung, je nach Begabung, je nach Situation verschiedene Übungen, diese Kraft für uns dauerhaft als Flamme, als Quelle, zu öffnen ‒ nicht zu viel, nicht zu wenig, mal für einen Sprint, fokussiert, mal für einen Marathon, in tiefer, dauernder Kraft. Jeder Mensch hat diese Quelle. Hütet sie wohl, denn sie ist die Quelle unserer Lebenskraft, ist Freude, Willens- und Schöpfungskraft!

     

    Zen-Meister Hinnerk Syobu Polenski
    im Dialog mit Teilnehmern im Zen-Leadership-Seminar

  • Ist Zen ein Weg, weniger Konflikte mit Menschen zu haben?

    Ist Zen ein Weg, weniger Konflikte mit Menschen zu haben?

    Es ist sehr unweise, auf diesem Planeten in der jetzigen Dimension einen Atomkrieg anzufangen, oder?

    Es sieht so aus, als daß ein paar Menschen das wollten. Ja, das ist die Problematik. Wir haben noch ein paar ähnliche Problematiken. Es ist auch unweise ein System zu entwickeln, in dem es immer mehr Menschen schlecht geht oder immer und immer weniger gut. Es ist am Ende unweise. Irgendwann gibt es eine Revolution wie bei Robespierre und Co. oder andere.

    Der Schrecken auf dieser Welt entsteht nicht dadurch, dass es einen Bösewicht gibt der eine Bösewicht-Aktion macht.

    Sondern, es gibt Menschen, die einfach wahnsinnig sind, was die Steigerung von unweise ist. So gesehen ist Wille und Weisheit der einzige Schlüssel. Weisheit alleine ist wie ein Wegweiser. Er zeigt den Weg, aber geht ihn nicht. Das ist zu wenig. Aber

    Wille und Weisheit bedeutet Orientierung und Wirkungskraft

    das ist der Punkt. Je größer meine Orientierung ist, umso größer bin ich in dem Ganzen vernetzt. Irgendwann gibt es eine Größe von Orientierung die den Rahmen – nur ich bin, ich und meine Familie bin, ich und meine Firma bin oder ich und meine Nation bin – verlässt und eine Fläche öffnet. Diese öffnet dann Weisheit, weil ich das Gesamte sehe.

    Das Gesamte sehen ist ein ganz wesentlicher Punkt

    So sieht es einerseits schwierig im Moment aus, d.h. es ist eng. Es gibt aber auch Gegenkräfte dazu, die erkennt man nicht immer gleich, weil sie auch nicht immer sofort eine Fahne zeigen von total ich bin super und ethisch.

    Das sind die meisten, die nicht so viel bewirken – leider. Denn es sind hybride, d.h. Machtwesen, die eine kleine Einsicht haben, darin liegt die Chance.  Am Ende des Tages muss man aber schauen, wie viel wir alle, im Kleinen oder im Großen, eine Idee von Weisheit entwickeln.

    Kein Mensch ist komplett weise

    Das ist sehr schwierig als Mensch, weil wir sehr stark durch unsere Emotionen determiniert sind.

    Wir handeln ab einem bestimmten Druck nur noch reflexartig emotional und das ist selten gut. Wir determinieren unsere „Könige und Königinnen“, das ist ein entscheidender Punkt. Die Postmoderne ist ein bisschen davon entfernt.

    Jeder von euch kann mit einem kleinen Aufwand den eigenen Fernsehkanal aufmachen oder einen YouTube-Film. Dann machst du eine gute Message und du hast 1,2 oder 1,3 Millionen Zuschauer. So hast du als Einzelperson einen unglaublichen Impact. Das ist unsere heutige Zeit.

    Zen-Meister Hinnerk Polenski im Gespräch mit Teilnehmer
    des Zen-Leadership Seminars, Frühjahr 2018

  • Mindful Leadership – Mit Achtsamkeit und emotionaler Intelligenz führen

    Mindful Leadership – Mit Achtsamkeit und emotionaler Intelligenz führen

    Machtverschiebung von Hierarchien zu Netzwerken.

    Untersuchungen zeigen zudem die Führungsideale, die viele Menschen aus allen am Wirtschaftsleben teilnehmenden Generationen anstreben:

    • Demokratisierung, Fokus aus Person, Coaching, Gemeinwohlorientierung
    • Kooperative Teamarbeit, iterative testende Agilität, Entscheidungsautonomie
    • Dynamische Vernetzung, solidarische Integration
    • Übergang vom Verfügungswissen zum Orientierungswissen

    Aber wie kann ich mich als Führungskraft auf diese Anforderungen vorbereiten? Wie kann ich selbst zu diesen Entwicklungen beitragen?

    Wir sind fest überzeugt, dass alle Führung mit Selbstführung beginnt

    und dass ein persönlicher Übungsweg dazu notwendig ist, der die notwendigen körperlichen, kognitiven, emotionalen und geistigen Fähigkeiten ausbildet.

    Meditation kann dabei eine sehr wichtige Rolle spielen. In der Zen Leadership Tradition werden hier insbesondere Klarheit und Orientierung trainiert sowie die Fähigkeit, eine angemessene Balance zwischen Entspannung und Gelassenheit auf der einen Seite und Kraft, Konzentration und Fokussierung auf der anderen Seite zu finden.

    Im Zen Leadership Seminar „Mindful Leadership – Mit emotionaler Intelligenz führen“ beziehen wir die Achtsamkeit als ein weiteres zentrales Konzept buddhistischer Schulung (vor allem in der säkularen Form wie sie von Jon Kabat-Zinn entwickelt wurde) mit ein: „… die Bewusstheit, die sich durch gerichtete, nicht wertende Aufmerksamkeit im gegenwärtigen Augenblick einstellt.“

    Da Achtsamkeit nicht als begriffliches Konzept, sondern als eine „Form zu sein“ verstanden wird, verweist Kabat-Zinn auf das Gewahrsein, „eine Art des Wissens, die umfassender ist als bloßes Denken.“

    Wie können wir dies in unser Wirken als Führungskraft und in unseren Alltag einbeziehen?

    Welche Auswirkungen hat dies auf unser Wahrnehmen und Handeln?

    In diesem Kurs werden wir dies interaktiv und auch in den Meditationsrunden erforschen. Dabei folgen wir den sieben Grundlagen der Achtsamkeit: Nicht-Urteilen, Geduld, Geist des Anfängers, Vertrauen, Nicht-Erzwingen, Akzeptanz und Loslassen.

    Emotionale Intelligenz ist ein wesentlicher Faktor zum beruflichen Erfolg. Während unsere, meist bereits in unserer Ausbildung umfassend entwickelte, kognitive Intelligenz in der Regel eine Voraussetzung für unsere berufliche Tätigkeit ist, ohne die wir nicht dorthin kämen oder dort verbleiben könnten, haben wissenschaftliche Studien gezeigt, dass dann

    emotionale Intelligenz der wesentliche Faktor für unseren Erfolg

    ist. Dan Goleman hat ganz wesentlich diese Konzepte mitentwickelt und bekannt gemacht.

    Dabei hat er emotionale Intelligenz in die Dimensionen Selbstwahrnehmung und Selbstregulation, Soziale Wahrnehmung und Beziehungsmanagement gegliedert.

    In diesem Kurs werden wir diese Konzepte weiter kennenlernen und ihre Anwendung im Wirtschaftsalltag diskutieren.

    Achtsam in Bewegung, Diskussion und Meditation werden wir gemeinsam in unserer Gruppe diese Konzepte kennenlernen, erforschen und ausprobieren.

    Wenn es passt, können sie in unseren Übungsweg eingefügt werden und uns essenzielle Fähigkeiten agiler Führung erschließen.

    Detaillierte Informationen und unsere aktuellen Termine zum Zen Leadership Way Seminarmodul „Mindful Leadership – Mit emotionaler Intelligenz führen“ finden Sie hier.

  • Releasing the pressure, brauche ich das überhaupt?

    Releasing the pressure, brauche ich das überhaupt?

    Sitting like a rock – breathing like a butterfly –  Vier Tage Zen Leadership „Releasing the pressure“ im Kloster Buchenberg, ein Erfahrungsbericht…

    „Sitting like a rock, breathing like a butterfly“,

    dieser Impuls von Hans Glück (einem der Seminarleiter) vor der morgendlichen Meditation (Zazen) sollte zu meinem Leitgedanken während der vier Tage im Koster Buchenberg werden und begleitet mich auch seitdem.

    „Releasing the pressure“ war nicht unbedingt das Seminar, das ich mir ausgesucht hätte, es lag aber terminlich einfach zu verlockend in der hektischen Vorweihnachtszeit. Auch wollte ich gerne wieder einige Tage im Zen Kloster Buchenberg verbringen. Jeder Aufenthalt dort war bislang sehr wertvoll und hat mir gute, neue Impulse gebracht.

    Nun also releasing the pressure, brauche ich das überhaupt?

    HRV – Herzratenvariabilität

    Am Anfang des Seminars stand eine umfangreiche Bestandsaufnahme:

    • Wo stehe ich heute?
    • Wie fühle ich mich?
    • Was stresst mich?
    • Was würde mir guttun?

    Neben dieser eigenen Inventur wurde auch der momentane Zustand des Nervensystems mit der Messung der HRV (Herzratenvariabilität) durch den Betriebsarzt des WDR und einem der Seminarleiter, Dr. Michael Neuber, ermittelt.

    Mithilfe dieser schnellen und unkomplizierten Analyse per Brustgurt wurden der Ruhepuls sowie die Ausprägung des Sympathikus und Parasympathikus ermittelt. Die grafische Auswertung zeigte es dann deutlich: Der Sympathikus war recht hoch und der Parasympathikus hatte deutliches Aufholpotenzial. Also, auf in das Seminar!

    Zazen, Taiwa und Zen Meditation

    Einen großen Teil des Seminars nimmt die Zen-Meditation (Zazen) ein. Nach einer umfangreichen theoretischen sowie auch praktischen Einführung wurde in Runden à 25 Minuten in der Zendo meditiert. Jeder Teilnehmer erhält in einem Vier-Augen-Gespräch (Taiwa) mit der Meditationslehrerin Dr. Constanze Hofstätter eine eigene, auf die aktuelle Situation abgestimmte Meditationsübung. Meine Übung hat mich sehr gut in die Ruhe und in die Erdung (Hara) geführt.

    Während des Seminars hatte jeder Teilnehmer mehrfach die Möglichkeit, seine Übung im Taiwa zu besprechen, anzupassen und weitere Impulse zu erhalten. Insbesondere diese sehr persönliche und individuelle Betreuung der Teilnehmer durch das engagierte, freundliche und wundervolle Leadership-Team macht das Seminar so wertvoll.

    Besonders berührt haben mich die Meditationen am frühen Morgen (optional ab 5.00 Uhr!) mit anschließender Teezeremonie und Gehmeditation im Freien.

    Dies ist ein sehr intensives, kraftvolles und besonderes Erlebnis und ein starker Start in den Tag. Es ist wunderbar, nach der Meditation die Augen zu öffnen, aus dem großen Fenster der Zendo über den Schnee auf das beleuchtete Teehaus zu blicken und dabei ganz bei sich und auch Teil der Gruppe zu sein.

    Körper, Geist und Energie in Einklang bringen

    Im theoretischen Teil des Seminars sowie im Vortrag des Zen Meisters, Hinnerk Polenski, wurde viel auf den Dreiklang Körper-Geist-Energie und die Notwendigkeit, den Körper ebenfalls zu entspannen, eingegangen.

    Um den Körper mitzunehmen haben wir mehrmals täglich unter Anleitung von Klaus Weiler, Shiroto und Sporttrainer im Zen Kloster Buchenberg, leichte Lockerungs-, Dehn- und Mobilitätsübungen durchgeführt. In Partnerübungen wurde auch erfahren, wie auf externe Einflüsse reagiert wird. Wie es dabei helfen kann in seiner Mitte geerdet zu sein und damit Stabilität zu erlangen.

    Gerade diese Mischung aus Meditation, Körperimpulsen sowie theoretischen und praktischen Lehrinhalten macht das Seminar so besonderes und einzigartig. Und es wirkt!

    Stabil wie ein Fels und total gechillt

    Am letzten Tag wurde nochmals eine HRV-Messung durchgeführt – direkt vom Meditationsbänkchen zur Messung. Mein Ruhepuls hatte sich um ca. 10 Schläge pro Minute verringert, der Sympathikus war deutlich reduziert und der der Parasympathikus förmlich aufgeblüht. Die Messung bestätigt, was ich schon gespürt habe. Nach vier Tagen „Releasing the pressure“ war ich ruhig, entspannt und total gechillt.

    Und wenn es nun im Alltag stressig wird denke ich daran: Sei stabil wie ein Fels und atme bewusst und ruhig wie ein Schmetterling. Auch bei der (fast) täglichen Zen Meditation ist dies nun mein Motto.

    Danke für vier wertvolle und wundervolle Tage in Buchenberg mit wunderbaren Menschen!

    Sie interessieren sich für das Zen Leadership Seminar „Releasing the Pressure – Stressbalance und vitale Energie“ ?

    Sie erwartet dort:

    • Einführung in die Zen Meditation und Vertiefung der eigenen Meditationspraxis
    • Praxisnahe Vorträge, Workshops und Methoden zum Thema Umgang mit Stress, Anspannung und Regeneration aus arbeitsmedizinischer Sicht
    • Meditations Einzeltraining (Taiwa), geführte Meditationen und Meditationstraining in der Gruppe
    • Individuelle Meditationsübungen zur Stressreduktion, geführte Meditationen und Zen-Vorträge
    • Schulung der Achtsamkeit für eine bessere Selbstregulation, Regenerationsfähigkeit und Stressbalance
    • Austausch in der Gruppe, Transfer in den Führungsalltag, nachhaltige Persönlichkeitsentwicklung
    • Speziell auf das Thema abgestimmte Körperübungen
    • NEU Jetzt mit Messung der Herzfrequenzvariabilität u.a.

    Wir freuen uns, Sie bald in der Zen Leadership Academy im Zen Kloster Buchenberg zu begrüßen.

  • Intuition und Weisheit im Zen Leadership

    Intuition und Weisheit im Zen Leadership

    Gibt es eine Zen-Übung, die mir hilft, mich mit Intuition und Weisheit im Zen Leadership zu verbinden?

    Gerade aus dem Aspekt „Leadership“ heraus ist Weisheit und Intuition ganz entscheidend für Führungskräfte. Gibt es eine Zen Übung, die vor diesem Hintergrund speziell darauf ausgerichtet ist, mich mit Intuition und Weisheit im Zen Leadership zu verbinden?

     

    Intuition und Weisheit im Zen Leadership sind zentrale Kernpunkte des Leadership Weges

    Intuition und Weisheit im Zen Leadership  Auf jeden Fall, das ist die Grundebene aller Zen Übungen im Daishin-Zen und zeichnet auch in allerstärkstem Maße das traditionelle, japanische Zen aus.

    Der Begriff Sunyata (Leerheit) bezeichnet darin den Kern. Sunyata bedeutet im Zen Leerheit. Vollendete Freiheit könnte eine europäische Übersetzung sein. Offene Weite ein Schritt dahin.

    Sunyata ist die Dimension, aus der reine Weisheit sich öffnet. Weisheit ist die Mutter aller Intuition, Inspiration, Klarheit und Orientierung.

    Achtsamkeit und Weite sind Vorstufen davon. Deshalb wird gerade im Zen Leadership ein so starkes Augenmerk auf die Zen Achtsamkeitsübungen gelegt, die sich an vielen Punkten vom zurzeit populären Achtsamkeitstraining unterscheiden.

    Es gibt entsprechend viele verschiedene Achtsamkeitsübungen im Zen Leadership. Ein Zen Leadership Seminar bietet dabei die optimale Möglichkeit, diese Zen Übungen kennen zu lernen. Im Rahmen geführter Meditation und vor allem in Vier-Augen-Gespräche mit dem Zen Meister kann man ein Gefühl dafür bekommen, wohin mich die einzelnen Zen Übungen bringen.

    Dann ist es an mir zu schauen, welche für mich passt, um mich dann der eigenen Mitte, der Intuition und Weisheit im Zen Leadership immer weiter zu nähern.

     

    Der Weg zur Weisheit ist für jeden individuell

    Das ist ein Weg, der natürlich nicht von heute auf morgen gegangen werden kann. Es kann sein, dass ich merke, dass im Übungsfeld „Weisheit“ Hindernisse auftauchen. So ist Stress und Verstrickung, „alles dringend, immer und sofort“, ein sehr ungünstiges Umfeld für Weisheit. Aber manchmal ist gerade hier innere Weisheit besonders notwendig.

    Das Haupthindernis ist immer, ob in entspannter oder angespannter, hektischer Umgebung: inneres Festhalten, innere Enge, unangemessene Verstrickung. Das ist aber zu Beginn vollkommen normal und überhaupt kein Anlass zur Sorge, denn es gibt dann Zen Übungen, die diese Hindernisse auflösen.

    Diese Zen Übungen und Übungskombinationen sind für jeden individuell, und kein Weg ist gleich. Manchmal gibt es Zwischenschritte und Meilensteine. Und so sehe ich schnell, wie ich immer weiter vorankomme auf meinem Weg und mein Ziel, eins zu sein mit meiner Intuition und Weisheit, immer mehr in greifbare Nähe rückt. Anstatt mit einer Zen Übung sehr lange Zeit scheinbar ohne Erfolg weiter zu kommen.

    Wir Menschen im Westen brauchen Zwischenschritte, kleine Erfahrungen, die unseren Weg sichtbar machen und ernsthaft vertiefen. Gerade bei so einem großen Thema wie Weisheit. Liebe zur Weisheit (philosophia) oder einfach mal so Meditieren reicht da nicht ganz aus.

    „… Auf dieser Erkenntnis gründend, stellt der chinesische Ch’an-Buddhismus, ebenso wie seine als „Zen“ bekannte japanische Ausformung den Versuch dar, auf das Urerlebnis des Buddhismus zurückzugehen und Buchwissen durch Erfahrung, Gelehrsamkeit durch Intuition und den historischen Buddha durch die Erleuchtung des eigenen Geistes zu ersetzen.“ (Zitat: Lama Anagarika Govinda)

    Unser Seminarmodul „Mindful Leadership“ unterstützt die Entwicklung innerer Achtsamkeit und führt in eine emotionale Intelligenz und ganzheitliche Führung. Hier erfahren Sie dazu mehr.

     

     

     

     

    Zen-Meister Hinnerk Syobu Polenski
    im Gespräch mit Teilnehmern des Zen Leadership Seminars

  • Zen Übung und Zen Meditation - die Basis für Zen Leadership

    Zen Übung und Zen Meditation – die Basis für Zen Leadership

     In welchem Verhältnis stehen Zen Übung und Zen Meditation?

    Im Zen Leadership Seminar habe ich gesehen, daß die Kombination aus Zen Meditation und eigener, individueller Zen-Übung mir ungemein hilft, die eigene Mitte zu finden und mein Hara zu stärken. In welchem zeitlichen Verhältnis sollten die einzelnen Elemente während des Seminars optimalerweise zueinander stehen?

     

    Daishin Zen und Zen Leadership ist ein ganzheitlicher Ansatz

    Im Daishin Zen und damit auch im Zen Leadership-Seminar geht es nicht nur um das Verhältnis Zen Übung zu Zen Meditation, sondern wir verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz, der vor allem drei Schwerpunkte setzt:

    • Der erste Schwerpunkt ist ein sehr verstärktes Vier-Augen-Gespräch, in Form des Taiwas zur Stärkung des Haras zum einen,
    • das persönliche Zen Gespräch mit dem Zen Meister zum anderen.
    • Dazu kommt noch das Dokusan, ebenfalls mit dem Zen Meister und in einem speziell dafür hergerichteten Raum.

    Also als erste Säule ein sehr auf die individuellen Bedürfnisse und Nöte abgestimmter Bereich, sozusagen ein sehr großer „Vier-Augen-Check“.

     

    Zen Übungen für sich und in der Gruppe in Ausgewogenheit

    Und das zweite Drittel ist eine gewisse Menge an Zen Übungen, vor allem Zazen, der wichtigsten Übung im Zen. Diese Zen Meditation im Sitzen hat eine Dauer von 25 oder 45 Minuten, und wird ergänzt durch die persönliche Zen Übung, mit der man noch einmal zusätzlich z. B. die Atemtechnik lernt zu kontrollieren und das Hara zu stärken.

    Das dritte ist, dass jeder Teilnehmer auf dem Zen Leadership Seminar zusätzlich jede Menge Input bekommt in Form von Vorträgen, Fragerunden und Gruppensitzungen, die das Erlebte und Gelernte erweitern, verknüpfen und festigen. Diese drei Felder wechseln sich ab.

    Der Vorteil gerade im Daishin-Zen ist, dass sich jeder Teilnehmer seine Geschwindigkeit selber aussucht. Wenn irgendjemand während des Seminars sagt, „Das ist mir zu viel“, dann kann er Teile davon rausnehmen. Aber es geht auch umgekehrt, man kann auch sagen: „Das ist mir zu wenig“, dann kann man auch Teile dazu nehmen. Vielleicht war man aber auch schon zwei-, dreimal auf einem Zen Leadership Seminar, und sagt, man geht jetzt mal ein bisschen weiter, und will es einfach mal ausprobieren, die ganze Nacht durch zu sitzen, ob man diese Kraft halten kann – auch das ist natürlich kein Problem.

    Für Wiederholer gibt es dann noch zusätzliche Programmpunkte, wie das Zen Gespräch, intensives Training in einer Kleingruppe usw.

     

    Zen Leadership integriert Sport als Zen Training

    Ein weiterer Aspekt ist bei uns im Kloster der körperliche: Es besteht jederzeit die Möglichkeit einer professionellen Massage, und es gibt ein breites Angebot an Sportmöglichkeiten, gerade bei dem Viertagesseminar (Walken, Joggen oder auch Core-Training), des Weiteren gibt es eine Sauna. So kann, wer möchte, jeder für sich wirklich genau diesen Körperimpuls gezielt mit hineinnehmen auf so einem Seminar.

    Zen-Meister Hinnerk Syobu Polenski
    im Gespräch mit Teilnehmern während eines Zen-Leadership Seminars

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