Kategorie: Achtsamkeit

  • Essen und Meditation beeinflussen Telomere und Zellalterung

    Essen und Meditation beeinflussen Telomere und Zellalterung

    Was hat Essen mit Leadership zu tun?

    Welchen Einfluss hat unsere Ernährung auf unseren Führungsalltag? Jede Menge, denn Führung heißt in erster Linie Selbstführung. Es heißt, auf sich selbst mindestens genauso gut zu achten, wie auf Mitarbeiter oder Unternehmen. Unserem Körper kommt dabei eine große Bedeutung zu. Im Zen bezeichnen wir unseren Körper gern als Eintrittstor in die Meditation, als die Basis um uns selbst zu entdecken. Doch jeder Körper ist nur so kraftvoll, wie die Bausteine, aus denen er gebaut wird. Diese Bausteine sind die vielen Nährstoffe, die wir uns tagtäglich zuführen. Ernährung und Meditation beeinflussen sich dabei gegenseitig auf spannende Art und Weise.

    Warum werden Zen Meister so alt?

    Wirft man einen Blick auf die großen Zen Meister in Japan, ist man oft erstaunt, wie jugendlich und vital diese wirken. Ist es rein die Meditation, die für das Jungbleiben der Zellen verantwortlich ist oder steckt vielleicht mehr dahinter?

    Eine mögliche Antwort gibt die amerikanische Nobelpreisträgerin für Medizin, Prof. Dr. Elizabeth Blackburn. In ihrem Buch „Die Entschlüsselung des Alterns – Der Telomer-Effekt“ beschreibt sie eindrucksvoll den Einfluss von Meditation und Ernährung auf unsere Telomere. Telomere sind die „Schutzkappen“ unserer Chromosomen. Bei jeder Zellteilung verkürzen sie sich. Ab einer bestimmten kritischen Länge können sie ihre Schutzfunktion nicht mehr ausüben. Die Zelle stirbt ab, wir altern.

    Essen und Meditation beeinflussen Telomere und Zellalterung
    Quelle: VC-Fitness GmbH

    Der Telomer-Effekt

    Jeder von uns kommt mit einer bestimmten Telomer-Länge auf die Welt. Genetische, aber auch epigenetische Aspekte kommen hier zum Tragen. Wie schnell sich die Telomere abnutzen, entscheidet ab dem Zeitpunkt unserer Geburt unser Lebensstil bzw. unsere Lebensumstände. Elizabeth Blackburn konnte eine Reihe von Einflussfaktoren identifizieren, die hier eine Rolle spielen. Eine entscheidende davon ist das Thema Stress. Stress dürfte sich stark telomerverkürzend auswirken. Dass Meditation hier einen positiven Einfluss haben kann, liegt auf der Hand, aber wie sieht es mit der Ernährung aus?

    Man nähert sich einer Antwort, wenn man sich typische ernährungsbedingte Krankheiten bzw. Symptome ansieht, die die Ernährungsmediziner heute beschäftigen. Dazu zählen insbesondere Insulinresistenz, oxidativer Stress und Entzündungen. Werfen wir einen kurzen Blick darauf:

     

    Insulinresistenz

    ist die Vorstufe von Typ-II-Diabetes und vor allem das Resultat eines übermäßigen und „falschen“ Kohlenhydrat-Konsums. Aber auch Bewegungsmangel und Stress wirken sich negativ aus.

    Oxidativer Stress

    entsteht durch einen Überschuss an freien Radikalen, der nicht durch Antioxidantien (deren Gegenspieler) abgefedert werden kann. Die Anzahl der freien Radikale steigt bei Stress rapide an. Gesellt sich dazu eine vitalstoffarme Ernährung mit wenig Antioxidantien, steigt der sog. oxidative Stress.

    Entzündungen

    Viele Mediziner sehen Entzündungen (v.a. sog. Silent Inflammations) als optimalen „Nährboden“ für viele Erkrankungen an. Nährstoffe, welche Entzündungen fördern, wie z.B. die Arachidonsäure (eine bestimmte Omega-6-Fettsäure) verstärken das Problem.

     

    Insulinresistenz, oxidativer Stress und Entzündungen gelten damit als wichtige Einflussfaktoren für die Zellalterung. Aus diesen Überlegungen können telomer-feindliche, aber auch telomer-freundliche Lebensmittel identifiziert werden.

     

    Essen nach den Telomeren

     

    Telomer-freundliche Lebensmittel
    •Ballaststoffe (Vollkorn) 
    •Nüsse, Hülsenfrüchte
    •Meeresalgen
    •Omega-3-haltiger Fisch (Lachs, Makrele, Hering)
    •Antioxidantien aus Obst und Gemüse 
    •Grüner Tee
    •Kaffee (in Maßen), Kakao
    •Vitamin D, B-Vitamine
    •Fastenphasen (z.B. Intervall-Fasten, Pausen)

    Telomer-feindliche Lebensmittel
    •Rotes Fleisch, Wurstprodukte
    •Zuckerhaltiges
    •Omega-6 Fettsäuren (Schweinefleisch, Weichkäse,…)
    •Weißbrot
    •Fertigprodukte
    •Hoher Alkoholkonsum

     

    Wie beeinflusst die Meditation unsere Ernährung?

    Die Praxis der Meditation verbessert nicht nur unsere Körperwahrnehmung, sondern führt automatisch zu mehr Achtsamkeit im Alltag. Viele Meditierende berichten, dass sich im Laufe der Zeit ihr Ernährungsverhalten ganz automatisch geändert habe. Weg von Fertigprodukten und Fleisch, hin zu mehr Gemüse und vitalstoffreichen Lebensmitteln. Das Bewusstsein für einen gesunden Körper steigt, ohne eine bestimmte Diät ausüben zu müssen. Meditation hilft quasi dabei zum eigenen Wohlfühl-Manager zu werden.

    Ernährung als Leadership Do?

    Der große japanische Zenmeister Dogen Zenji (1200 – 1253) erachtete das Kochen als eine wichtige Zen-Übung im Alltag. Er vertrat sogar die Meinung, dass jeder Zenmeister in seinem Leben einmal die Funktion des Tenzos (Koch im Kloster) übernommen haben sollte, da kaum eine andere Tätigkeit unsere Achtsamkeit und das Wahrnehmen des Augenblicks besser schule als Kochen. In der Tat ist Kochen eine wunderbare Gelegenheit um „Zen im Alltag“ zu üben. Es gilt dabei alle Ablenkungen auszuschalten und sich ausschließlich auf die Tätigkeit „Nur Gurke schneiden“ oder „Nur Salat waschen“ zu konzentrieren.

    Essen im Schweigen für mehr Achtsamkeit

    Auch das Essen selbst bietet eine spannende Übungsmöglichkeit. In einem Zen Kloster werden die Speisen üblicherweise im Schweigen eingenommen. Viele Teilnehmer eines Sesshins (Meditationsseminar) berichten darüber, wie bewusst die Lebensmittel plötzlich wahrgenommen werden, wie langsam gegessen wird und wie stark die Wahrnehmungsfähigkeit dafür ansteigt, was guttut und was nicht. Man braucht kein Kloster, um diese Übung zu praktizieren. Bei den meisten von uns bietet sich dreimal pro Tag die Gelegenheit dafür. Hier ein paar

    Anregungen für den Alltag:

    • Während des Essens auf sämtliche Ablenkungen verzichten. Keine Zeitung, kein Fernsehen, kein Handy.
    • Einmal pro Tag eine Mahlzeit in Schweigen einnehmen.
    • Sich für jede Mahlzeit an einen Tisch setzen und die Mahlzeit bewusst als solche zelebrieren.
    • Versuchen jede Geschmackskomponente bewusst wahrzunehmen. Fragen Sie sich hinterher: Was genau habe ich gegessen?
    • Nach dem Essen in den Körper hineinspüren und sich fragen: Wie fühle ich mich jetzt?

    Mit der Zeit entwickelt sich automatisch ein sehr gutes Gespür dafür, welche Lebensmittel Energie schenken und welche sie eher rauben.

    Ein kleines Experiment: Dinner im Dunkeln

    Ich möchte Sie an dieser Stelle noch zu einem kleinen Experiment einladen. Es geht um einen Rückzug der Sinne, zumindest jener, die man fürs Essen nicht benötigt. Vor ein paar Jahren nahm ich an einem „Dinner im Dunkeln“ teil. Ein gesamtes Menü im stockdunklen Raum, serviert von blinden Kellnern. Als Ernährungsexpertin war ich überrascht, wie unfähig wir alle waren, die Speisen genau zu identifizieren. Es war eine höchst spannende und erkenntnisreiche Aufgabe, die zu einer eklatanten Steigerung der Wahrnehmungsfähigkeit führte. Sie können diese Übung auch problemlos selbst durchführen: Lassen Sie sich beim nächsten Mal einfach die Augen verbinden, wenn Sie bekocht werden. Je weniger Sie im Vorfeld über das Essen wissen, desto spannender der Effekt.

     

    Blogbeitrag von Conny Hörl, Zen Leadership Trainerin und Unternehmerin

     

    Buchempfehlungen:

    Über den Telomer Effekt:
    Prof. Dr. Elizabeth Blackburn, Prof. Dr. Elissa Epel: „Die Entschlüsselung des Alterns – Der Telomer-Effekt“ , Mosaik Verlag

    Ausführungen von Dogen Zenji:
    Kosho Uchiyama Roshi: „Zen für Küche und Leben“ , Angkor Verlag

    Anregungen für den Alltag:
    Thich Nhat Than: „Einfach Essen“. O.W. Barth

  • The Mindful Leader – Eine Antwort auf den globalen Skills Mangel?

    The Mindful Leader – Eine Antwort auf den globalen Skills Mangel?

    von Prof. Dr. Axel Glasmacher

    Das Zen Leadership Seminar The Mindful Leader – Mit emotionaler Intelligenz führen vereint die Ansätze des Zen und der Achtsamkeit zum Aufbau und Einsatz emotionaler Intelligenz in der Führung im Unternehmen.

    Viele Studien haben gezeigt, dass – einmal in einer beruflichen Position angelangt – für die weitere Karriere Fähigkeiten aus dem Bereich der Emotionalen Intelligenz entscheidender sind als rein kognitive Merkmale.

    Die Entwicklung der sogenannten „Soft-Skills“ wird immer wichtiger für den Erfolg von Unternehmen

    In einer Umfrage [1] unter Führungskräften im Personalwesen berichteten 83%, dass sie Schwierigkeiten bei der Rekrutierung geeigneter Talente haben. Ein Drittel der Befragten sehen sogar eine Abnahme der Qualität der Kandidaten.

    Das Missverhältnis ist für die folgende Fähigkeiten

    • Problemlösendes Denken, Innovation, Kreativität
    • Fähigkeit mit Komplexität und Ambiguität umzugehen
    • Kommunikation

    besonders ausgeprägt. Unser Seminar wird Ansätze aus Zen und Achtsamkeit verwenden, um diese Fähigkeiten weiterzuentwickeln.

    Der Fokus dieses Seminares liegt auf den individuellen Bedürfnissen der Teilnehmer. In der Kleingruppe können Inhalte jedes Teilnehmers Raum bekommen und sowohl in der Meditationspraxis als im 1:1-Coaching bearbeitet werden.

    Praktische Übungen zu schwierigen Führungssituationen und Reflexion zu verschiedenen Führungsstilen sind in das Seminar integriert. Die Vorbereitung der Umsetzung des Erlernten in die eigene Praxis im Unternehmen hat ebenfalls eine wichtige Bedeutung.

    Auf dem Seminar stehen zwei sehr erfahrene Trainer für Meditation, Coaching und Businessfragen zur Verfügung. Auch bieten wir interessierten Teilnehmern ein telefonisches Follow-up zur Umsetzung nach dem Seminar an.

    Termine:

    Detaillierte Informationen und unsere aktuellen Termine zum Seminar finden Sie hier: The Mindful Leader – Mit emotionaler Intelligenz führen

    [1] Hier ganzen Artikel lesen:
    The Global Skills Shortage: Bridging the Talent Gap with Education, Training and Sourcing. 2019
    www.SHRM.org 2019 The Global Skills Shortage

  • Zen, Achtsamkeit, gesund werden - gesund bleiben!

    Zen, Achtsamkeit, gesund werden – gesund bleiben!

    Viele versuchen, auch wenn sie krank sind, weiter zu meditieren. Das ist nur dann ratsam, wenn es wirklich hilft. Oft ist besser und auch erfolgreicher, sich mit Achtsamkeit der Regeneration zuzuwenden und dann wieder fit zu starten.

     

    Mit Achtsamkeit sich seiner Heilung zuwenden

    Wenn man krank ist, ist man krank – dann wendet man seine Achtsamkeit der Heilung zu und meditiert lieber gar nicht. Sich der Heilung zuwenden, das ist das Allerwichtigste, und deshalb sollte man darauf hören, was dem Körper guttut. Wenn man sich kaum auf den Beinen halten kann und kaum Luft bekommt, ist es alles andere als heilsam, in der Situation eine Übung zu versuchen oder zu meditieren. Die Aufmerksamkeit wendet sich dann eh anderen Dingen zu, und der Effekt ist dahin.

     

    Seine Achtsamkeit lenken und sich selbst wieder stärken

    Natürlich gibt es im Zen, speziell im chinesischen, Chan-Techniken sich zu heilen, je nachdem, woran man gerade erkrankt ist, aber das ist wieder ein ganz anderes Thema. Generell gilt schon von vornherein, seine Achtsamkeit zu lenken auf das Stärken des Immunsystems und des Qi, der Lebensenergie. Zen bietet dafür die besten Voraussetzungen: Seine Mitte zu finden, das Hara zu stärken, sich Zeit zu nehmen für eine wohltuende Tasse Tee – das gibt dem Körper oft schon viel von dem, was er braucht.

     

    Ruhephasen nutzen zur Stärkung und Regeneration

    Ist das Kind jedoch schon in den Brunnen gefallen, und man merkt, man ist krank, dann nutzt man eine Ruhephase, um sich zu erholen. Es ist wie beim Sport: Wenn ich krank bin, trainiere ich auch nicht. Ich erhole mich erst mal, und wenn ich wieder fit bin, geh ich gestärkt wieder ins Training. So ist es auch im Zen: Wenn ich merke, es geht mir körperlich wieder gut, dann gehe ich wieder rein und meditiere.

    Deshalb gilt vor allem: Gütig mit sich umgehen, das ist sehr wichtig.

     

    Zen-Meister Hinnerk Syobu Polenski
    im Gespräch mit Zen-Leadership Seminarteilnehmern

  • Zen Leadership im Führungsalltag von Entscheidungen

    Zen Leadership im Führungsalltag von Entscheidungen

    Zen Leadership im Führungsalltag von Entscheidungen ist ein Weg. Ich habe durch das Erlernte auf den Zen Leadership Seminaren und das Praktizieren der Zen Meditation zu Hause meine eigene Mitte gefunden. Dadurch fühle ich mich kraftvoll und mit mir im Einklang.  Dennoch finde ich es manchmal schwierig, unangenehme und weitreichende Entscheidungen zu treffen, beispielsweise im Job bei Entlassungen. Wie kann mir Zen Leadership im Führungsalltag von Entscheidungen helfen?

     

    Mitgefühl als Kunst angemessenen Handelns

    Gerade im Umgang mit unseren Mitmenschen kann uns Zen Leadership ganz wunderbar helfen, denn Zen und Zen Leadership sind nicht nur auf uns als Individuum bezogen. Die zwei höchsten Künste im Zen sind die Kunst des angemessenen Handelns, dies nennt man „Prajna, Weisheit“. Und es ist die Kunst des „mitfühlenden Handelns, Metta“.

    Diese beziehen sich schon direkt auf unseren Nächsten, aber auch auf uns selbst. Selbstmitgefühl, im Sinne von heilsam für sich handeln. Und Mitgefühl im Sinne von heilsam, für Einzelne, für alle und das ganze Handeln. Um hier heilsam und unheilsam zu unterscheiden, brauche ich Weisheit. Und wenn wir uns zwischen diesen beiden Feldern bewegen, dann können wir in diesem schwierigen Beispiel handeln und wir haben uns nichts vorzuwerfen. Zen Leadership im Führungsalltag von Entscheidungen integriert und berücksichtigt diese Aspekte mehr und mehr, bis ich vollkommen daraus handele – so weit wie möglich.

    Schwierige Entscheidungen im Führungsalltag zu treffen ist immer eine der höchsten Herausforderungen. Zen Leadership im Führungsalltag von Entscheidungen ist eine Herausforderung. Aber genau dies zeichnet Führungskräfte aus, deshalb sind sie ja in erster Linie welche. Das bedeutet auch, dass man eine schwierige Entscheidung trifft. Ist diese vollkommen falsch, dann muß man auch mit den Konsequenzen leben.

    Das ist ein Weg, der direkt mit Zen Leadership zu tun hat. Denn diese Entscheidung treffe ich für mich und mein Leben. Ich kann mich auch in die falsche Frau verlieben, das wird dann schwierig. Oder ich wähle den falschen Beruf, trinke zu viel Alkohol oder irgendetwas anderes .

    Das heißt, am Ende ist es nicht so, dass nur eine Führungskraft an diesem Punkt ist. Wir sind alle in unserem Leben immer wieder an einem Punkt, schwierige Entscheidungen treffen zu müssen, deren Folgen noch gar nicht oder nur kaum absehbar sind.

     

    Keine Ursache ohne Wirkung

    Zen Leadership im Führungsalltag von Entscheidungen geht aber noch einen Schritt weiter. Zen meint, dass alles Ursache und Wirkung ist. Alles was wir tun, wirkt in dieser Ebene. Jede Ursache hat irgendeine Wirkung, immer. Und das ist auch Zen Leadership und vor allem die Weisheit, das zu erkennen.

    Wie kann mir nun Zen Leadership im Führungsalltag von Entscheidungen helfen?

    Der Punkt ist, daß wir für schwierige Entscheidungen erstmal ins Hara gehen sollten, in unsere Erdmitte. Ganz praktisch nehmen wir mit Hilfe einer Zen Übung die Lebensenergie aus dem Kopf-Schulter-Bereich und lassen sie nach unten fallen, sammeln sie im Hara. Sie so aus dem Emotionalen und aus dem Verstand, also aus Verstrickungen herauszunehmen, dass es eine Leichtigkeit bekommt und die Erde, der Bauch-Becken-Bereich, eine Schwere.

    Dann haben wir schon viel gewonnen, wenn das emotional Verstrickte sich nicht mehr einmischt in die Beurteilung eines Prozesses. Jetzt können wir noch einen Schritt weitergehen, in die Ebene der Achtsamkeit. Wir öffnen die Zen Achtsamkeit der offenen Weite.

    In dem Maße es mir gelingt, mich selber so herauszunehmen, in dem Maße bekomme ich Klarheit. Klarheit ist nicht Fokussierung, sondern Klarheit ist eine Offenheit, und dann kann ich eine große Fläche sehen.

     

    Zen Leadership in schwierigen Entscheidungen ist eine Sicherheit zur richtigen Entscheidung – aber Hilfe auf dem Weg dorthin

    Ich werde nie hundertprozentig sicher sein können, dass etwas richtig ist. Es gibt Situationen, in denen alle Parameter sichtbar sind. Dann treffe ich die Entscheidung und in einer tausendstel Sekunde mischt sich ein neuer, kleiner Faktor ein, und aus Weiß ist Schwarz geworden. Das ist so. Das passiert.

    Es ist unser menschliches Schicksal, denn wir sind nicht unfehlbar – also auch im Zen Leadership nicht. Das zu verstehen ist wichtig, denn es weil geht letztlich nicht darum zu sagen, „Wie handle ich richtig?“. Diese Frage kann ich nicht beantworten.

    Ich kann sagen, ich versuche es zu üben. Ich versuche, angemessener zu Handeln, und haue auch ab und zu noch daneben. Aber es ist wichtig und vor allem sehr erfüllend, sich auf diesem Gebiet zu entwickeln und nicht mehr einfach impulsiv nach vorne zu preschen. Zen will gar nicht auf alles eine definitive Antwort geben. Vielmehr sind Herzgeist, Intuition und Empathie die Stärken, die bei schwierigen Entscheidungen im Zen Leadership von Bedeutung sind. Im Job wie im Leben – und genau diese helfen uns im Zen, uns zu stärken.

     

    Zen-Meister Hinnerk Syobu Polenski
    im Gespräch mit Teilnehmern aus dem Zen-Leadership-Seminar

  • Wie gehe ich im Alltag mit Zeitdruck und innerem Druck um?

    Wie gehe ich im Alltag mit Zeitdruck und innerem Druck um?

    Als Führungskraft genieße ich es sehr, im Rahmen eines Zen-Leadership-Seminars endlich einmal für eine gewisse Zeit Ruhe und innere Einkehr zu finden, gerade weil ich weiß, dass es danach zu Hause wohl leider nicht so bleiben kann … Zen-Meditation und der stressige Alltag scheinen auf den ersten Blick zwei Aspekte, die sich nur schwierig unter einen Hut bringen lassen. Gibt mir Zen die Möglichkeit, dem Zeitdruck und inneren Druck auch im Alltag zu begegnen?

     

    Zeitdruck und Druck ist ganz normaler Bestandteil des Alltags

    Es gibt im Leben Zeitdruck und Druck in vielen Möglichkeiten. Das ist auf Dauer keine gute Sache für alle Beteiligten. Es gibt im Leben immer wieder besondere Situationen, wo etwas passiert.

    Wenn ich auf der Straße fahre, und plötzlich einen Unfall sehe, dann bin ich in einer Situation, wo ich einfach extrem schnell handeln muss. Und ich weiß vielleicht überhaupt nicht, was ich tun muss, weil ich vergessen habe, was Erste Hilfe war; dann ist das ein extremer Zeitdruck, und trotzdem muss ich richtig und angemessen handeln.

    Solche Situationen gibt es. Dabei muss es nicht unbedingt um Leben und Tod gehen, der Zeitdruck – jede Form von Druck besteht gerade unter Führungskräften im Alltag, jeden Tag. Es gibt Situationen in Unternehmen, die erfordern schnelles, klares Handeln. Und es bringt auch noch Gefahr mit für mich, meine Karriere, für Mitarbeiter, ihre Arbeitsplätze, ihre Existenz, ja auch für die Menschen im Umfeld. Da entsteht Druck und das ist auch wirklich richtig.

    Und wenn mich das für Momente an die Grenze bringt und für kurze Zeit über die Grenze hinweg, und wenn ich anschließend vollkommen erledigt und erschöpft bin – dann ist das vollkommen in Ordnung.

    Die Verantwortung und die Arbeitslast als Führungskraft bringen es ganz unweigerlich mit, dass es immer mal wieder Situationen und Phasen geben wird, in denen ich extrem unter Zeitdruck, überhaupt unter Druck stehe – wenn das aber ein Dauerzustand ist, dann ist etwas extrem verkehrt, entweder in meinem Leben oder in dem System, in dem ich mich befinde.

     

    Anhalten und Klarheit gewinnen ist die höchste Zen-Leadership-Pflicht!

    Das heißt, diese Frage bedeutet, ich muss erstmal anhalten. Ich kann nicht sagen, Zen ist eine Methode, wie ich jetzt mit dem Dauerstress klarkomme, und gebe mich damit zufrieden. Denn das würde ja bedeuten: Wie kann ich in dem Wahnsinn noch wahninniger agieren mithilfe von Zen? Das geht nicht.

    Das ist nicht nur ethisch nicht vertretbar, sondern wird unweigerlich zu neuen Blockaden, zu neuen schlaflosen Nächten oder gar Panikattacken führen. Ich muss dann mutig sein, tiefen Mut haben, und einfach anhalten, und im Zen-Leadership-Training bieten sich viele Möglichkeiten dazu. Anhalten und Klarheit gewinnen, wenn die Dinge aus dem Rahmen laufen, ist die höchste Zen-Leadership-Pflicht.

     

    Zen hilft auch, den Körper zu schützen

    Tue ich das nicht, wird sich das irgendwann und unweigerlich negativ auf meinen Körper auswirken: Der schlimmste Fall, wenn das gar nicht geht, ist doch, dass ich krank werde, so krank, dass ich eigentlich nicht arbeiten kann. Deshalb muss ich einfach anhalten, und sehen: „Was passiert hier eigentlich? Was ist hier eigentlich los mit mir in meinem Leben und drumherum?“

    Ausnahmezustände sind wie gesagt kein Problem, aber das darf nie länger gehen, keine längere Phase. Unser Körper ist schlichtweg dafür nicht gebaut. Es ist ja nicht so, dass ich unter Zeitdruck, überhaupt unter Druck – nur gestresst bin oder schlecht schlafe. Ich zerstöre mein Immunsystem damit, denn dafür sind wir nicht konstruiert.

    Kein Lebewesen ist für eine Dauerstressbelastung konstruiert. Nach einer Zeit x, und die ist für jeden Menschen unterschiedlich, ab einem bestimmten Punkt, altern wir schneller, wir werden schneller krank, unser gesamtes System fängt an einzubrechen, und wir regenerieren langsamer. Und wenn man sieht, dass es bald so weit ist – spätestens dann hat man doch das Recht, zu stoppen. Jeder!

     

    Zen-Leadership findem im Alltag statt

    Zen-Leadership gibt uns die Möglichkeit dazu, sowohl es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, als auch dann, wenn es eigentlich schon fast zu spät ist. Im Rahmen eines oder mehrerer Leadership-Seminare bekomme ich die Möglichkeit anzuhalten und zu meiner inneren Mitte zu finden. Und – ganz wichtig –  auch die Werkzeuge mit auf den Weg, dies auch weiterhin im Alltag zu können.

    Diese Wirkung der Kombination aus Meditation, Vier-Augen-Gesprächen und geistigem Input vor Ort endet ja nicht mit dem letzten Seminartag, sondern im Gegenteil gibt sie das nötige Rüstzeug für das, was danach kommt!

    Zen-Meditation, die Übung, Zazen genannt, findet im Seminar oder bei mir zu Hause z. B. am Morgen statt. Zen findet im Alltag statt. Zen-Leadership findet im Führungsalltag, im Alltag von Verantwortungsträgern statt.

     

    Zen-Meister Hinnerk Polenski
    im Gespräch mit Teilnehmern des Zen Leadership Seminars, 2015

  • Mindful Leadership – Mit Achtsamkeit und emotionaler Intelligenz führen

    Mindful Leadership – Mit Achtsamkeit und emotionaler Intelligenz führen

    Machtverschiebung von Hierarchien zu Netzwerken.

    Untersuchungen zeigen zudem die Führungsideale, die viele Menschen aus allen am Wirtschaftsleben teilnehmenden Generationen anstreben:

    • Demokratisierung, Fokus aus Person, Coaching, Gemeinwohlorientierung
    • Kooperative Teamarbeit, iterative testende Agilität, Entscheidungsautonomie
    • Dynamische Vernetzung, solidarische Integration
    • Übergang vom Verfügungswissen zum Orientierungswissen

    Aber wie kann ich mich als Führungskraft auf diese Anforderungen vorbereiten? Wie kann ich selbst zu diesen Entwicklungen beitragen?

    Wir sind fest überzeugt, dass alle Führung mit Selbstführung beginnt

    und dass ein persönlicher Übungsweg dazu notwendig ist, der die notwendigen körperlichen, kognitiven, emotionalen und geistigen Fähigkeiten ausbildet.

    Meditation kann dabei eine sehr wichtige Rolle spielen. In der Zen Leadership Tradition werden hier insbesondere Klarheit und Orientierung trainiert sowie die Fähigkeit, eine angemessene Balance zwischen Entspannung und Gelassenheit auf der einen Seite und Kraft, Konzentration und Fokussierung auf der anderen Seite zu finden.

    Im Zen Leadership Seminar „Mindful Leadership – Mit emotionaler Intelligenz führen“ beziehen wir die Achtsamkeit als ein weiteres zentrales Konzept buddhistischer Schulung (vor allem in der säkularen Form wie sie von Jon Kabat-Zinn entwickelt wurde) mit ein: „… die Bewusstheit, die sich durch gerichtete, nicht wertende Aufmerksamkeit im gegenwärtigen Augenblick einstellt.“

    Da Achtsamkeit nicht als begriffliches Konzept, sondern als eine „Form zu sein“ verstanden wird, verweist Kabat-Zinn auf das Gewahrsein, „eine Art des Wissens, die umfassender ist als bloßes Denken.“

    Wie können wir dies in unser Wirken als Führungskraft und in unseren Alltag einbeziehen?

    Welche Auswirkungen hat dies auf unser Wahrnehmen und Handeln?

    In diesem Kurs werden wir dies interaktiv und auch in den Meditationsrunden erforschen. Dabei folgen wir den sieben Grundlagen der Achtsamkeit: Nicht-Urteilen, Geduld, Geist des Anfängers, Vertrauen, Nicht-Erzwingen, Akzeptanz und Loslassen.

    Emotionale Intelligenz ist ein wesentlicher Faktor zum beruflichen Erfolg. Während unsere, meist bereits in unserer Ausbildung umfassend entwickelte, kognitive Intelligenz in der Regel eine Voraussetzung für unsere berufliche Tätigkeit ist, ohne die wir nicht dorthin kämen oder dort verbleiben könnten, haben wissenschaftliche Studien gezeigt, dass dann

    emotionale Intelligenz der wesentliche Faktor für unseren Erfolg

    ist. Dan Goleman hat ganz wesentlich diese Konzepte mitentwickelt und bekannt gemacht.

    Dabei hat er emotionale Intelligenz in die Dimensionen Selbstwahrnehmung und Selbstregulation, Soziale Wahrnehmung und Beziehungsmanagement gegliedert.

    In diesem Kurs werden wir diese Konzepte weiter kennenlernen und ihre Anwendung im Wirtschaftsalltag diskutieren.

    Achtsam in Bewegung, Diskussion und Meditation werden wir gemeinsam in unserer Gruppe diese Konzepte kennenlernen, erforschen und ausprobieren.

    Wenn es passt, können sie in unseren Übungsweg eingefügt werden und uns essenzielle Fähigkeiten agiler Führung erschließen.

    Detaillierte Informationen und unsere aktuellen Termine zum Zen Leadership Way Seminarmodul „Mindful Leadership – Mit emotionaler Intelligenz führen“ finden Sie hier.

  • Intuition und Weisheit im Zen Leadership

    Intuition und Weisheit im Zen Leadership

    Gibt es eine Zen-Übung, die mir hilft, mich mit Intuition und Weisheit im Zen Leadership zu verbinden?

    Gerade aus dem Aspekt „Leadership“ heraus ist Weisheit und Intuition ganz entscheidend für Führungskräfte. Gibt es eine Zen Übung, die vor diesem Hintergrund speziell darauf ausgerichtet ist, mich mit Intuition und Weisheit im Zen Leadership zu verbinden?

     

    Intuition und Weisheit im Zen Leadership sind zentrale Kernpunkte des Leadership Weges

    Intuition und Weisheit im Zen Leadership  Auf jeden Fall, das ist die Grundebene aller Zen Übungen im Daishin-Zen und zeichnet auch in allerstärkstem Maße das traditionelle, japanische Zen aus.

    Der Begriff Sunyata (Leerheit) bezeichnet darin den Kern. Sunyata bedeutet im Zen Leerheit. Vollendete Freiheit könnte eine europäische Übersetzung sein. Offene Weite ein Schritt dahin.

    Sunyata ist die Dimension, aus der reine Weisheit sich öffnet. Weisheit ist die Mutter aller Intuition, Inspiration, Klarheit und Orientierung.

    Achtsamkeit und Weite sind Vorstufen davon. Deshalb wird gerade im Zen Leadership ein so starkes Augenmerk auf die Zen Achtsamkeitsübungen gelegt, die sich an vielen Punkten vom zurzeit populären Achtsamkeitstraining unterscheiden.

    Es gibt entsprechend viele verschiedene Achtsamkeitsübungen im Zen Leadership. Ein Zen Leadership Seminar bietet dabei die optimale Möglichkeit, diese Zen Übungen kennen zu lernen. Im Rahmen geführter Meditation und vor allem in Vier-Augen-Gespräche mit dem Zen Meister kann man ein Gefühl dafür bekommen, wohin mich die einzelnen Zen Übungen bringen.

    Dann ist es an mir zu schauen, welche für mich passt, um mich dann der eigenen Mitte, der Intuition und Weisheit im Zen Leadership immer weiter zu nähern.

     

    Der Weg zur Weisheit ist für jeden individuell

    Das ist ein Weg, der natürlich nicht von heute auf morgen gegangen werden kann. Es kann sein, dass ich merke, dass im Übungsfeld „Weisheit“ Hindernisse auftauchen. So ist Stress und Verstrickung, „alles dringend, immer und sofort“, ein sehr ungünstiges Umfeld für Weisheit. Aber manchmal ist gerade hier innere Weisheit besonders notwendig.

    Das Haupthindernis ist immer, ob in entspannter oder angespannter, hektischer Umgebung: inneres Festhalten, innere Enge, unangemessene Verstrickung. Das ist aber zu Beginn vollkommen normal und überhaupt kein Anlass zur Sorge, denn es gibt dann Zen Übungen, die diese Hindernisse auflösen.

    Diese Zen Übungen und Übungskombinationen sind für jeden individuell, und kein Weg ist gleich. Manchmal gibt es Zwischenschritte und Meilensteine. Und so sehe ich schnell, wie ich immer weiter vorankomme auf meinem Weg und mein Ziel, eins zu sein mit meiner Intuition und Weisheit, immer mehr in greifbare Nähe rückt. Anstatt mit einer Zen Übung sehr lange Zeit scheinbar ohne Erfolg weiter zu kommen.

    Wir Menschen im Westen brauchen Zwischenschritte, kleine Erfahrungen, die unseren Weg sichtbar machen und ernsthaft vertiefen. Gerade bei so einem großen Thema wie Weisheit. Liebe zur Weisheit (philosophia) oder einfach mal so Meditieren reicht da nicht ganz aus.

    „… Auf dieser Erkenntnis gründend, stellt der chinesische Ch’an-Buddhismus, ebenso wie seine als „Zen“ bekannte japanische Ausformung den Versuch dar, auf das Urerlebnis des Buddhismus zurückzugehen und Buchwissen durch Erfahrung, Gelehrsamkeit durch Intuition und den historischen Buddha durch die Erleuchtung des eigenen Geistes zu ersetzen.“ (Zitat: Lama Anagarika Govinda)

    Unser Seminarmodul „Mindful Leadership“ unterstützt die Entwicklung innerer Achtsamkeit und führt in eine emotionale Intelligenz und ganzheitliche Führung. Hier erfahren Sie dazu mehr.

     

     

     

     

    Zen-Meister Hinnerk Syobu Polenski
    im Gespräch mit Teilnehmern des Zen Leadership Seminars

  • Zen-Meditation outside

    Zen-Meditation outside

    Mein Meditationsplatz zu Hause ist eigentlich schon ideal, einladend, optimal ausgerichtet und schön ruhig – dennoch fühle ich darüber hinaus, bei schönem Wetter, manchmal das Bedürfnis, meine Meditation nach draußen zu verlegen. So schön es auch ist in der Natur, aber ist eine Meditation im Freien auch genauso sinnvoll?

     

    Am Anfang lieber auf drinnen beschränken

    Das hängt ganz stark davon ab, wie fortgeschritten ich in meiner Übung und in meiner Meditation bin, und ist daher für jeden Einzelnen davon abhängig, wie ich für mich am besten in die eigene, persönliche Übung komme und mich entspannen kann. In der Regel ist es aber so, dass sich die Frage, ob der „Raum“, der ja nicht notwendigerweise an Begrenzungen in Form von Mauern oder Wänden gebunden ist, draußen oder drinnen sein soll, für den Anfang noch gar nicht stellt: Draußen ist etwas fortgeschrittener, denn im ersten Moment ist es zwar draußen sehr schön, aber Energie in Form von Wind lenkt extrem ab, und damit muss man umzugehen wissen. Wenn ich draußen sitze und es ist Sonne, ist es zwar zunächst sehr angenehm, aber plötzlich ist Wind – das ist einerseits sehr kraftvoll, bringt aber gleichzeitig eine große Unruhe in die Meditation.

     

    Mit gutem Hara nach draußen weitergehen

    Erst später dann, wenn ich ein gutes Hara habe, ist es möglich und sogar ideal, draußen zu sitzen. Draußen ist gefühlt die doppelte Energie, aber gerade am Anfang muss ich gucken, ob ich draußen wirklich meine Mitte finden und mein Hara stärken kann. Man denkt, das ist so ein Klischee, man setzt sich raus und es ist alles hübsch – aber du kommst nicht in die Ruhe. Deshalb gilt, am Anfang lieber innen einen einladenden Platz zu suchen, und diesen ganz individuell auf mich abzustimmen. So finde ich ganz automatisch mehr und mehr die Kraft, das Hara zu entwickeln, irgendwann später weiterzugehen – und dann kann auch ein Platz draußen sinnvoll sein.

     

    Achtsamkeit und Hier sein

    Etwas anderes ist es, wenn ich bewusst in der Natur sein will, bewusst mich und die Welt wahrnehmen möchte. Achtsamkeit in der Natur heißt einfach still, weit und offen sein. Ich gehe kurz in eine Übung, die das Denken zur Ruhe bringt, und nutze dann die Meditationshaltung, um in Stille und Verbundenheit vollkommen hier zu sein. Ich setze mich an den See, keiner ist mehr da. Ein Blatt fällt auf das Wasser.

     

    Zen-Meister Hinnerk Syobu Polenski
    im Dialog mit Teilnehmern des Zen Leadership Seminars

  • Zen Meditation ist ein didaktischer Weg

    Zen Meditation ist ein didaktischer Weg

    Zen Meditation ist ein Weg 

    Der Weg zur eigenen Mitte hat keine Grenze

    Zen Meditation ist ja nichts anderes, als der Weg, in die eigene Mitte zu kommen, und als solcher niemals verkehrt und immer ratsam. Selbst wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, sollte ich es immer versuchen, egal was passiert in meinem Leben. Wie jemand der ertrinkt und nicht gut schwimmen kann; er würde dennoch immer versuchen an Land zu kommen, und auch spüren, daß das, was er tut, hilft. So richtet Zen Meditation uns immer in unsere eigene kraftvolle und stille Mitte aus.

    Sich wieder Ausrichten auf die Stärkung unserer Ressourcen

    Wenn man lange geübt hat, stellt man fest, dass eine bestimmte innere Zen Übung, ein Zen Training einem eigentlich am besten hilft. Die wichtigste Hilfe dabei ist, dass die Ressourcen wieder hergestellt werden.

    Wenn man das lange genug macht, dann ist man so konditioniert, daß es egal ist, was um einen herum passiert: Ganz reflexartig gehe ich in einen bestimmten Zustand, vielleicht kann man das eher Zustand nennen als Meditation. Und umso schlimmer die Umstände um mich herum sind, umso tiefer gehe ich reflexartig in diesen bestimmten Zustand, der mir hilft, meine eigene Mitte wiederzufinden und meine Energie wiederzuerlangen.

    Für den Anfänger ist das eher der Hara-Zustand, entstanden durch tägliche Zen Übung: nicht verwirrt im Kopf, panisch-emotional im ganzen Körper, sondern ruhig, kraftvoll zentriert im Unterbauch. Kraftvolles, fokussiertes Wirken aus diesem Zustand nennt man im japanischen Zen „Hara-Gai“. Andere Zustände, die in besonderen, oft sehr kritischen Situationen sich durch längere regelmäßige Zen Meditation hilfreich und spontan öffnen können, sind Beherztheit, Klarheit, intuitives Wirken. Das Ziel der Zen Meditation ist unser Leben, hier und jetzt.

    Das erste Ziel ist es, durch Achtsamkeit, angemessenes Handeln, Herzgeist und Weisheit kritische und unheilsame Situationen erst gar nicht entstehen zu lassen.

    Zen Meditation ist ein Weg, nicht das Ziel

    Die Zen Meditation ist die Übung, mit der ich in einen Zustand von Klarheit oder Hara (Erdung) kommen kann, was nicht immer gelingt. Deshalb sitzen wir jeden Tag. Auch Ausdauer hilft uns und so werden wir besser – jeden Tag. Schritt für Schritt. Jeder Mensch hat seine Grenze, aber die Zen Übung und Zen Meditation hilft dabei, sie auszuloten und sie zu weiten, bis es keine mehr gibt.

    Geht das, gibt es etwas Unbedingtes, etwas Grenzenloses? Finde es selbst heraus.

    Wer bin ich?

     

    Zen-Meister Hinnerk Syobu Polenski
    im Gespräch mit Zen-Leadership Seminarteilnehmern

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