Kategorie: Erfahrungsberichte

  • Mit Zen-Meditation zum Erfolg – ein Interview mit Olympiasiegerin Malaika Mihambo

    Mit Zen-Meditation zum Erfolg – ein Interview mit Olympiasiegerin Malaika Mihambo

    In einem Interview in Welt am Sonntag spricht Malaika Mihambo (Instagram), Olympiasiegerin im Weitsprung, über die transformative Kraft der Zen-Meditation inmitten großer Herausforderungen. Sie berichtet, wie ihr Zen-Meditation, begleitet von Zen-Meister Hinnerk Polenski, geholfen hat, Ängste zu überwinden, den Moment zu leben und sogar unter Druck ihre besten Leistungen abzurufen.

    Malaika Mihambos beeindruckender Schrei der Freude hallte 2021 durch das Olympia-Stadion Tokios, als sie mit innerer Stärke und Gelassenheit Gold gewann. Die Zen-Techniken unterstützten sie nicht nur bei der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele, sondern haben auch ihr Denken und ihre Herangehensweise an Herausforderungen im Alltag grundlegend verändert.

    Trotz ihres sportlichen Erfolgs ist Malaika Mihambo, stets auf der Suche nach neuen Inspirationen und Herangehensweisen. Die Balance zwischen Zufriedenheit und dem Antrieb, kontinuierlich Neues zu entdecken, zeigt, wie Zen-Praktiken eine tiefe persönliche Entwicklung unterstützen können.

    Die vollständige Geschichte der Olympia-Siegerin und wie Zen-Meditation ihre Reise geprägt hat, gibt es in diesem Interview: WamS-Interview mit Malaika Mihambo*.

     

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    Über Malaika

    Die Leichtathletin, am 3. Februar 1994 in Heidelberg geboren, gewann 2018 EM-Gold und feierte 2019 den WM-Titel. 2021 gewann sie Olympiagold in Tokio. Mihambo, wurde dreimal in Folge Deutschlands Sportlerin des Jahres, spielt Klavier und komponiert. Ihr soziales Engagement dreht sich seit Langem um Kinder, neuerdings auch mit ihrem Verein „Malaikas Herzsprung“.

     

    *Nutzungsrechte für 24 Monate, bis August 2025

     

  • Der unsichtbare Fokus: Zen-Bogenschießen

    Der unsichtbare Fokus: Zen-Bogenschießen

    Was lehrt uns Zen-Bogenschießen über Fokus, Ziel und Treffer?

    Der unsichtbare Fokus: Zen-Bogenschießen als lehrende Erfahrung für Führungskräfte. Hier eine Geschichte über den Weg des Bogens:

    Kobun Chino, der Zen-Lehrer von Apple CEO Steve Jobs, war ein Meister in der Kunst des Zen-Bogenschießens (jap. Kyudo). Er wurde einmal eingeladen, um seine Fähigkeiten am Esalen Institute zu demonstrieren. Daher reiste er zu der berühmten Bildungsstätte im kalifornischen Big Sur, nicht weit von der Tassajara Begegnungsstätte des San Francisco Zen Center.

    Als der Tag gekommen war, baute jemand auf dem Gipfel einer hohen Klippe an der Pazifikküste eine Zielscheibe auf. Chino stellte sich in einiger Entfernung von dem Ziel auf. Dann brachte er seine Füße in die traditionelle Bogenschützenposition, straffte den Rücken, spannte sehr langsam den Bogen, wartete eine gewisse Zeit und ließ den Pfeil fliegen.

    Der Pfeil flog weit über die Zielscheibe hinaus, beschrieb am Himmel einen Bogen und stürzte dann in den Pazifik hinab. Woraufhin alle entgeistert dreinblickten. »Volltreffer!«, rief Kobun Chino fröhlich.

    »Ein Genie«, so Arthur Schopenhauer, »trifft das Ziel, das andere nicht sehen.« Das ist der unsichtbare Fokus.

    Zen-Bogenschießen für Führungskräfte

    Der Weg des Bogens kann insbesondere für Führungskräfte ein effektiver Zugang zu Energie und Konzentration sein. Damit wird der Bogen zu einer Brücke zwischen den Erfahrungen aus der Zen-Meditation und unserem Alltagsbewusstsein. Dieses wird fokussierter, klarer und von Kraft getragen. Diese besondere Zen-Erfahrung durch Bogenschießen bieten wir auf allen Zen Leadership Seminaren – „The Focused Leader“ an.

    Zen-Bogenschießen ist ein Aspekt der Zen-Praxis. Zen ist der individuelle Weg der eigenen Mitte, in der Kraft und Konzentration ihren Ursprung haben. Durch die Praxis der Zen-Meditation gelingt es auch in herausfordernden Führungssituationen den Blick für das Wesentliche nicht zu verlieren. Dadurch wird eine kraftvolle Zielfokussierung erfahrbar, die von einer inneren Leichtigkeit getragen ist.

     

     

  • Warum ist der Körper für die Meditation so wichtig?

    Warum ist der Körper für die Meditation so wichtig?

    Für viele Menschen sind Gründe, mit Meditation zu beginnen, zur Ruhe zu kommen, die Gedanken stiller werden zu lassen und einen Ausgleich zu den Anstrengungen der Welt zu erhalten. Um tatsächlich einen dauerhaften und tief wirkenden Effekt zu erhalten, ist die Einbindung des Körpers in die Praxis unerlässlich.

    Im Hier und Jetzt sein

    Der Körper ist immer im Hier und Jetzt und hilft uns dabei, wirklich im Moment zu sein. Das kann der Schmerz im Knie genauso sein, wie das Spüren der Hände auf unserem Energiezentrum, dem Hara (jap. Bauch). Die Verbindung der Knie mit der Matte, mit dem Boden, der Po auf dem Bänkchen oder dem Kissen unterstützt uns dabei, wirklich geerdet und verbunden zu sein. Nur über unseren Körper kommen wir in eine wirkliche Erdung und „stehen mit beiden Beinen im Leben“.

    Wenn wir den Körper nicht beachten und vergessen, passiert das, was wir wohl alle kennen: Wir sind im Kopf. Wir sind überall, nur nicht da, wo wir eigentlich gerade sind. Wir schweifen ab, sind unkonzentriert, träumen.

    Über den Körper in der Meditation „ankommen“

    Für viele ist die genaue Betrachtung des Körpers als Anfang der Meditation der Schlüssel für das Ankommen, für das wirkliche Da-Sein auf der Meditationsmatte und dem Bänkchen. Deswegen ist das Training unserer Körpermitte, des Haras, so wichtig – weil es uns hilft wirklich präsent zu sein und zwar dauerhaft. Und das verbunden mit einer Kraft, die dann eben nicht nur über den Körper, sondern auch über den Geist ausstrahlt.

    Es ist wie eine Batterie, die wir in den Meditationen immer wieder aufladen. Nur, dass sie keine Alterserscheinungen bekommt, sondern immer stärker wird.

    Meditation ohne Körper nicht denkbar

    In vielen Meditationsübungen spielt die Betrachtung und Einbindung des Körpers eine große Rolle. Er ist dabei mehr als eine Brücke, sondern er ist eher das Fundament, auf dem wir aufbauen können. Das Gefühl und auch das Verständnis für unseren Körper ändert sich dann automatisch und sehr schnell ist Meditation ohne unseren Körper nicht mehr „denkbar“.

    Denn Zen-Meditation kann nur mit unserem Körper praktiziert werden.

     

    Blogbeitrag von Henning Schurbohm, Zen Leadership Trainer und Unternehmer

  • Essen und Meditation beeinflussen Telomere und Zellalterung

    Essen und Meditation beeinflussen Telomere und Zellalterung

    Was hat Essen mit Leadership zu tun?

    Welchen Einfluss hat unsere Ernährung auf unseren Führungsalltag? Jede Menge, denn Führung heißt in erster Linie Selbstführung. Es heißt, auf sich selbst mindestens genauso gut zu achten, wie auf Mitarbeiter oder Unternehmen. Unserem Körper kommt dabei eine große Bedeutung zu. Im Zen bezeichnen wir unseren Körper gern als Eintrittstor in die Meditation, als die Basis um uns selbst zu entdecken. Doch jeder Körper ist nur so kraftvoll, wie die Bausteine, aus denen er gebaut wird. Diese Bausteine sind die vielen Nährstoffe, die wir uns tagtäglich zuführen. Ernährung und Meditation beeinflussen sich dabei gegenseitig auf spannende Art und Weise.

    Warum werden Zen Meister so alt?

    Wirft man einen Blick auf die großen Zen Meister in Japan, ist man oft erstaunt, wie jugendlich und vital diese wirken. Ist es rein die Meditation, die für das Jungbleiben der Zellen verantwortlich ist oder steckt vielleicht mehr dahinter?

    Eine mögliche Antwort gibt die amerikanische Nobelpreisträgerin für Medizin, Prof. Dr. Elizabeth Blackburn. In ihrem Buch „Die Entschlüsselung des Alterns – Der Telomer-Effekt“ beschreibt sie eindrucksvoll den Einfluss von Meditation und Ernährung auf unsere Telomere. Telomere sind die „Schutzkappen“ unserer Chromosomen. Bei jeder Zellteilung verkürzen sie sich. Ab einer bestimmten kritischen Länge können sie ihre Schutzfunktion nicht mehr ausüben. Die Zelle stirbt ab, wir altern.

    Essen und Meditation beeinflussen Telomere und Zellalterung
    Quelle: VC-Fitness GmbH

    Der Telomer-Effekt

    Jeder von uns kommt mit einer bestimmten Telomer-Länge auf die Welt. Genetische, aber auch epigenetische Aspekte kommen hier zum Tragen. Wie schnell sich die Telomere abnutzen, entscheidet ab dem Zeitpunkt unserer Geburt unser Lebensstil bzw. unsere Lebensumstände. Elizabeth Blackburn konnte eine Reihe von Einflussfaktoren identifizieren, die hier eine Rolle spielen. Eine entscheidende davon ist das Thema Stress. Stress dürfte sich stark telomerverkürzend auswirken. Dass Meditation hier einen positiven Einfluss haben kann, liegt auf der Hand, aber wie sieht es mit der Ernährung aus?

    Man nähert sich einer Antwort, wenn man sich typische ernährungsbedingte Krankheiten bzw. Symptome ansieht, die die Ernährungsmediziner heute beschäftigen. Dazu zählen insbesondere Insulinresistenz, oxidativer Stress und Entzündungen. Werfen wir einen kurzen Blick darauf:

     

    Insulinresistenz

    ist die Vorstufe von Typ-II-Diabetes und vor allem das Resultat eines übermäßigen und „falschen“ Kohlenhydrat-Konsums. Aber auch Bewegungsmangel und Stress wirken sich negativ aus.

    Oxidativer Stress

    entsteht durch einen Überschuss an freien Radikalen, der nicht durch Antioxidantien (deren Gegenspieler) abgefedert werden kann. Die Anzahl der freien Radikale steigt bei Stress rapide an. Gesellt sich dazu eine vitalstoffarme Ernährung mit wenig Antioxidantien, steigt der sog. oxidative Stress.

    Entzündungen

    Viele Mediziner sehen Entzündungen (v.a. sog. Silent Inflammations) als optimalen „Nährboden“ für viele Erkrankungen an. Nährstoffe, welche Entzündungen fördern, wie z.B. die Arachidonsäure (eine bestimmte Omega-6-Fettsäure) verstärken das Problem.

     

    Insulinresistenz, oxidativer Stress und Entzündungen gelten damit als wichtige Einflussfaktoren für die Zellalterung. Aus diesen Überlegungen können telomer-feindliche, aber auch telomer-freundliche Lebensmittel identifiziert werden.

     

    Essen nach den Telomeren

     

    Telomer-freundliche Lebensmittel
    •Ballaststoffe (Vollkorn) 
    •Nüsse, Hülsenfrüchte
    •Meeresalgen
    •Omega-3-haltiger Fisch (Lachs, Makrele, Hering)
    •Antioxidantien aus Obst und Gemüse 
    •Grüner Tee
    •Kaffee (in Maßen), Kakao
    •Vitamin D, B-Vitamine
    •Fastenphasen (z.B. Intervall-Fasten, Pausen)

    Telomer-feindliche Lebensmittel
    •Rotes Fleisch, Wurstprodukte
    •Zuckerhaltiges
    •Omega-6 Fettsäuren (Schweinefleisch, Weichkäse,…)
    •Weißbrot
    •Fertigprodukte
    •Hoher Alkoholkonsum

     

    Wie beeinflusst die Meditation unsere Ernährung?

    Die Praxis der Meditation verbessert nicht nur unsere Körperwahrnehmung, sondern führt automatisch zu mehr Achtsamkeit im Alltag. Viele Meditierende berichten, dass sich im Laufe der Zeit ihr Ernährungsverhalten ganz automatisch geändert habe. Weg von Fertigprodukten und Fleisch, hin zu mehr Gemüse und vitalstoffreichen Lebensmitteln. Das Bewusstsein für einen gesunden Körper steigt, ohne eine bestimmte Diät ausüben zu müssen. Meditation hilft quasi dabei zum eigenen Wohlfühl-Manager zu werden.

    Ernährung als Leadership Do?

    Der große japanische Zenmeister Dogen Zenji (1200 – 1253) erachtete das Kochen als eine wichtige Zen-Übung im Alltag. Er vertrat sogar die Meinung, dass jeder Zenmeister in seinem Leben einmal die Funktion des Tenzos (Koch im Kloster) übernommen haben sollte, da kaum eine andere Tätigkeit unsere Achtsamkeit und das Wahrnehmen des Augenblicks besser schule als Kochen. In der Tat ist Kochen eine wunderbare Gelegenheit um „Zen im Alltag“ zu üben. Es gilt dabei alle Ablenkungen auszuschalten und sich ausschließlich auf die Tätigkeit „Nur Gurke schneiden“ oder „Nur Salat waschen“ zu konzentrieren.

    Essen im Schweigen für mehr Achtsamkeit

    Auch das Essen selbst bietet eine spannende Übungsmöglichkeit. In einem Zen Kloster werden die Speisen üblicherweise im Schweigen eingenommen. Viele Teilnehmer eines Sesshins (Meditationsseminar) berichten darüber, wie bewusst die Lebensmittel plötzlich wahrgenommen werden, wie langsam gegessen wird und wie stark die Wahrnehmungsfähigkeit dafür ansteigt, was guttut und was nicht. Man braucht kein Kloster, um diese Übung zu praktizieren. Bei den meisten von uns bietet sich dreimal pro Tag die Gelegenheit dafür. Hier ein paar

    Anregungen für den Alltag:

    • Während des Essens auf sämtliche Ablenkungen verzichten. Keine Zeitung, kein Fernsehen, kein Handy.
    • Einmal pro Tag eine Mahlzeit in Schweigen einnehmen.
    • Sich für jede Mahlzeit an einen Tisch setzen und die Mahlzeit bewusst als solche zelebrieren.
    • Versuchen jede Geschmackskomponente bewusst wahrzunehmen. Fragen Sie sich hinterher: Was genau habe ich gegessen?
    • Nach dem Essen in den Körper hineinspüren und sich fragen: Wie fühle ich mich jetzt?

    Mit der Zeit entwickelt sich automatisch ein sehr gutes Gespür dafür, welche Lebensmittel Energie schenken und welche sie eher rauben.

    Ein kleines Experiment: Dinner im Dunkeln

    Ich möchte Sie an dieser Stelle noch zu einem kleinen Experiment einladen. Es geht um einen Rückzug der Sinne, zumindest jener, die man fürs Essen nicht benötigt. Vor ein paar Jahren nahm ich an einem „Dinner im Dunkeln“ teil. Ein gesamtes Menü im stockdunklen Raum, serviert von blinden Kellnern. Als Ernährungsexpertin war ich überrascht, wie unfähig wir alle waren, die Speisen genau zu identifizieren. Es war eine höchst spannende und erkenntnisreiche Aufgabe, die zu einer eklatanten Steigerung der Wahrnehmungsfähigkeit führte. Sie können diese Übung auch problemlos selbst durchführen: Lassen Sie sich beim nächsten Mal einfach die Augen verbinden, wenn Sie bekocht werden. Je weniger Sie im Vorfeld über das Essen wissen, desto spannender der Effekt.

     

    Blogbeitrag von Conny Hörl, Zen Leadership Trainerin und Unternehmerin

     

    Buchempfehlungen:

    Über den Telomer Effekt:
    Prof. Dr. Elizabeth Blackburn, Prof. Dr. Elissa Epel: „Die Entschlüsselung des Alterns – Der Telomer-Effekt“ , Mosaik Verlag

    Ausführungen von Dogen Zenji:
    Kosho Uchiyama Roshi: „Zen für Küche und Leben“ , Angkor Verlag

    Anregungen für den Alltag:
    Thich Nhat Than: „Einfach Essen“. O.W. Barth

  • Zen Leadership und Coronakrise - Erfahrungsbericht von Dr. Michael Neuber

    Zen Leadership und Coronakrise – Erfahrungsbericht von Dr. Michael Neuber

    Dr. Michael Neuber ist langjähriger Zen Leadership Trainer und Betriebsarzt des WDR in Köln. Welche Erfahrungen hat er mit Zen Leadership in den letzten Monaten inmitten seiner Betriebspraxis und der Coronakrise gemacht?

    In den Seminaren des Zen Leadership Way trainieren wir Schlüsselkompetenzen der zeitgemäßen Führung:

    • kraftvoll und fokussiert führen
    • achtsam und emotional intelligent führen
    • kreative Lösungen und bisher ungedachte Lösungen finden
    • dabei die eigene innere Balance halten

    Es geht darum, die Line im Chaos zu finden und den eigenen Weg zu gehen, das zu tun, was nur ich tun kann, in einer Welt, die sich kontinuierlich und rasend schnell verändert, die von Unsicherheiten geprägt und überaus komplex ist, in der es keinen vorgegebenen Weg gibt.

    Die Coronapandemie ist das Ereignis dieses Jahres, das alle bisherigen Herausforderungen auf die Spitze treibt

    Sie ist das Chaos schlechthin. Ich habe mich einmal bei meinem Lehrer Hinnerk Polenski beklagt, dass die Zen Übung so schwer sei, die er mir gegeben hat. Er antwortete mir: „Wir könnten hier auch japanische Folklore machen. Aber Du möchtest es doch auch können, wenn die Welt um Dich im Chaos versinkt.“
    Das war vor vielen Jahren. Heute bin ich froh über seine Antwort.

    Innerhalb weniger Tage änderten sich Arbeits- und Lebensbedingungen grundlegend

    Es war Mitte März. Während die Masse der Gesellschaft in den Lockdown gehen musste, waren alle Redaktionen und Studios des WDR, die tagesaktuell und wissenschaftlich berichten, auf nicht absehbare Zeit überaus gefordert. Gleichzeitig gab es die Berichte aus China und Italien, die Schlimmstes erwarten ließen. Ein Coronohotspot war zudem die Region um Heinsberg, mitten im eigenen Berichtsgebiet. Auch viele Beschäftigte leben dort. Die Verunsicherung war groß.

    Auch für mich änderte sich die betriebsärztliche Tätigkeit grundlegend

    Die übliche, persönliche Vorsorgesprechstunde kam zum Erliegen. Tägliche Virustests in voller Schutzkleidung waren neu, Praxisabläufe waren neu zu organisieren, die Mitarbeiterinnen darauf einzustellen. Darüber hinaus gab es eine schier unübersehbare Menge an Besprechungen, Konferenzen in neuen digitalen Formaten und tausende von Fragen der Beschäftigten und Führungskräfte, die telefonisch und per Mail zu beantworten waren, schließlich die völlige Entgrenzung von Arbeit und Privatleben:

    • Wie können wir für unsere Beschäftigten sicher Beiträge produzieren?
    • Wie gestalten wir die Arbeit in unseren Redaktionen?
    • Welche Schutzausrüstung brauchen wir?
    • Wer kann wann und wie arbeiten kommen, um andere nicht zu gefährden?
    • Was müssen wir tun, um im Fall von Infizierten nicht ganze Redaktionen in Quarantäne schicken zu müssen?
    • Wie machen wir Dienstreisen?
    • Wie gehen wir mit Reiserückkehrern um?

    Und sehr viele Fragen mehr… eigentlich rund um die Uhr, sieben Tage die Woche.

    Über das neue Coronavirus war wenig bekannt. Es gab keine Regeln, nur wenige Vorgaben und wirklich sichere Erkenntnisse. So ging es allen Ärzt*innen in der Versorgung und in den Gesundheitsämtern. Experten wussten täglich neue Wahrheiten.

    Dennoch schauen in einem Unternehmen alle in einer solchen Lage auf den Fachmann.

    Hinzu kam das eigene Empfinden, eigene Gefühle

    Werde ich mich anstecken? Wird meine Familie krank? Der Lockdown an sich war ebenfalls ungewöhnlich. Die Millionenstadt Köln war wie ausgestorben, belebte Straßenzüge leer. Elektrische Werbeträger priesen Waren an, die es nirgends zu kaufen gab. Endzeitszenarien sehen so aus. Und es gab in den Medien nur noch ein Thema: Corona. Man konnte sich dem kaum entziehen.

    So gingen die Tage dahin: Sehr viel arbeiten, essen, schlafen und Zazen!

    Die Arbeit, ja das Leben als Zen Weg

    Die Arbeit als Do, jeden Augenblick, jeden Tag neue Entscheidungen, fokussiert, konzentriert, kraftvoll, die Unsicherheit und die Ängste der Kunden nicht außer Acht lassend. Eines nach dem anderen in hoher Taktung. Da verliert man sich leicht selbst, fühlt sich nicht mehr.

    Regeneration durch Zazen. Liegestütz, Planking, Core-Übungen u.a. und aus den Körperübungen direkt heraus Zazen. Sitzen in Kraft und Stille, kraftvolle Erdung. Fokussierung auf das Wesentliche, gleichzeitig Öffnung für die liebende Kraft, die keinen Namen braucht, die uns unabhängig von allem sein lässt.

    Sitzen, atmen, leben. Hier! Jetzt! Solange sitzen, bis Du nicht mehr aufstehen möchtest.

    Mit einiger Übung dauert es gar nicht so lange, bis dieser Zustand erreicht ist, auch wenn das Leben drumherum im Chaos zu versinken droht.

    Regeneration durch gesundes Essen, kein Alkohol und natürlich Schlaf. Sehr wichtig! Echte Kontaktaufnahme mit dem Bett. Körper und Bett spüren. Atmen, liegen, ich bin, wo ich bin – im Bett.

    Erholsamer Schlaf wird nicht erzwungen, sondern er ergibt sich…Inzwischen hat sich vieles verändert.

    Der Lockdown ist vorüber

    Es ist leicht, alles zu schließen. Ein verantwortungsvolles Wiederhochfahren ist ebenfalls eine Herausforderung, vielleicht die größere, für die es keine Blaupause gibt. Jede Entscheidung ist neu.

    Zwischen den einen, die am liebsten Corona ignorieren, wie ein kleines Kind auf den Boden stampfen, „Ich will das nicht“ rufen und anderen, die am liebsten alles Leben schließen, um sich nicht anzustecken, gibt es einen Weg. Häufig spricht man in der Krise von „Auf Sicht fahren“. Das trifft es nicht.

    Auf dem Zen Leadership Way lernen wir, dem eigenen, inneren Weg zu folgen, eine Linie im Chaos zu finden, die mehr ist als eine Linie, sondern ein breiter, tragfähiger, verlässlicher  Weg.

    Sie möchten mehr über die Seminare der Zen Leadership Academy erfahren? Dann geht es hier weiter…

     

     

     

     

  • Stress im Alltag wahrnehmen und transformieren

    Stress im Alltag wahrnehmen und transformieren

    Häufig nehmen wir im Alltag Stress überhaupt nicht wahr und werden so Opfer des Geschehens, ohne es steuern zu können.

    Dr. Michel Neuber, Trainer im Zen Leadership und Betriebsarzt des WDR erläutert für uns, welche Mechanismen ablaufen und wie wir mit Stress angemessen umgehen können.

    Wie ist die Ausgangssituation?

    Eines unserer Gebäude wird etagenweise saniert. Unter dem Putz mancher Wände befindet sich asbesthaltiger Klebstoff. Mit Abschlagen des Putzes wird Asbest frei. Die Arbeiten finden unter den üblichen Schutzmaßnahmen statt. Dennoch ist aus dem Fahrstuhlschacht in einer noch genutzten Etage weißer Staub ausgetreten. Ich war an dem Nachmittag, als dies geschah, außer Haus.

    Am nächsten Morgen fahre ich mit dem Auto in die Kölner Innenstadt in meine Betriebsarztpraxis. Wie üblich stehe ich im Stau und werde erst kurz vor dem ersten Termin in der Praxis ankommen. Noch 15 Minuten. Das Telefon geht. Über die Freisprechanlage gehe ich ran. Die möglicherweise Freisetzung von Asbest wird mir berichtet. Ich werde gebeten, an einer spontan einberufenen Abteilungsversammlung der möglicherweise exponierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilzunehmen. Messergebnisse liegen noch nicht vor.

    Wodurch entsteht jetzt Stress?

    Eine Gedankenfolge beginnt schlagartig: Asbest ist krebserregend, ein echter Killer. Ich sehe mich als Betriebsarzt inmitten einer von Angst und Panik erfüllten Abteilungsversammlung aufgebrachten Menschen gegenüber und soll denen etwas Kluges sagen. Dieses Bild wechselt sich ab mit dem Wartezimmer der Praxis, in dem die KollegInnen mit Termin auf mich warten. Die Energie steigt auf. Die Atmung beschleunigt sich. Nacken und Schulter verspannen sich. Ich bin im Coping-Modus: Warum ich? Warum jetzt?

    Welche Gefahr besteht jetzt?

    Ich bin in diesem Augenblick im Stress,  in einer labilen Situation. Der Körper sitzt im Auto. Die Gedanken und damit meine Aufmerksamkeit und Energie sind in der Praxis und einem Besprechungsraum und weder im Auto noch im Verkehr. Die Wahrscheinlichkeit, einen Unfall zu verursachen, ist hoch – und damit weder rechtzeitig in die Praxis noch in die Abteilungsversammlung zu kommen. Dies würde alles nur noch schlimmer machen.

    Wie ist die Lösung?

    Da ich durch regelmäßiges Zen Training den Eintritt in den Coping-Modus wahrnehme und dieser nicht unbewusst bleibt, werde ich nicht Opfer dieser natürlichen Stressreaktion. Ich habe die Möglichkeit, den Stress zu transformieren. Mit einigen tiefen, absichtslosen Ausatemzügen lenke ich die Energie ins Hara (Bauchzentrum). Die Gedankenfolge reißt ab. Körper, Aufmerksamkeit und Energie sind wieder im Auto. Ich rufe in der Praxis an und teile mit, dass ich zunächst in die Abteilungsversammlung gehe. Verschiebbare Termine sollen umgelegt werden. Ohne Unfall erreiche ich die Tiefgarage im Betrieb. Den Weg von der Tiefgarage in den Besprechungsraum lege ich im Kinhin (Gehmeditation im Zen) zurück, natürlich ohne die dabei typische Handhaltung. Geerdet und mit freiem Kopf betrete ich den Raum, der mit aufgeregten Menschen gefüllt ist.

    Das Messergebnis liegt inzwischen vor: Kein Asbest. Ich fühle, die Menschen bleiben erregt. Denn die Gedankenspiralen in ihnen drehen sich noch. Es hätte ja Asbest sein können… Ich greife dieses auf. Wir sprechen über Asbest, Asbestvorkommen und –gefahren im Allgemeinen und ich verspreche, gemeinsam mit den für den Bau im Betrieb Verantwortlichen dafür Sorge zu tragen, dass es im weiteren Verlauf nicht wieder zu unkontrollierten Staubexpositionen kommt. Sie vertrauen mir. Zugegeben erleichtert gehe ich wieder im abgeschwächten Kinhin in meine Praxis und beginne dort verspätet meine Sprechstunde, Patient für Patient, jeder Augenblick neu.

    Mit Stress umzugehen ist keine Zauberei, sondern ein Weg – ein ganz wunderbarer Weg. Ich freue mich, Führungskräfte auf unserem Zen Leadership Seminar „Releasing the Pressure – Stressbalance und vitale Energie“ dabei zu begleiten und unterstützen zu dürfen. Mit Leichtigkeit – Schritt für Schritt.

  • Energie tanken durch Zen Meditation

    Energie tanken durch Zen Meditation

    Erfahrungsbericht aus dem Seminar “Powerful Leader – Energie tanken

    Energie tanken durch Zen Meditation

    Energie tanken durch Zen Meditation im Kloster ist mein Ziel. Ich verfolge den Zen Weg nun seit geraumer Zeit intensiv und so habe ich im Februar das Yin Zen-Seminar “Energie tanken” mitgemacht.

    Inspiriert durch das Buch von Hinnerk Polenski “In der Mitte liegt die Kraft” war ich motiviert, diese Mitte für mich selbst zu entdecken. Alleine zu Hause habe ich schon viel gesessen. Zu dieser Mitte aber war ich bis jetzt noch nicht vorgedrungen. Energie tanken durch Zen Meditation und die eigene Mitte finden ist mein Ziel und so finde ich mich wieder in einem Zen-Kloster in Buchenberg. Ich sitze, gemeinsam mit anderen Teilnehmern, in einer Meditationshalle, genannt Zendo und starte meine erste Runde Zazen – Sitzen in Kraft und Stille.

     

    Wirklich die Stille erleben

    Mit einer Kombination aus Körper-Wahrnehmungsübungen, Sport, Atmung, frischer Luft und Meditation kann man sein Kraftzentrum in der Körpermitte aufspüren und aktivieren, um so wieder mit mehr Vitalität, Freude und Power in den Alltag zu starten. Handfest und strukturiert erhält man eine genaue Anleitung, wie man die gewonnenen Energiereserven auch zuhause weiterhin mobilisieren kann.

    Diese Kombination ließ mich zum ersten Mal wirklich die Stille erleben. In meinem Körper und ohne irgendeinen Gedanken.

    Der Körper ist das Gefäß, das Haus in dem unser Geist wohnt. Schritt für Schritt erarbeite ich die äußere Haltung in der Zen-Meditation und dann die innere. Ich lerne, in jedem Moment meinem Körper mitzunehmen, womit sich für mich ein ganz neuer Weg zu mir selber eröffnet.

    Energie tanken durch Zen Meditation ist Freude, Lebendigkeit und Vitalität in jeder Zelle

    Die Erfahrung der eigenen Körpermitte läßt mich kraftvoller werden, meinen Akku aufladen und  stabilisiert und trägt mich. Freude, Lebendigkeit, Vitalität in jeder Zelle. Dieser schnelle Effekt überrascht mich.

    Handfest und strukturiert erhält man eine genaue Anleitung, wie man die gewonnenen Energiereserven auch zuhause weiterhin mobilisieren kann und wie die Zen-Meditation die tägliche Routine bereichert.

    Voller Power starte ich in meinen Alltag und freue mich auf das tägliche Zazen, die Zen-Meditation und meine Zeit der Power und Stille für mich selbst.

    Maria, Teilnehmerin im “Powerfull Leader – Energie tanken”

     

    Sie interessieren sich für das Zen Leadership Seminar „Powerful Leader – Energie tanken“ ?

    Wir freuen uns, Sie bald in der Zen Leadership Academy im Zen Kloster Buchenberg zu begrüßen.

  • Visionen für das eigene Leben entstehen

    Visionen für das eigene Leben entstehen

    Erfahrungsbericht zum Zen Leadership Seminar „Creative Spaces“ von Nina Haas, Teamassistentin in einem großen Logistikunternehmen

    Ich hatte an diesem Wochenende durch Zufall die Chance, am Zen Leadership Seminar „Creative Spaces“ teilzunehmen. Ich gestehe zu meiner Schande, dass ich weder komplett vorurteils- noch egofrei an die Sache heranging.

    In der Vergangenheit hatte ich, ohne etwas darüber zu wissen, eine Schublade aufgemacht und die Zen Leadership Trainings hineingesteckt. Elitär, etwas unnahbar und was den Zen-Weg angeht eher ein Einstiegseminar. Menschen, die eine gewisse Ernsthaftigkeit an den Tag legen, werden von hier aus früher oder später sowieso in die traditionelle Linie wechseln…

    Visionen für das eigene Leben entstehen  Mein Ego drängte sich auf und meinte, mich dahingehend verunsichern zu müssen, dass mich hoffentlich keiner nach meinem Job fragt. Jeder würde sonst merken, dass ich bei diesem Seminar gar nichts zu suchen habe. Im Moment bin ich beruflich aktuell maximal weit von einer Führungsposition entfernt. Dennoch zog mich irgendetwas in mir zu diesem Seminar und ich erhielt eines der schönsten Geschenke seit langem…

    Creative Space, den ich zunächst nur als Raum für die offensichtliche Kreativität identifiziert hätte – mit meinen vorherigen Augen also ein Raum, sich kreativ im Sinne von unterschiedlicher schöpferischer Tätigkeit auszuleben –  wurde zu meinem Raum.

    Dem Raum, der bisher nicht existierenden Möglichkeiten, in den man einfach eintauchen darf und sich darauf einlassen, was kommt. In dem vollkommenen Vertrauen, dass etwas kommen wird. Und dennoch ein Raum, den es nicht gilt zu füllen, sondern in dem Visionen für das eigene Leben entstehen, sich neue Wege öffnen und ein Fluss entsteht.

    Von den ersten Minuten der Einführung bis zum Schlussgong der letzten Meditationsrunde fügten sich wunderschöne Erfahrungen ineinander:

    • ausnahmslos achtsame Menschen ohne Standesdünkel
    • inspirierende Impulse
    • wunderbar angeleitete Gruppenübungen
    • für die Teilnehmergruppe angemessene Meditationsrunden
    • bis hin zu einer harmonischen und sanften Stille.

    Ein Vulkan an Eindrücken, mit einer Intensität, die ich in zwei Tagen nie für möglich gehalten hätte. Zen Leadership ist Zen kompakt am Puls der Zeit für Menschen.

    Ich kann jedem nur empfehlen, all unsere Linien im Daishin Zen auszuprobieren, egal wie lange man sich schon auf dem Zen-Weg befindet. Denn alle Vorurteile  und Meinungen existieren nur in unserem Kopf und die Offenheit, den noch nicht existierenden Möglichkeiten für Erfahrungen ihren Raum zu geben ist eine Chance, die sich aus meiner Sicht zu nutzen lohnt.

  • André Kuhn, Unternehmer

    André Kuhn, Unternehmer

    Tiefe Konzentration, Stille und Klarheit  – Zen für Führungskräfte

    Zen für Führungskräfte – Was hat das mit Führung zu tun? Warum fährt man dazu viele hundert Kilometer ins wunderschöne Allgäu und nimmt sich hierfür einige Tage frei, die man doch so unglaublich dringend für alle möglichen anderen Projekte und Vorhaben benötigt?

    Es geht um Zen Meditation, um Achtsamkeit und darum, den eigenen Weg zu finden, aus sich selbst heraus in einer Umwelt voller Veränderungen und Umbrüche.

    „Die Linie im Chaos“, wie sie Zen Meister Hinnerk Polenski nennt. Dieser hat speziell für Führungskräfte das „Zen Leadership“ Seminar entwickelt und führt dies seit vielen Jahren sehr erfolgreich jeden Monat zum Einstieg in die Zen-Meditation und Zen-Philosophie mit seinem hoch motiviertem Team durch. Das Thema „Achtsamkeit“ beherrscht mittlerweile (zu Recht) die Schlagzeilen aller großen Wirtschaftsmagazine und hat es auf die Titelseiten von „Focus“, „Wirtschaftswoche“, „Manager Magazin“ und selbst des renommierten „Harvard Business Manager“ geschafft. Meditation als „geistiges Training“ für Führungskräfte entkommt der „Esoterik-Ecke“ und findet Anerkennung als wirksames Mittel, um Klarheit und Konzentration auch im beruflichen Alltag zu fördern.

    Das Zen Leadership Seminar geht noch weiter. Hinnerk Polenski bietet hier als in Japan ausgebildeter Zen Meister einen extrem reichhaltigen Schatz an östlichen Philosophien und Erfahrungen, die er mit seiner „Daishin Zen“-Linie für Europäer und besonders auch Führungskräfte zugänglich macht. Zen ist unabhängig von Religionen und wird im Christentum wie im Buddhismus praktiziert. Zen bei ihm bedeutet 0% Esoterik und 100% eigene Erfahrung, der eigene Weg.

    Nach der dritten Teilnahme an diesem „Zen Leadership“ Seminar bei Meister Hinnerk Polenski möchte ich gerne ein paar Erfahrungen als Anregung mitgeben und ein paar Worte dazu schreiben, was dies mit Unternehmensführung zu tun hat.

    Freitagmorgen 6 Uhr – alle sitzen bereits im Meditationsraum, dem sogenannten Zendo, eine helle Glocke läutet – Stille für die ersten 25 Minuten des Tages! Dann wieder ein Glockenklang und der Ruf „Sarei“ – die kleine japanische Zeremonie zum Ausschank des grünen Tees beginnt. Eine wunderbare Zen Übung.

    Mit mir gemeinsam haben sich an diesem Wochenende 14 Führungskräfte aus allen Teilen Deutschlands und den unterschiedlichsten Organisationen und Unternehmen eine Auszeit hier genommen. Wie ich selbst sind einige Teilnehmer Wiederholer, es sind aber auch acht Erstteilnehmer dabei, die alle reibungslos in den bestens bewährten Ablauf integriert werden. Alle haben die Erwartung, eine „Auszeit“ zu nehmen und ihre Erfahrungen mit der Meditation zu vertiefen.

    Der intensive Ablauf mit Meditationszeiten von morgens 5 oder 6 Uhr (Samstag kann man früher starten, wenn man möchte), bis abends um 21 Uhr wird von einem abwechslungsreichen, positiven Programm unterstützt. Hinnerk als Zen Meister ist eine Persönlichkeit an sich. Sein Blick für den Menschen, Führungskräfte und seine Fähigkeiten als Zen Meister sowie seine enorme Disziplin sind darüber hinaus sehr beeindruckend.

    Beim Seminar steht ihm ein Team von erfahrenen Zen Meditationslehrern zur Seite, allen voran Dr. Constanze Hofstätter, die seit fast zehn Jahren als Trainerin die praktischen Aspekte des Meditierens extrem gut sowohl in der Gruppe wie auch individuell vermittelt. Daneben gibt es Trainer mit langjähriger Führungserfahrung, die dabei unterstützen, die gewonnenen Erkenntnisse aus dem Zen in ihren persönlichen (Führungs-) Alltag zu übertragen.

    Als sehr motivierend habe ich zudem bei Hinnerk und seinem Team die Lebensfreude im Seminarablauf empfunden, die oft in einem Lachen zum Ausdruck kommt. Es verleiht dem ganzen Wochenende eine fröhliche Stimmung, die viel zur positiven Energie hier beiträgt. „Zen ohne Lachen ist kein Zen“ hat es Tom Haug (einer der weiteren Trainer und ehemaliger Offizier der Luftwaffe) sehr treffend für mich formuliert.

    Im Seminar selbst geht es um die Reise ins Ich, um das Öffnen des eigenen Horizonts, um erweiterte Erfahrungen im Umgang mit sich selbst, um Energie, mit der man um 4.30 Uhr samstagsvormittags ohne Wecker aufwacht und sich auf das Sitzen freut und von der man tagelang weiter zehren kann. Es geht um konkrete Hilfe für Führungskräfte im Alltag mit Job und Familie und um ein intensiveres Eintauchen in die Zen-Meditation. Das Wochenendseminar kann ein guter Einstieg dafür sein, seinen Lebensweg aus der eigenen Person heraus zu finden, egal wie chaotisch die Umwelt auch sein mag. Dass Meditation enorm positive Auswirkungen auf Geist und Körper hat, brauche ich an dieser Stelle nicht mehr anzufügen – es ist wissenschaftlich in der Neurologie wie in der Psychologie erwiesen.

    Aus eigener Erfahrung kann ich nach etwas über zwei Jahren Zen Meditationspraxis und dem dritten Zen-Leadership-Seminar (die Seminare bauen aufeinander auf bzw. vertiefen sich) bestätigen, dass regelmäßige Meditation Klarheit geben kann. Der Geist kommt zur Ruhe und aus der Stille und den entsprechenden Konzentrationsübungen kann man enorm viel Kraft für sich schöpfen. Die Anleitung durch einen Zen Meister und einer erfahrenen Trainerin von Zeit zu Zeit helfen dabei enorm.

    Bei den extremen Veränderungen in unserer Umwelt, der Informationsflut, welche dank E-Mail, Internet und Handy nonstop auf uns Führungskräfte einwirkt, und den immer noch weiter steigenden Anforderungen an die Unternehmen und deren Mitarbeiter, ist die Zen-Praxis für mich ein hervorragender Gegenpol, um die Gedanken zu ordnen, zur Ruhe kommen zu lassen und den eigenen Weg zu erkennen. Es ist ein Prozess, der nicht in einem Moment der „Erleuchtung“ die vollständige Vision bringt (so was gibt es wohl nur in der Fiktion oder Esoterik), sondern mit dem man Tag für Tag weiterkommt. Es ist enorm hilfreich für die Führung der eigenen Person und damit ebenso für die Führung eines Unternehmens oder einer Organisation.

    So kann ein Zen Leadership Meditations-Wochenende für Führungskräfte ein guter Einstieg für den eigenen Weg sein.

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