Kategorie: Stress

  • Psychosomatische Beschwerden und Zen

    Psychosomatische Beschwerden und Zen

    Psychosomatische Beschwerden sind relativ häufig. Dieser Beitrag erläutert die physiologischen Zusammenhänge und wie Zen in Vorbeugung und Behandlung unterstützend wirkt.

    Als psychosomatische Beschwerden werden in der Medizin körperliche Beschwerden bezeichnet, die nicht oder nicht nur auf Funktionsstörungen des Körpers zurückzuführen sind. Sie ähneln aber in ihrer Ausprägung rein körperlichen oder organischen Beschwerden. Aber diese trennende Aufteilung in körperliche, psychische und psychosomatische Beschwerden entspricht einer historischen, medizinischen Betrachtungsweise, die jedoch immer noch aktuell ist und der Aufteilung in medizinische Fachgebiete entspricht. Im Zen – wie auch anderen fernöstlichen Traditionen – ist diese Trennung nie vollzogen worden.

    Normale psychosomatische Funktion

    Unser Körper wird entscheidend durch das vegetative Nervensystem gesteuert. Das vegetative Nervensystem besteht aus zwei Teilen, die Waagschalen einer Waage miteinander arbeiten, dem Sympathikus und dem Parasympathikus. Der Sympathikus aktiviert unseren Körper, wie es beim Kämpfen oder Flüchten erforderlich war und ist. Der Parasympathikus sorgt für Erholung, Regeneration, Verdauung, Entspannung und ist auch bei der Fortpflanzung aktiv. Ist der Sympathikus aktiv, ruht der Parasympathikus und umgekehrt. Beide Systeme hochgefahren gleichzeitig geht nicht. Dies alles findet auf entwicklungsgeschichtlich niedrigen Ebenen des Nervensystems statt, im Rückenmark, Hirnstamm, Stammhirn, Mittelhirn. Unsere Wahrnehmungen aus der Umwelt, aber auch aus dem Körper selbst, und das vegetative Nervensystem stehen in ständigem Austausch miteinander.

    Was wir als Psyche bezeichnen ist hingegen eher im entwicklungsgeschichtlich jüngeren Großhirn im Zusammenspiel mit dem Mittelhirn lokalisiert. Beide sind jedoch nicht vom übrigen Nervensystem getrennt. Vielmehr findet ein intensiver Austausch untereinander statt. Und es ist keinesfalls so, dass das Großhirn sozusagen die anderen Anteile dominiert und der Austausch nur in dieser einen Richtung vom Großhirn zum Rest hin stattfindet.

    Eine echte Trennung von Körper und Psyche gibt also allenfalls aus medizinhistorischen oder didaktischen Gründen und nicht in Wirklichkeit.

    Psychosomatische Beschwerden und Zen

    Quelle: Wikipedia, aus Neil A. CampbellJane B. Reece: Biologie. Spektrum-Verlag Heidelberg-Berlin 2003, ISBN 3-8274-1352-4

    Psychosomatische Funktion bei psychischer Belastung

    Bei anhaltenden psychischen Belastungen kommt es nun zu einer Verschiebung des inneren Gleichgewichts hin zum Sympathikus. Wir sind daueralarmiert. Faszinierend ist, tatsächliche Belastungen verstärken sich sehr häufig durch Gedankenketten, Befürchtungen, Ängste, Glaubenssätze, die mit der tatsächlichen Belastung nur wenig zu tun haben. Unser ewiges Gedankenkarussell dreht und dreht. Was hätte ich besser machen können? Wenn ich das nicht schaffe, was dann? Was sollen die anderen von mir denken? etc. … Das Gedankenkarussell hat selbst keine greifbare Substanz. Der Sympathikus, der dadurch aktiviert wird, führt aber zu realen, messbaren Veränderungen unseres Körpers.

    Ist der Sympathikus aktiviert, sind wir bereit zum Kampf oder zur Flucht. Die Schultern sind hochgezogen, der Rumpf gebeugt zum Schutz der lebenswichtigen Organe. Die Beine sind sprungbereit. Atmung und Herzaktivität sind beschleunigt. Energiereserven werden im Blut bereitgestellt. Der Blutdruck steigt, um die Muskeln mit Energie und Sauerstoff zu versorgen. Verdauung, Immunsystem, Sexualität werden gedrosselt. Die Schmerzempfindung und der bewusste Kontakt zu unserem Körper wird heruntergeregelt. Es ist die vollkommene Fokussierung auf Kampf oder Flucht. Intelligenz und Kreativität sowie ein soziales Miteinander sind in diesem Moment nicht mehr möglich.

    Ist der Sympathikus daueraktiviert, bleiben wir im Zustand der Daueralarmierung, bis die Ressourcen des Körpers erschöpft sind.

    Psychosomatische Funktionsstörungen bei Dauerbelastung

    Auf diese Erschöpfung macht der Körper uns zunächst durch Beschwerden aufmerksam, später durch Krankheiten. Es kommt zu schmerzhaften Verspannungen des Bewegungsapparates, die in bleibende Veränderungen der Gelenke, Faszien, Bandscheiben übergehen. Der Blutdruck ist dauerhaft erhöht. Herzrhythmusstörungen können auftreten. Der Stoffwechsel verschiebt sich hin zu erhöhten Blutfetten und einem erhöhten Blutzuckerspiegel. Die Tätigkeit von Magen und Darm sind gestört. Häufig kommt es zu Übersäuerungen, Druck im Oberbauch, Durchfall, Verstopfung. Infekte häufen sich. Das Sexualleben ist gestört. Bei hohem Erholungsbedürfnis funktioniert das Schlafen nicht mehr. Arztbesuche sind nötig. Das warten auf Termine und wenig richtungsweisende Befunde beunruhigen zusätzlich. Eine verhängnisvolle Abwärtsspirale beginnt.

    Psychosomatische Beschwerden und Zen

    Selbstverständlich ist es nötig, alle diese Beschwerden durch medizinische Diagnostik abzuklären. Hinter allem können ja behandlungsbedürftige Krankheiten stecken, die wir dem klassisch somatischen Bereich zuordnen, also dem körperlichen Bereich. Das ist der Schwerpunkt und Nutzen der spezialisierten westlichen Medizin. Oder wenn die körperlichen, die somatischen Beschwerden nur Begleiter einer ernsthaften psychischen Erkrankung sind, dann ist es der Schwerpunkt der Psychiatrie. Manchmal ist das Beschwerdebild auch so stark fortgeschritten, dass eine medikamentöse Behandlung erforderlich ist, um überhaupt aus westlich medizinischer Sicht „weichere“ Methoden zum Einsatz bringen zu können.

    Vorher jedoch, wenn wir uns noch im Bereich der Funktionsstörungen bewegen, kann Zen regulierend und vorbeugend wirken. Zen im Sinne eines Weges, bestehend aus regelmäßiger Meditation, dem Zazen, und regelmäßiger körperlicher Aktivität.

    Bewegung bringt Körper und Psyche in Einheit

    Regelmäßige körperliche Aktivität, gern ein Mix aus Kraft und Ausdauer, trainieren das Spiel des vegetativen Nervensystems. In der körperlichen Belastung ist der Sympathikus aktiv, danach in der Erholung der Parasympathikus. Körper und Psyche werden hier zu einer Einheit. Die psychosomatischen Regelkreise werden trainiert. Anspannung und Entspannung folgen einem ganz natürlichen Rhythmus.

    Im Zazen sitzen wir körperlich still, aufrecht, Schulter und Nacken entspannt, der Bauch entspannt, die Brust geöffnet. Die Körperhaltung bei Alarmierung ist aufgehoben. Dies erleichtert ganz natürlich ein heilsames, rhythmisch fließendes Atmen mit verlängerter Ausatmung, die sich von selbst ergibt – gern unterstützt durch eine Meditationsübung. Hierdurch wird der Parasympathikus aktiviert.

    Sport und Zazen haben also einen direkt therapeutischen Effekt bei psychosomatischen Funktionsstörungen. Regelmäßiges Zazen führt aber darüber hinaus zu einem Anhalten unserer Gedankenkarusselle und mehr und mehr zur Erkenntnis, was unser ganz persönliches Karussell ist und was Wirklichkeit.

    Psychosomatische Beschwerden und Zen: Einen wunderbaren Einstieg in diesen Weg bietet u.a. das Seminar „Releasing the pressure – Stressbalance und vitale Energie“ https://www.zen-leadership.training/zen-leadership-way/stressbalance-und-vitale-energie/ .

     

    Blogbeitrag von Dr. Michael Neuber, Zen Leadership Trainer, Arbeitsmediziner, Allgemeinmediziner und Betriebsarzt

  • Essen und Meditation beeinflussen Telomere und Zellalterung

    Essen und Meditation beeinflussen Telomere und Zellalterung

    Was hat Essen mit Leadership zu tun?

    Welchen Einfluss hat unsere Ernährung auf unseren Führungsalltag? Jede Menge, denn Führung heißt in erster Linie Selbstführung. Es heißt, auf sich selbst mindestens genauso gut zu achten, wie auf Mitarbeiter oder Unternehmen. Unserem Körper kommt dabei eine große Bedeutung zu. Im Zen bezeichnen wir unseren Körper gern als Eintrittstor in die Meditation, als die Basis um uns selbst zu entdecken. Doch jeder Körper ist nur so kraftvoll, wie die Bausteine, aus denen er gebaut wird. Diese Bausteine sind die vielen Nährstoffe, die wir uns tagtäglich zuführen. Ernährung und Meditation beeinflussen sich dabei gegenseitig auf spannende Art und Weise.

    Warum werden Zen Meister so alt?

    Wirft man einen Blick auf die großen Zen Meister in Japan, ist man oft erstaunt, wie jugendlich und vital diese wirken. Ist es rein die Meditation, die für das Jungbleiben der Zellen verantwortlich ist oder steckt vielleicht mehr dahinter?

    Eine mögliche Antwort gibt die amerikanische Nobelpreisträgerin für Medizin, Prof. Dr. Elizabeth Blackburn. In ihrem Buch „Die Entschlüsselung des Alterns – Der Telomer-Effekt“ beschreibt sie eindrucksvoll den Einfluss von Meditation und Ernährung auf unsere Telomere. Telomere sind die „Schutzkappen“ unserer Chromosomen. Bei jeder Zellteilung verkürzen sie sich. Ab einer bestimmten kritischen Länge können sie ihre Schutzfunktion nicht mehr ausüben. Die Zelle stirbt ab, wir altern.

    Essen und Meditation beeinflussen Telomere und Zellalterung
    Quelle: VC-Fitness GmbH

    Der Telomer-Effekt

    Jeder von uns kommt mit einer bestimmten Telomer-Länge auf die Welt. Genetische, aber auch epigenetische Aspekte kommen hier zum Tragen. Wie schnell sich die Telomere abnutzen, entscheidet ab dem Zeitpunkt unserer Geburt unser Lebensstil bzw. unsere Lebensumstände. Elizabeth Blackburn konnte eine Reihe von Einflussfaktoren identifizieren, die hier eine Rolle spielen. Eine entscheidende davon ist das Thema Stress. Stress dürfte sich stark telomerverkürzend auswirken. Dass Meditation hier einen positiven Einfluss haben kann, liegt auf der Hand, aber wie sieht es mit der Ernährung aus?

    Man nähert sich einer Antwort, wenn man sich typische ernährungsbedingte Krankheiten bzw. Symptome ansieht, die die Ernährungsmediziner heute beschäftigen. Dazu zählen insbesondere Insulinresistenz, oxidativer Stress und Entzündungen. Werfen wir einen kurzen Blick darauf:

     

    Insulinresistenz

    ist die Vorstufe von Typ-II-Diabetes und vor allem das Resultat eines übermäßigen und „falschen“ Kohlenhydrat-Konsums. Aber auch Bewegungsmangel und Stress wirken sich negativ aus.

    Oxidativer Stress

    entsteht durch einen Überschuss an freien Radikalen, der nicht durch Antioxidantien (deren Gegenspieler) abgefedert werden kann. Die Anzahl der freien Radikale steigt bei Stress rapide an. Gesellt sich dazu eine vitalstoffarme Ernährung mit wenig Antioxidantien, steigt der sog. oxidative Stress.

    Entzündungen

    Viele Mediziner sehen Entzündungen (v.a. sog. Silent Inflammations) als optimalen „Nährboden“ für viele Erkrankungen an. Nährstoffe, welche Entzündungen fördern, wie z.B. die Arachidonsäure (eine bestimmte Omega-6-Fettsäure) verstärken das Problem.

     

    Insulinresistenz, oxidativer Stress und Entzündungen gelten damit als wichtige Einflussfaktoren für die Zellalterung. Aus diesen Überlegungen können telomer-feindliche, aber auch telomer-freundliche Lebensmittel identifiziert werden.

     

    Essen nach den Telomeren

     

    Telomer-freundliche Lebensmittel
    •Ballaststoffe (Vollkorn) 
    •Nüsse, Hülsenfrüchte
    •Meeresalgen
    •Omega-3-haltiger Fisch (Lachs, Makrele, Hering)
    •Antioxidantien aus Obst und Gemüse 
    •Grüner Tee
    •Kaffee (in Maßen), Kakao
    •Vitamin D, B-Vitamine
    •Fastenphasen (z.B. Intervall-Fasten, Pausen)

    Telomer-feindliche Lebensmittel
    •Rotes Fleisch, Wurstprodukte
    •Zuckerhaltiges
    •Omega-6 Fettsäuren (Schweinefleisch, Weichkäse,…)
    •Weißbrot
    •Fertigprodukte
    •Hoher Alkoholkonsum

     

    Wie beeinflusst die Meditation unsere Ernährung?

    Die Praxis der Meditation verbessert nicht nur unsere Körperwahrnehmung, sondern führt automatisch zu mehr Achtsamkeit im Alltag. Viele Meditierende berichten, dass sich im Laufe der Zeit ihr Ernährungsverhalten ganz automatisch geändert habe. Weg von Fertigprodukten und Fleisch, hin zu mehr Gemüse und vitalstoffreichen Lebensmitteln. Das Bewusstsein für einen gesunden Körper steigt, ohne eine bestimmte Diät ausüben zu müssen. Meditation hilft quasi dabei zum eigenen Wohlfühl-Manager zu werden.

    Ernährung als Leadership Do?

    Der große japanische Zenmeister Dogen Zenji (1200 – 1253) erachtete das Kochen als eine wichtige Zen-Übung im Alltag. Er vertrat sogar die Meinung, dass jeder Zenmeister in seinem Leben einmal die Funktion des Tenzos (Koch im Kloster) übernommen haben sollte, da kaum eine andere Tätigkeit unsere Achtsamkeit und das Wahrnehmen des Augenblicks besser schule als Kochen. In der Tat ist Kochen eine wunderbare Gelegenheit um „Zen im Alltag“ zu üben. Es gilt dabei alle Ablenkungen auszuschalten und sich ausschließlich auf die Tätigkeit „Nur Gurke schneiden“ oder „Nur Salat waschen“ zu konzentrieren.

    Essen im Schweigen für mehr Achtsamkeit

    Auch das Essen selbst bietet eine spannende Übungsmöglichkeit. In einem Zen Kloster werden die Speisen üblicherweise im Schweigen eingenommen. Viele Teilnehmer eines Sesshins (Meditationsseminar) berichten darüber, wie bewusst die Lebensmittel plötzlich wahrgenommen werden, wie langsam gegessen wird und wie stark die Wahrnehmungsfähigkeit dafür ansteigt, was guttut und was nicht. Man braucht kein Kloster, um diese Übung zu praktizieren. Bei den meisten von uns bietet sich dreimal pro Tag die Gelegenheit dafür. Hier ein paar

    Anregungen für den Alltag:

    • Während des Essens auf sämtliche Ablenkungen verzichten. Keine Zeitung, kein Fernsehen, kein Handy.
    • Einmal pro Tag eine Mahlzeit in Schweigen einnehmen.
    • Sich für jede Mahlzeit an einen Tisch setzen und die Mahlzeit bewusst als solche zelebrieren.
    • Versuchen jede Geschmackskomponente bewusst wahrzunehmen. Fragen Sie sich hinterher: Was genau habe ich gegessen?
    • Nach dem Essen in den Körper hineinspüren und sich fragen: Wie fühle ich mich jetzt?

    Mit der Zeit entwickelt sich automatisch ein sehr gutes Gespür dafür, welche Lebensmittel Energie schenken und welche sie eher rauben.

    Ein kleines Experiment: Dinner im Dunkeln

    Ich möchte Sie an dieser Stelle noch zu einem kleinen Experiment einladen. Es geht um einen Rückzug der Sinne, zumindest jener, die man fürs Essen nicht benötigt. Vor ein paar Jahren nahm ich an einem „Dinner im Dunkeln“ teil. Ein gesamtes Menü im stockdunklen Raum, serviert von blinden Kellnern. Als Ernährungsexpertin war ich überrascht, wie unfähig wir alle waren, die Speisen genau zu identifizieren. Es war eine höchst spannende und erkenntnisreiche Aufgabe, die zu einer eklatanten Steigerung der Wahrnehmungsfähigkeit führte. Sie können diese Übung auch problemlos selbst durchführen: Lassen Sie sich beim nächsten Mal einfach die Augen verbinden, wenn Sie bekocht werden. Je weniger Sie im Vorfeld über das Essen wissen, desto spannender der Effekt.

     

    Blogbeitrag von Conny Hörl, Zen Leadership Trainerin und Unternehmerin

     

    Buchempfehlungen:

    Über den Telomer Effekt:
    Prof. Dr. Elizabeth Blackburn, Prof. Dr. Elissa Epel: „Die Entschlüsselung des Alterns – Der Telomer-Effekt“ , Mosaik Verlag

    Ausführungen von Dogen Zenji:
    Kosho Uchiyama Roshi: „Zen für Küche und Leben“ , Angkor Verlag

    Anregungen für den Alltag:
    Thich Nhat Than: „Einfach Essen“. O.W. Barth

  • Stress, Balance und Zen Leadership

    Stress, Balance und Zen Leadership

    Im Zen Leadership Seminar „Stressbalance und vitale Energie“ – releasing the pressure – gehen wir den Fragen nach:

    • Was ist Stress?
    • Wie wirkt sich Stress aus?
    • Wie halte ich meine Balance?

    Dr. Michel Neuber, Trainer im Zen Leadership und Betriebsarzt des WDR erläutert für uns, was Stress genau ist. Wie bleibe ich in Balance ? Wie kann Zen Leadership mich darin unterstützen ?

    Was ist Stress?

    Stress entsteht immer dann, wenn etwas im Leben nicht so ist, wie wir uns das vorgestellt haben. Ständig scannen und bewerten wir unsere Umgebung. Das geschieht in Millisekunden und automatisch. Ist es so, wie wir uns das vorgestellt haben? Dann ist alles gut.

    Wenn nicht, versuchen wir etwas zu tun, damit die Situation so wird, wie wir es uns vorgestellt haben. In der Meditation können wir eine Tiefe erreichen, in der alle Vorstellungen aufhören – wunderbar! Aber im Alltag präsentiert uns das Leben immer wieder Situationen, in der wir unbewusst sagen: „So hab ich mir das aber nicht vorgestellt.“ Das ist zutiefst menschlich. Was dann passiert, bezeichnet man als Stress.

    Wie wirkt sich Stress aus?

    Das Prinzip ist viele Tausend Jahre alt. Auch wenn wir heute in einer hochtechnisierten Welt leben, funktioniert unser Körper immer noch wie zu Urzeiten. Er wird durch das vegetative Nervensystem gesteuert. Es besteht aus zwei Gegenspielern: dem Sympathikus und dem Parasympathikus. Der Sympathikus aktiviert uns, der Parasympathikus sorgt für Erholung.

    Stellen wir uns folgendes vor: Wir gehen als Jäger und Sammler in den Wald, um Beeren zu sammeln und plötzlich steht ein Bär vor uns. So haben wir uns das nicht vorgestellt.

    In Millisekunden wird die Situation als feindlich bewertet. Der Sympathikus aktiviert uns und wir sind kampf- oder fluchtbereit. Wir sind in Millisekunden für kurze Zeit zu Höchstleistungen fähig. Das hat das Überleben der Menschheit gesichert. Nach erfolgreichem Kampf oder erfolgreicher Flucht sorgt der Parasympathikus für die erforderliche Regeneration.

    Durch das Wechselspiel der beiden passt sich der gesamte Körper ständig den Umgebungsbedingungen an. Wir bleiben in Balance.

    Wie entsteht Dauerstress?

    Heute sind wir sehr viel weniger solchen Situationen auf Leben und Tod ausgesetzt. Aber oft reiht sich ein Stress an den nächsten. So kommt es zu einer Daueraktivierung und die Balance des vegetativen Nervensystems verschiebt sich mehr und mehr zum Sympathikus. Wir sind ständig alarmiert. Die Ressourcen des Körpers werden dadurch erschöpft. Wir sind aus der Balance und werden krank.

    Eine Körperfunktion, die wir ohne großen Aufwand messen können, ist der Herzschlag. In Balance schlägt unser Herz nie gleich wie eine Präzisionsuhr, sondern passt sich von Schlag zu Schlag den inneren und äußeren Bedingungen an. Die Herzfrequenz ist variabel.

    Seit Dezember 2018 bieten wir im Zen Leadership Seminar „Stressbalance und vitale Energie“ die Messung der Herzfrequenzvariabiltät an. Wir messen vor dem Seminar und am Ende des Seminars. Das Verfahren ist wissenschaftlich validiert und entspricht einer Leitlinie der arbeitsmedizinischen Fachgesellschaften. Die Messung selbst dauert nur wenige Minuten. Die Seminarteilnehmerinnen und –teilnehmer erfahren direkt, ob ihr vegetatives Nervensystem in Balance ist oder wie sehr die Balance gestört ist.

    Wie halten wir Balance?

    Im Seminar lernen oder vertiefen die TeilnehmerInnen Zazen, die Meditation im Sitzen, sowie Kinhin, die Meditation im Gehen als ersten Schritt, die Meditation in den Alltag zu übertragen. Im Vieraugentraining wird die Übung individualisiert. In der Gruppe üben wir gemeinsam. Zazen ist durch die Körperhaltung und die Meditationsübung – anders als man vielleicht vermutet – ein zutiefst körperlicher Übungsweg, der den Parasympathikus direkt aktiviert und damit die Erholung in Gang setzt.

    Übungen in Körperwahrnehmung und Sport übertragen die Zen Meditation in den Alltag und vertiefen den körperlichen Übungsweg. Stress hat immer einen körperlichen Ausdruck. Eine gute Körperwahrnehmung ist Voraussetzung, früh zu erkennen, wenn die Balance verlorengeht. Sport ist das Ventil für einen aktivierten Sympathikus. Das Wechselspiel zwischen Leistung im Sport und Erholung danach trainiert direkt das vegetative Nervensystem.

    In Workshops bearbeiten die TeilnehmerInnen ihre persönlichen Alltagssituationen und erhalten Hinweise für einen angemessenen Umgang mit Stress in ihrem persönlichen Alltag.

    Am Ende des Seminars bieten wir die zweite Messung der Herzfrequenzvariabilität an. Wir zeigen, wie die Kombination aus Meditation und körperlicher Aktivität das vegetative Nervensystem in nur vier Tagen ausbalancieren kann. Sie sind der Schlüssel zur Selbstregulation.

    Denn ein Leben ohne Stress gibt es nicht. Es kommt jedoch darauf an, die Balance zu halten.

    Ich freue mich, Führungskräfte auf unserem Zen Leadership Seminar „Releasing the Pressure – Stressbalance und vitale Energie“ darin zu unterstützen, in Balance zu kommen und zu lernen, wie man auf einfachem Weg ganz natürlich mit Stress umgeht.

    Sie möchten das Thema gerne vertiefen? Dann möchten wir Ihnen den Artikel „Stress im Alltag wahrnehmen und transformieren“ gerne empfehlen.

  • The Mindful Leader – Eine Antwort auf den globalen Skills Mangel?

    The Mindful Leader – Eine Antwort auf den globalen Skills Mangel?

    von Prof. Dr. Axel Glasmacher

    Das Zen Leadership Seminar The Mindful Leader – Mit emotionaler Intelligenz führen vereint die Ansätze des Zen und der Achtsamkeit zum Aufbau und Einsatz emotionaler Intelligenz in der Führung im Unternehmen.

    Viele Studien haben gezeigt, dass – einmal in einer beruflichen Position angelangt – für die weitere Karriere Fähigkeiten aus dem Bereich der Emotionalen Intelligenz entscheidender sind als rein kognitive Merkmale.

    Die Entwicklung der sogenannten „Soft-Skills“ wird immer wichtiger für den Erfolg von Unternehmen

    In einer Umfrage [1] unter Führungskräften im Personalwesen berichteten 83%, dass sie Schwierigkeiten bei der Rekrutierung geeigneter Talente haben. Ein Drittel der Befragten sehen sogar eine Abnahme der Qualität der Kandidaten.

    Das Missverhältnis ist für die folgende Fähigkeiten

    • Problemlösendes Denken, Innovation, Kreativität
    • Fähigkeit mit Komplexität und Ambiguität umzugehen
    • Kommunikation

    besonders ausgeprägt. Unser Seminar wird Ansätze aus Zen und Achtsamkeit verwenden, um diese Fähigkeiten weiterzuentwickeln.

    Der Fokus dieses Seminares liegt auf den individuellen Bedürfnissen der Teilnehmer. In der Kleingruppe können Inhalte jedes Teilnehmers Raum bekommen und sowohl in der Meditationspraxis als im 1:1-Coaching bearbeitet werden.

    Praktische Übungen zu schwierigen Führungssituationen und Reflexion zu verschiedenen Führungsstilen sind in das Seminar integriert. Die Vorbereitung der Umsetzung des Erlernten in die eigene Praxis im Unternehmen hat ebenfalls eine wichtige Bedeutung.

    Auf dem Seminar stehen zwei sehr erfahrene Trainer für Meditation, Coaching und Businessfragen zur Verfügung. Auch bieten wir interessierten Teilnehmern ein telefonisches Follow-up zur Umsetzung nach dem Seminar an.

    Termine:

    Detaillierte Informationen und unsere aktuellen Termine zum Seminar finden Sie hier: The Mindful Leader – Mit emotionaler Intelligenz führen

    [1] Hier ganzen Artikel lesen:
    The Global Skills Shortage: Bridging the Talent Gap with Education, Training and Sourcing. 2019
    www.SHRM.org 2019 The Global Skills Shortage

  • Energie tanken durch Zen Meditation

    Energie tanken durch Zen Meditation

    Erfahrungsbericht aus dem Seminar “Powerful Leader – Energie tanken

    Energie tanken durch Zen Meditation

    Energie tanken durch Zen Meditation im Kloster ist mein Ziel. Ich verfolge den Zen Weg nun seit geraumer Zeit intensiv und so habe ich im Februar das Yin Zen-Seminar “Energie tanken” mitgemacht.

    Inspiriert durch das Buch von Hinnerk Polenski “In der Mitte liegt die Kraft” war ich motiviert, diese Mitte für mich selbst zu entdecken. Alleine zu Hause habe ich schon viel gesessen. Zu dieser Mitte aber war ich bis jetzt noch nicht vorgedrungen. Energie tanken durch Zen Meditation und die eigene Mitte finden ist mein Ziel und so finde ich mich wieder in einem Zen-Kloster in Buchenberg. Ich sitze, gemeinsam mit anderen Teilnehmern, in einer Meditationshalle, genannt Zendo und starte meine erste Runde Zazen – Sitzen in Kraft und Stille.

     

    Wirklich die Stille erleben

    Mit einer Kombination aus Körper-Wahrnehmungsübungen, Sport, Atmung, frischer Luft und Meditation kann man sein Kraftzentrum in der Körpermitte aufspüren und aktivieren, um so wieder mit mehr Vitalität, Freude und Power in den Alltag zu starten. Handfest und strukturiert erhält man eine genaue Anleitung, wie man die gewonnenen Energiereserven auch zuhause weiterhin mobilisieren kann.

    Diese Kombination ließ mich zum ersten Mal wirklich die Stille erleben. In meinem Körper und ohne irgendeinen Gedanken.

    Der Körper ist das Gefäß, das Haus in dem unser Geist wohnt. Schritt für Schritt erarbeite ich die äußere Haltung in der Zen-Meditation und dann die innere. Ich lerne, in jedem Moment meinem Körper mitzunehmen, womit sich für mich ein ganz neuer Weg zu mir selber eröffnet.

    Energie tanken durch Zen Meditation ist Freude, Lebendigkeit und Vitalität in jeder Zelle

    Die Erfahrung der eigenen Körpermitte läßt mich kraftvoller werden, meinen Akku aufladen und  stabilisiert und trägt mich. Freude, Lebendigkeit, Vitalität in jeder Zelle. Dieser schnelle Effekt überrascht mich.

    Handfest und strukturiert erhält man eine genaue Anleitung, wie man die gewonnenen Energiereserven auch zuhause weiterhin mobilisieren kann und wie die Zen-Meditation die tägliche Routine bereichert.

    Voller Power starte ich in meinen Alltag und freue mich auf das tägliche Zazen, die Zen-Meditation und meine Zeit der Power und Stille für mich selbst.

    Maria, Teilnehmerin im “Powerfull Leader – Energie tanken”

     

    Sie interessieren sich für das Zen Leadership Seminar „Powerful Leader – Energie tanken“ ?

    Wir freuen uns, Sie bald in der Zen Leadership Academy im Zen Kloster Buchenberg zu begrüßen.

  • Releasing the pressure, brauche ich das überhaupt?

    Releasing the pressure, brauche ich das überhaupt?

    Sitting like a rock – breathing like a butterfly –  Vier Tage Zen Leadership „Releasing the pressure“ im Kloster Buchenberg, ein Erfahrungsbericht…

    „Sitting like a rock, breathing like a butterfly“,

    dieser Impuls von Hans Glück (einem der Seminarleiter) vor der morgendlichen Meditation (Zazen) sollte zu meinem Leitgedanken während der vier Tage im Koster Buchenberg werden und begleitet mich auch seitdem.

    „Releasing the pressure“ war nicht unbedingt das Seminar, das ich mir ausgesucht hätte, es lag aber terminlich einfach zu verlockend in der hektischen Vorweihnachtszeit. Auch wollte ich gerne wieder einige Tage im Zen Kloster Buchenberg verbringen. Jeder Aufenthalt dort war bislang sehr wertvoll und hat mir gute, neue Impulse gebracht.

    Nun also releasing the pressure, brauche ich das überhaupt?

    HRV – Herzratenvariabilität

    Am Anfang des Seminars stand eine umfangreiche Bestandsaufnahme:

    • Wo stehe ich heute?
    • Wie fühle ich mich?
    • Was stresst mich?
    • Was würde mir guttun?

    Neben dieser eigenen Inventur wurde auch der momentane Zustand des Nervensystems mit der Messung der HRV (Herzratenvariabilität) durch den Betriebsarzt des WDR und einem der Seminarleiter, Dr. Michael Neuber, ermittelt.

    Mithilfe dieser schnellen und unkomplizierten Analyse per Brustgurt wurden der Ruhepuls sowie die Ausprägung des Sympathikus und Parasympathikus ermittelt. Die grafische Auswertung zeigte es dann deutlich: Der Sympathikus war recht hoch und der Parasympathikus hatte deutliches Aufholpotenzial. Also, auf in das Seminar!

    Zazen, Taiwa und Zen Meditation

    Einen großen Teil des Seminars nimmt die Zen-Meditation (Zazen) ein. Nach einer umfangreichen theoretischen sowie auch praktischen Einführung wurde in Runden à 25 Minuten in der Zendo meditiert. Jeder Teilnehmer erhält in einem Vier-Augen-Gespräch (Taiwa) mit der Meditationslehrerin Dr. Constanze Hofstätter eine eigene, auf die aktuelle Situation abgestimmte Meditationsübung. Meine Übung hat mich sehr gut in die Ruhe und in die Erdung (Hara) geführt.

    Während des Seminars hatte jeder Teilnehmer mehrfach die Möglichkeit, seine Übung im Taiwa zu besprechen, anzupassen und weitere Impulse zu erhalten. Insbesondere diese sehr persönliche und individuelle Betreuung der Teilnehmer durch das engagierte, freundliche und wundervolle Leadership-Team macht das Seminar so wertvoll.

    Besonders berührt haben mich die Meditationen am frühen Morgen (optional ab 5.00 Uhr!) mit anschließender Teezeremonie und Gehmeditation im Freien.

    Dies ist ein sehr intensives, kraftvolles und besonderes Erlebnis und ein starker Start in den Tag. Es ist wunderbar, nach der Meditation die Augen zu öffnen, aus dem großen Fenster der Zendo über den Schnee auf das beleuchtete Teehaus zu blicken und dabei ganz bei sich und auch Teil der Gruppe zu sein.

    Körper, Geist und Energie in Einklang bringen

    Im theoretischen Teil des Seminars sowie im Vortrag des Zen Meisters, Hinnerk Polenski, wurde viel auf den Dreiklang Körper-Geist-Energie und die Notwendigkeit, den Körper ebenfalls zu entspannen, eingegangen.

    Um den Körper mitzunehmen haben wir mehrmals täglich unter Anleitung von Klaus Weiler, Shiroto und Sporttrainer im Zen Kloster Buchenberg, leichte Lockerungs-, Dehn- und Mobilitätsübungen durchgeführt. In Partnerübungen wurde auch erfahren, wie auf externe Einflüsse reagiert wird. Wie es dabei helfen kann in seiner Mitte geerdet zu sein und damit Stabilität zu erlangen.

    Gerade diese Mischung aus Meditation, Körperimpulsen sowie theoretischen und praktischen Lehrinhalten macht das Seminar so besonderes und einzigartig. Und es wirkt!

    Stabil wie ein Fels und total gechillt

    Am letzten Tag wurde nochmals eine HRV-Messung durchgeführt – direkt vom Meditationsbänkchen zur Messung. Mein Ruhepuls hatte sich um ca. 10 Schläge pro Minute verringert, der Sympathikus war deutlich reduziert und der der Parasympathikus förmlich aufgeblüht. Die Messung bestätigt, was ich schon gespürt habe. Nach vier Tagen „Releasing the pressure“ war ich ruhig, entspannt und total gechillt.

    Und wenn es nun im Alltag stressig wird denke ich daran: Sei stabil wie ein Fels und atme bewusst und ruhig wie ein Schmetterling. Auch bei der (fast) täglichen Zen Meditation ist dies nun mein Motto.

    Danke für vier wertvolle und wundervolle Tage in Buchenberg mit wunderbaren Menschen!

    Sie interessieren sich für das Zen Leadership Seminar „Releasing the Pressure – Stressbalance und vitale Energie“ ?

    Sie erwartet dort:

    • Einführung in die Zen Meditation und Vertiefung der eigenen Meditationspraxis
    • Praxisnahe Vorträge, Workshops und Methoden zum Thema Umgang mit Stress, Anspannung und Regeneration aus arbeitsmedizinischer Sicht
    • Meditations Einzeltraining (Taiwa), geführte Meditationen und Meditationstraining in der Gruppe
    • Individuelle Meditationsübungen zur Stressreduktion, geführte Meditationen und Zen-Vorträge
    • Schulung der Achtsamkeit für eine bessere Selbstregulation, Regenerationsfähigkeit und Stressbalance
    • Austausch in der Gruppe, Transfer in den Führungsalltag, nachhaltige Persönlichkeitsentwicklung
    • Speziell auf das Thema abgestimmte Körperübungen
    • NEU Jetzt mit Messung der Herzfrequenzvariabilität u.a.

    Wir freuen uns, Sie bald in der Zen Leadership Academy im Zen Kloster Buchenberg zu begrüßen.

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