Kategorie: Zen-Meditation

  • Die Bedeutung der 3 Nen im Führungsalltag

    Die Bedeutung der 3 Nen im Führungsalltag

    Katsuki Sekida beschreibt, wie durch die 3 Nen Bewusstsein entsteht. Was bedeutet das für den Führungsalltag?

    Katsuki Sekida war ein Zen-Meister, der von 1893 bis 1987 gelebt hat. Er hat sich sehr mit physiologischen und psychologischen Vorgängen im Menschen bei der Zen Meditation beschäftigt. In seiner Theorie der 3 Nen zeigt er sehr anschaulich, wie unser Bewusstsein und unsere Ich-Entwicklung entstehen. Welche Bedeutung die 3 Nen für unseren Führungsalltag haben, wird hier erläutert.

    Was ist ein Nen?

    Aus physiologischer Sicht ist ein Nen ein Gedankenimpuls, ein elektrischer Strom, der in unserem Nervensystem von einem Ort zu einem anderen läuft. Die Gesamtheit aller Nens erzeugen unsere Wahrnehmung, unsere Erfahrungen und schließlich das, was wir unser Ich nennen.

    Wie durch die 3 Nen Bewusstsein entsteht

    Über unsere Sinnesorgane sind wir mit der uns umgebenden Welt verbunden. Wir sehen, riechen, fühlen, hören, schmecken. Am Beispiel des Sehens entsteht auf der Netzhaut des Auges ein Bild wie auf einer Leinwand, das in der Netzhaut in elektrische Impulse umgewandelt wird. Diese elektrischen Impulse werden über die Sehnerven ins Sehzentrum im hinteren Teil unseres Großhirns geleitet. Bis hierher handelt es sich also um eine völlig reine Wahrnehmung. Dies ist das erste Nen.

    Das bleibt nicht unbemerkt. Wir werden uns des ersten Nens bewusst. Im limbischen System, einem entwicklungsgeschichtlich alten Teil unseres Gehirns, entstehen Gefühle über die Wahrnehmungen. Wir bewerten unsere Wahrnehmungen, kleben sozusagen Etiketten auf. Dies mag ich, jenes mag ich nicht. Wir teilen die Welt ein in gut und böse. Gleichzeitig werden die Wahrnehmungen untereinander verknüpft. Das ist wichtig, damit wir nicht umfallen, wenn wir den Kopf bewegen und das Gesehene wie ein Film an uns vorbei läuft. Dies alles entspricht dem zweiten Nen.

    Erst jetzt kommt das Großhirn ins Spiel. Die Wahrnehmungen werden mit unserem Gedächtnis, Sprachzentrum, Sprechzentrum, unserer Intelligenz und Kreativität, den Zentren für emotionale Kontrolle, der Körperempfindung und den motorischen Zentren, die unsere Bewegungen und Körperhaltung ermöglichen, verknüpft und abgeglichen. Dies alles entspricht dem dritten Nen.

    Strom des Bewusstseins und Ich-Bildung

    Alle Nens sind untereinander verbunden. Auf jedes erste Nen folgt ein zweites und ein drittes. Da wir aber nicht nur eine Wahrnehmung zur Zeit haben, sondern ganz viele, laufen viele dieser Nen-Ketten gleichzeitig ab und sie sind miteinander vernetzt. So entsteht aus jedem dritten Nen immer auch ein neues erstes und zweites Nen. Denn wir nehmen auch unser Denken wahr und diese Wahrnehmung erzeugt eine neue Nen-Kette von erstem, zweitem und drittem Nen. Alles zusammen bildet eine fortlaufenden Strom von Nen-Ketten, die dazu führen, dass wir unserer selbst und der Welt um uns herum bewusst werden.

    Von Geburt an und ganz sicher auch schon davor setzt dieser Bewusstseinsstrom ein. Aus unseren Wahrnehmungen, der Bewertung dieser Wahrnehmungen, unseren daraus folgenden Handlungen und den Reaktionen der Umwelt entstehen unsere Erfahrungen und letztlich das, was wir als unser Ich bezeichnen. Kurz: Dies bin ich und jenes ist die Welt um mich herum. Durch Erfahrungen bestätigt und verstetigt sich das Bild von uns selbst und der Welt. Es ist wie bei Online-Käufen. Die Plattformen bieten uns schließlich nur noch eine eingeschränkte Auswahl an Artikeln an, die unserem Profil entsprechen. Dies ist ein sicherer Weg, ein in seinen Ansichten eingeschränkter, wenig flexibler, letztlich granteliger alter Mensch zu werden.

    Interessant ist dabei auch, dass uns immer nur das stärkste dritte Nen richtig bewusst wird. Alle schwächeren laufen unterbewusst ab, entfalten jedoch ebenfalls ihre Wirkung in diesem Prozess. Unbewusste Nen-Ketten bauen einen Druck auf und können zu eruptivem Verhalten führen.

    Welche Bedeutung hat das für unseren Führungsalltag?

    Unser Führungsalltag ist bestimmt durch Gespräche mit Mitarbeitenden und Geschäftspartnern. Wenn wir uns in einem wichtigen Gespräch befinden, ist es meist von Vorteil, die Situation zunächst so wahrzunehmen, wie sie wirklich ist. Durch den ständigen Ablauf und die Wechselwirkung der drei Nen tun wir das nicht wirklich. Vor allem das dritte Nen sorgt dafür, dass wir jede Wahrnehmung mit unserer gesamten Lebensgeschichte abgleichen und kommentieren. Da nur das jeweils stärkste dritte Nen in unsere Aufmerksamkeit springt, spielt sich der Großteil der dritten Nens in unserem Unterbewusstsein ab, entfaltet dort jedoch auch seine Wirkung. Wir nehmen die Gesprächssituation also nicht objektiv wahr, sondern durch das Filter unseres Bewusstseinsstroms. Oder pointiert: Wir nehmen nur das wahr, was wir wollen. Wir sind nicht wirklich offen, wenn wir eine Gesprächssituation so wahrnehmen, sondern unterliegen unseren Vorgeschichten und Vorurteilen.

    Wir kennen das alle aus dem Alltag: Mit den Jahren in einem Betrieb oder in Geschäftsbeziehungen kennt man seine Pappenheimer. Schon ist die Offenheit im Umgang miteinander beschränkt. Oder Worte, Gesten oder die Kleidung des Gegenübers erinnern uns an angenehme oder unangenehme Erfahrungen aus der Vergangenheit. Wird uns dies bewusst, besteht die Chance, möglichst professionell gegenzusteuern. Meistens laufen solche Prozesse jedoch unbewusst ab. Dann sind wir Opfer unseres bisher im Leben erworbenen Ichs.

    Zen Meditation eröffnet hier eine Chance

    In der Zen Meditation üben wir anzuhalten. Wir trainieren, auf der Ebene des ersten Nens, also der reinen, unkommentierten und unverstellten Wahrnehmungen, innezuhalten. Wir trainieren, die Welt so wahrzunehmen, wie sie ist. Die Etiketten fallen ab.

    Dies eröffnet einen wunderbaren Raum. Bewusstseinsströme sind veränderbar. Wir erkennen unsere eingefahrenen Muster und sind erst dadurch überhaupt in der Lage, Situationen wirklich offen wahrzunehmen. Erst dadurch können wir Neues ausprobieren, neue Erfahrungen machen, flexibel auf Veränderungen reagieren, das bisher von uns Ungedachte denken und Neues erfinden. Wir müssen nicht so bleiben, wie wir sind. Das ermöglicht Entwicklung und Wachstum.

    Diese Möglichkeit haben wir jederzeit, in jedem Moment, solange unser Nervensystem und unser Denkorgan funktionieren. Jederzeit haben wir die Möglichkeit, uns und anderen diesen wunderbaren Raum zu öffnen. Wir müssen nicht immer alles glauben, was wir denken. Je länger und intensiver unser Trainingsweg ist, desto agiler und schneller werden wir. Es ist wie bei jedem Training.

    Jedes Seminar des Zen Leadership Way öffnet dabei einen anderen Aspekt:

    https://www.zen-leadership.training/

    Zum Buch „Zen Training“ von Katsuki Sekida:

    https://www.zvab.com/buch-suchen/titel/zen-training/autor/katsuki-sekida/

    Beitrag von Dr. med. Michael Neuber

  • Zen und Fokus – Teil 3: Metta

    Zen und Fokus – Teil 3: Metta

    Metta-Meditation hat zahlreiche positive Effekte. Um den Geisteszustand Metta hervorzurufen, müssen wir uns darauf fokussieren. Im Gegensatz zu „Hara“ und „Achtsamkeit“ ist Metta kein Tool sondern ein Ziel, eine Gesinnung, eine Haltung.

    Das ist der dritte Teil der Serie “Zen und Fokus” mit dem Schwerpunkt Metta; hier geht es zu Teil 1: Hara.und Teil 2: Achtsamkeit.

    Was bewirkt Metta-Meditation?

    Metta-Meditation hat einen überraschenden und einzigartigen Effekt:

    • Die im Gehirn bei Mitgefühl beteiligten Schaltkreise werden gemeinsam mit den Schaltkreisen für Freude und Glück aktiviert. Dies fördert eine altruistische Einstellung (Quelle: D. Goleman & R.J. Davidson: Altered traits)
    • Gefühl größerer sozialer Verbundenheit mit einer positiveren Einstellung gegenüber unbekannten Personen (Cendri et al., Stanford University. Emotion 2008;8:720-724)
    • Größeres Sinnerleben, positivere Beziehungen zu anderen Personen, weniger körperliche Beschwerden. Personen sind zufriedener mit ihrem Leben, weniger depressive Symptome (Fredrickson et al., University of North Carolina, Chapel Hill: J Person Soc Psychol 2008;5:1045-1062)
    • Weitere Studien zeigten positive Effekte bei Schizophrenie und Depressionen
    • Weitere Literatur: Tanja Singer: eBook http://www.compassion-training.org/

    Was ist Metta?

    Metta ist eine der 4 Brahmavihāras = himmlische Verweilzustände, eine der 4 Wohnstätten Brahmas.

    1. Metta (Pali) = Maitri (Sanskrit): Liebende Güte, wie ein Sonnenmeer

    Zen und Fokus – Teil 3: Metta

    2. Karuna: Mitfühlende Liebe, wie eine Mutter zu ihrem Kind

    Zen und Fokus – Teil 3: Metta

    3. Mudita: Selbstlose Mitfreude, Entzücken wie Frühlingssonne

    Zen und Fokus – Teil 3: Metta

    4. Upekkha: Gelassenes Sein, nicht anhaften, wie ein stiller, weiter Ozean

    Zen und Fokus – Teil 3: Metta

     

    Wie geht Metta-Meditation? Was sind die Voraussetzungen?

    • Innere Ausrichtung – Fokus
    • Stille – Konzentration
    • Achtsamkeit

    Quelle: Teisho von Zen-Meister Hinnerk Polenski

    Zen und Fokus – Teil 3: Metta

    Häufige Metta-Praxis

    Hervorrufen des Gefühls der liebenden Güte durch Mantren – zunächst für sich

    • Möge ich glücklich sein
    • Möge ich in Frieden leben
    • Möge ich frei von Leiden sein

    Danach Hervorrufen des Gefühls der liebenden Güte durch Mantren – für eine nahestehende Person

    • Mögest du glücklich sein
    • Mögest du in Frieden leben
    • Mögest du frei von Leiden sein

    Dann Hervorrufen des Gefühls der liebenden Güte durch Mantren – für eine neutrale Person

    Schliesslich Hervorrufen des Gefühls der liebenden Güte durch Mantren – für eine Person, die man nicht mag

    Zuletzt Hervorrufen des Gefühls der liebenden Güte durch Mantren – für alle fühlenden Wesen

     

    Blogbeitrag von Prof. Dr. med. Tilo Andus, Zen Leadership Trainer und Arzt

  • Zen und Fokus – Teil 1

    Zen und Fokus – Teil 1

    Zen und Fokus: Führungkräfte müssen lernen, ihre Aufmerksamkeit zu fokussieren.

    Mit „fokussieren“ meinen wir meist, sich auf etwas zu konzentrieren und Störungen auszublenden. Aber neurowissenschaftliche Forschungsergebnisse zeigen, dass wir uns in vielfältiger Weise fokussieren. Denn für verschiedene Zwecke benutzen wir verschiedene neuronale Netzwerke.

    Manager, die sich effektiv auf andere fokussieren können, sind natürliche Führungskräfte.

    Jede Führungskraft muss drei Arten von Achtsamkeit kultivieren:

    1. Nach innen gerichteter Fokus
    2. Fokus auf Andere
    3. Nach außen gerichteter Fokus

    Die Fokussierung nach innen und auf Andere hilft die emotionale Intelligenz zu kultivieren. Die Fokussierung nach außen verbessert die Fähigkeit Strategien zu entwickeln und Organisationen zu erneuern oder zu managen.

    Zen und Fokus: die Basis ist Achtsamkeit

    Die Verbindung zwischen Achtsamkeit und Exzellenz bleibt meist verborgen. Dabei ist Achtsamkeit die Basis der wichtigsten Führungsqualitäten: emotional, organisatorisch, strategisch. Achtsamkeit war nie in größerer Gefahr!

    Zen und Fokus – Teil 1

    Digital overload

    Eine Information verbraucht die Aufmerksamkeit ihrer Empfänger. Deshalb schafft ein Reichtum an Informationen eine Armut an Aufmerksamkeit. Ein Leben voller digitaler Ablenkungen ist mit einer nahezu ständigen kognitiven Überforderung verbunden. Dadurch nutzt sich die Selbstbeherrschung ab. Was tun?

    Meditation gegen „digital overload“

    Durch Meditation schulen wir unsere Aufmerksamkeitsgewohnheiten immer wieder neu. Insbesondere den Vorgang, der bei schweifenden Gedanken voreingestellt ist. Wobei verschiedene Meditationsarten verschiedene Effekte haben . Wir unterscheiden zwischen:

    1. Konzentrationsübungen
    2. Achtsamkeitsübungen
    3. Metta-Meditation (geführte Meditation dazu von Zen-Meister Hinnerk Polenski)

    Zen und Fokus – Teil 1

    Was sind Konzentrationsübungen?

    In der Meditation üben wir, den Fokus beispielsweise auf das Hara (Unterbauch) zu richten. Diejenigen, die sich am besten konzentrieren können:

    1. sind relativ immun gegen emotionale Turbulenzen,
    2. lassen sich in einer Krise nicht so leicht erschüttern,
    3. bleiben trotz der emotionalen Wellen des Lebens in ruhigem Fahrwasser.

    Also: Exekutive Aufmerksamkeit ist der Schlüssel zum Selbstmanagement.

    Hara ist das Fundament

    Warum Hara trainieren? Hara – die Erdmitte des Menschen – ist der erste Schritt in eine Erdung, unabhängig von dem, was um uns herum los ist. Hara ist leicht zu lernen, wenn man ausdauernd ist und den Körper mitnimmt. Durch das Training von Hara, finden wir unsere innere Mitte, einen körperlichen und mentalen Anker. Das hilft uns fokussiert und unabhängig zu handeln.

    Obi Wan Kenobi: „Always remember: Your focus determines your reality!“

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    Hier geht es zu Teil 2: Achtsamkeit

     

    Blogbeitrag von Prof. Dr. med. Tilo Andus, Zen Leadership Trainer und Arzt

    Weiterführende Literatur:

    Daniel Goleman: Konzentriert Euch. Piper Verlag
    Daniel Goleman & Richard Davidson in „Altered traits: Science Reveals How Meditation Changes Your Mind, Brain, and Body”. Random House, New York, 2017

  • Wie integriere ich meine Zen-Meditation in den Alltag?

    Wie integriere ich meine Zen-Meditation in den Alltag?

    Zen braucht Zeit, die Zen-Meditation vor allem. Nicht viel zwar, aber der Alltag ist schon so vollgepackt, dass es mir schwerfällt, mir die Zeit zu nehmen. Im Zen-Seminar mit seinem geregelten Zeitablauf habe ich gemerkt, wie wohltuend es ist, Zen-Meditation im Tagesablauf bewusst zu integrieren. Wie schaffe ich es, mir das im Alltag zu bewahren?

     

    Zen-Meditation kann gesundheitlichen Risiken vorbeugen

    Eine wichtige Frage, die sehr, sehr hilfreich ist. Es ist doch so: Wenn ich das Gefühl habe, Zeit zu haben für mich und den Sinn sehe, dass ich meine Welt nur dadurch bewege, dass ich mich in meiner Welt bewege und nicht außerhalb davon, dann meditiere ich vielleicht 25 Minuten. Wenn ich aber feststelle, dass ich keine Zeit habe, dann sollte ich erst recht mindestens eine Stunde Zen-Meditation praktizieren, denn das ist ein ganz wichtiges Warnsignal. In der Tat ist es so, wenn ich keine Zeit mehr habe, bin ich in Gefahr. Und „Gefahr“ ist dabei wörtlich zu nehmen, im schlimmsten Falle Lebensgefahr ‒ denn so etwas kann tödlich ausgehen.

    Das ist ein ganz wesentlicher Punkt, denn Zen ist ein Synonym für Selbstwertschätzung, und dafür, sein eigenes Potenzial zu entwickeln. Es ist von enormer Wichtigkeit, sich klarzumachen, welche Auswirkungen es haben kann, der Meinung zu sein, keine Zeit zu haben. Nicht nur für die eigene Gesundheit, sondern auch letztendlich für die Ziele, die ich erreichen möchte. Man stelle sich einen Menschen vor, der in einem Wald ist und einen Baum fällen möchte und mit einer stumpfen Axt drauf los hackt. Dann geht ihr zu ihm und sagt: „Hallo, deine Axt ist stumpf, willst du sie nicht schärfen?“. Sagt er: „Keine Zeit, ich muss den Baum fällen.“

     

    Der Lebenszeit die Bedeutung verleihen, die sie verdient

    Also, erste Punkt ist: Zeit existiert nicht, sondern es gibt nur eine innere Auslegung von Kausalitäten, die uns in Bedrängnis bringen. Ich kann ja nicht einfach sagen, daß es mein Lebensstil ist, dass zu viele Dinge passieren und dabei bleiben. Dann muss ich Entscheidungen treffen, das ist ganz einfach. Und wo will ich dann einen Cut setzen? Ich arbeite 12 Stunden und bin halb tot, dann kommen 14 Stunden, das ist dann gerade noch okay  usw… Also können wir genauso gut schon bei acht Stunden anfangen einen Cut zu machen.

    Das ist der Weg zum Wesentlichen. Zen ist an dieser Stelle die Fokussierung und die Zen-Meditation der tägliche Weg.

     

    Der innere Schweinehund

    Und wenn ich das getan habe, und mir klargemacht habe, dass ich mir mit Achtsamkeit mir selbst gegenüber die Zeit nehmen muss, kommt ein fast noch härterer Gegner: Der innere Schweinehund.

    Auch hier kann die Lösung wieder nur aus mir selbst heraus kommen.  Viele sind der Meinung, dass der innere Schweinehund nur mit Disziplin zu besiegen ist. Dabei wird allerdings vergessen, dass ich damit genau das Gegenteil von dem tue, was im Rahmen der Achtsamkeit mir selbst gegenüber so wichtig ist. Denn Disziplin impliziert viel zu häufig, mich zu etwas zu zwingen, was ich eigentlich gar nicht möchte, und das ist alles andere als heilsam. Vielmehr sollte ich mir klarmachen, warum ich in erster Linie den Zen-Weg gehen möchte und Zen-Meditation machen möchte. Mir bewusst vor Augen halten, dass mir eben gerade nicht etwas von außen aufgezwängt wird, sondern ich ein intensives Bedürfnis danach habe, meine innere Kraft und Mitte wiederzufinden.

    Der Schlüssel ist also nicht Disziplin, sondern Sehnsucht. Die Sehnsucht nach Glück, die Sehnsucht nach Entwicklung, die Sehnsucht nach Erfüllung. Das ist der Motor, der mich dazu bringt, Zen-Meditation zu praktizieren und mache ich mir das bewusst, hat der innere Schweinehund jede Bedeutung verloren.

     

    Zen-Meister Hinnerk Syobu Polenski 

    im Gespräch mit Seminarteilnehmern, Zen-Kloster Buchenberg, Sommer 2016

  • Stress im Alltag wahrnehmen und transformieren

    Stress im Alltag wahrnehmen und transformieren

    Häufig nehmen wir im Alltag Stress überhaupt nicht wahr und werden so Opfer des Geschehens, ohne es steuern zu können.

    Dr. Michel Neuber, Trainer im Zen Leadership und Betriebsarzt des WDR erläutert für uns, welche Mechanismen ablaufen und wie wir mit Stress angemessen umgehen können.

    Wie ist die Ausgangssituation?

    Eines unserer Gebäude wird etagenweise saniert. Unter dem Putz mancher Wände befindet sich asbesthaltiger Klebstoff. Mit Abschlagen des Putzes wird Asbest frei. Die Arbeiten finden unter den üblichen Schutzmaßnahmen statt. Dennoch ist aus dem Fahrstuhlschacht in einer noch genutzten Etage weißer Staub ausgetreten. Ich war an dem Nachmittag, als dies geschah, außer Haus.

    Am nächsten Morgen fahre ich mit dem Auto in die Kölner Innenstadt in meine Betriebsarztpraxis. Wie üblich stehe ich im Stau und werde erst kurz vor dem ersten Termin in der Praxis ankommen. Noch 15 Minuten. Das Telefon geht. Über die Freisprechanlage gehe ich ran. Die möglicherweise Freisetzung von Asbest wird mir berichtet. Ich werde gebeten, an einer spontan einberufenen Abteilungsversammlung der möglicherweise exponierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilzunehmen. Messergebnisse liegen noch nicht vor.

    Wodurch entsteht jetzt Stress?

    Eine Gedankenfolge beginnt schlagartig: Asbest ist krebserregend, ein echter Killer. Ich sehe mich als Betriebsarzt inmitten einer von Angst und Panik erfüllten Abteilungsversammlung aufgebrachten Menschen gegenüber und soll denen etwas Kluges sagen. Dieses Bild wechselt sich ab mit dem Wartezimmer der Praxis, in dem die KollegInnen mit Termin auf mich warten. Die Energie steigt auf. Die Atmung beschleunigt sich. Nacken und Schulter verspannen sich. Ich bin im Coping-Modus: Warum ich? Warum jetzt?

    Welche Gefahr besteht jetzt?

    Ich bin in diesem Augenblick im Stress,  in einer labilen Situation. Der Körper sitzt im Auto. Die Gedanken und damit meine Aufmerksamkeit und Energie sind in der Praxis und einem Besprechungsraum und weder im Auto noch im Verkehr. Die Wahrscheinlichkeit, einen Unfall zu verursachen, ist hoch – und damit weder rechtzeitig in die Praxis noch in die Abteilungsversammlung zu kommen. Dies würde alles nur noch schlimmer machen.

    Wie ist die Lösung?

    Da ich durch regelmäßiges Zen Training den Eintritt in den Coping-Modus wahrnehme und dieser nicht unbewusst bleibt, werde ich nicht Opfer dieser natürlichen Stressreaktion. Ich habe die Möglichkeit, den Stress zu transformieren. Mit einigen tiefen, absichtslosen Ausatemzügen lenke ich die Energie ins Hara (Bauchzentrum). Die Gedankenfolge reißt ab. Körper, Aufmerksamkeit und Energie sind wieder im Auto. Ich rufe in der Praxis an und teile mit, dass ich zunächst in die Abteilungsversammlung gehe. Verschiebbare Termine sollen umgelegt werden. Ohne Unfall erreiche ich die Tiefgarage im Betrieb. Den Weg von der Tiefgarage in den Besprechungsraum lege ich im Kinhin (Gehmeditation im Zen) zurück, natürlich ohne die dabei typische Handhaltung. Geerdet und mit freiem Kopf betrete ich den Raum, der mit aufgeregten Menschen gefüllt ist.

    Das Messergebnis liegt inzwischen vor: Kein Asbest. Ich fühle, die Menschen bleiben erregt. Denn die Gedankenspiralen in ihnen drehen sich noch. Es hätte ja Asbest sein können… Ich greife dieses auf. Wir sprechen über Asbest, Asbestvorkommen und –gefahren im Allgemeinen und ich verspreche, gemeinsam mit den für den Bau im Betrieb Verantwortlichen dafür Sorge zu tragen, dass es im weiteren Verlauf nicht wieder zu unkontrollierten Staubexpositionen kommt. Sie vertrauen mir. Zugegeben erleichtert gehe ich wieder im abgeschwächten Kinhin in meine Praxis und beginne dort verspätet meine Sprechstunde, Patient für Patient, jeder Augenblick neu.

    Mit Stress umzugehen ist keine Zauberei, sondern ein Weg – ein ganz wunderbarer Weg. Ich freue mich, Führungskräfte auf unserem Zen Leadership Seminar „Releasing the Pressure – Stressbalance und vitale Energie“ dabei zu begleiten und unterstützen zu dürfen. Mit Leichtigkeit – Schritt für Schritt.

  • Energie tanken durch Zen Meditation

    Energie tanken durch Zen Meditation

    Erfahrungsbericht aus dem Seminar “Powerful Leader – Energie tanken

    Energie tanken durch Zen Meditation

    Energie tanken durch Zen Meditation im Kloster ist mein Ziel. Ich verfolge den Zen Weg nun seit geraumer Zeit intensiv und so habe ich im Februar das Yin Zen-Seminar “Energie tanken” mitgemacht.

    Inspiriert durch das Buch von Hinnerk Polenski “In der Mitte liegt die Kraft” war ich motiviert, diese Mitte für mich selbst zu entdecken. Alleine zu Hause habe ich schon viel gesessen. Zu dieser Mitte aber war ich bis jetzt noch nicht vorgedrungen. Energie tanken durch Zen Meditation und die eigene Mitte finden ist mein Ziel und so finde ich mich wieder in einem Zen-Kloster in Buchenberg. Ich sitze, gemeinsam mit anderen Teilnehmern, in einer Meditationshalle, genannt Zendo und starte meine erste Runde Zazen – Sitzen in Kraft und Stille.

     

    Wirklich die Stille erleben

    Mit einer Kombination aus Körper-Wahrnehmungsübungen, Sport, Atmung, frischer Luft und Meditation kann man sein Kraftzentrum in der Körpermitte aufspüren und aktivieren, um so wieder mit mehr Vitalität, Freude und Power in den Alltag zu starten. Handfest und strukturiert erhält man eine genaue Anleitung, wie man die gewonnenen Energiereserven auch zuhause weiterhin mobilisieren kann.

    Diese Kombination ließ mich zum ersten Mal wirklich die Stille erleben. In meinem Körper und ohne irgendeinen Gedanken.

    Der Körper ist das Gefäß, das Haus in dem unser Geist wohnt. Schritt für Schritt erarbeite ich die äußere Haltung in der Zen-Meditation und dann die innere. Ich lerne, in jedem Moment meinem Körper mitzunehmen, womit sich für mich ein ganz neuer Weg zu mir selber eröffnet.

    Energie tanken durch Zen Meditation ist Freude, Lebendigkeit und Vitalität in jeder Zelle

    Die Erfahrung der eigenen Körpermitte läßt mich kraftvoller werden, meinen Akku aufladen und  stabilisiert und trägt mich. Freude, Lebendigkeit, Vitalität in jeder Zelle. Dieser schnelle Effekt überrascht mich.

    Handfest und strukturiert erhält man eine genaue Anleitung, wie man die gewonnenen Energiereserven auch zuhause weiterhin mobilisieren kann und wie die Zen-Meditation die tägliche Routine bereichert.

    Voller Power starte ich in meinen Alltag und freue mich auf das tägliche Zazen, die Zen-Meditation und meine Zeit der Power und Stille für mich selbst.

    Maria, Teilnehmerin im “Powerfull Leader – Energie tanken”

     

    Sie interessieren sich für das Zen Leadership Seminar „Powerful Leader – Energie tanken“ ?

    Wir freuen uns, Sie bald in der Zen Leadership Academy im Zen Kloster Buchenberg zu begrüßen.

  • Releasing the pressure, brauche ich das überhaupt?

    Releasing the pressure, brauche ich das überhaupt?

    Sitting like a rock – breathing like a butterfly –  Vier Tage Zen Leadership „Releasing the pressure“ im Kloster Buchenberg, ein Erfahrungsbericht…

    „Sitting like a rock, breathing like a butterfly“,

    dieser Impuls von Hans Glück (einem der Seminarleiter) vor der morgendlichen Meditation (Zazen) sollte zu meinem Leitgedanken während der vier Tage im Koster Buchenberg werden und begleitet mich auch seitdem.

    „Releasing the pressure“ war nicht unbedingt das Seminar, das ich mir ausgesucht hätte, es lag aber terminlich einfach zu verlockend in der hektischen Vorweihnachtszeit. Auch wollte ich gerne wieder einige Tage im Zen Kloster Buchenberg verbringen. Jeder Aufenthalt dort war bislang sehr wertvoll und hat mir gute, neue Impulse gebracht.

    Nun also releasing the pressure, brauche ich das überhaupt?

    HRV – Herzratenvariabilität

    Am Anfang des Seminars stand eine umfangreiche Bestandsaufnahme:

    • Wo stehe ich heute?
    • Wie fühle ich mich?
    • Was stresst mich?
    • Was würde mir guttun?

    Neben dieser eigenen Inventur wurde auch der momentane Zustand des Nervensystems mit der Messung der HRV (Herzratenvariabilität) durch den Betriebsarzt des WDR und einem der Seminarleiter, Dr. Michael Neuber, ermittelt.

    Mithilfe dieser schnellen und unkomplizierten Analyse per Brustgurt wurden der Ruhepuls sowie die Ausprägung des Sympathikus und Parasympathikus ermittelt. Die grafische Auswertung zeigte es dann deutlich: Der Sympathikus war recht hoch und der Parasympathikus hatte deutliches Aufholpotenzial. Also, auf in das Seminar!

    Zazen, Taiwa und Zen Meditation

    Einen großen Teil des Seminars nimmt die Zen-Meditation (Zazen) ein. Nach einer umfangreichen theoretischen sowie auch praktischen Einführung wurde in Runden à 25 Minuten in der Zendo meditiert. Jeder Teilnehmer erhält in einem Vier-Augen-Gespräch (Taiwa) mit der Meditationslehrerin Dr. Constanze Hofstätter eine eigene, auf die aktuelle Situation abgestimmte Meditationsübung. Meine Übung hat mich sehr gut in die Ruhe und in die Erdung (Hara) geführt.

    Während des Seminars hatte jeder Teilnehmer mehrfach die Möglichkeit, seine Übung im Taiwa zu besprechen, anzupassen und weitere Impulse zu erhalten. Insbesondere diese sehr persönliche und individuelle Betreuung der Teilnehmer durch das engagierte, freundliche und wundervolle Leadership-Team macht das Seminar so wertvoll.

    Besonders berührt haben mich die Meditationen am frühen Morgen (optional ab 5.00 Uhr!) mit anschließender Teezeremonie und Gehmeditation im Freien.

    Dies ist ein sehr intensives, kraftvolles und besonderes Erlebnis und ein starker Start in den Tag. Es ist wunderbar, nach der Meditation die Augen zu öffnen, aus dem großen Fenster der Zendo über den Schnee auf das beleuchtete Teehaus zu blicken und dabei ganz bei sich und auch Teil der Gruppe zu sein.

    Körper, Geist und Energie in Einklang bringen

    Im theoretischen Teil des Seminars sowie im Vortrag des Zen Meisters, Hinnerk Polenski, wurde viel auf den Dreiklang Körper-Geist-Energie und die Notwendigkeit, den Körper ebenfalls zu entspannen, eingegangen.

    Um den Körper mitzunehmen haben wir mehrmals täglich unter Anleitung von Klaus Weiler, Shiroto und Sporttrainer im Zen Kloster Buchenberg, leichte Lockerungs-, Dehn- und Mobilitätsübungen durchgeführt. In Partnerübungen wurde auch erfahren, wie auf externe Einflüsse reagiert wird. Wie es dabei helfen kann in seiner Mitte geerdet zu sein und damit Stabilität zu erlangen.

    Gerade diese Mischung aus Meditation, Körperimpulsen sowie theoretischen und praktischen Lehrinhalten macht das Seminar so besonderes und einzigartig. Und es wirkt!

    Stabil wie ein Fels und total gechillt

    Am letzten Tag wurde nochmals eine HRV-Messung durchgeführt – direkt vom Meditationsbänkchen zur Messung. Mein Ruhepuls hatte sich um ca. 10 Schläge pro Minute verringert, der Sympathikus war deutlich reduziert und der der Parasympathikus förmlich aufgeblüht. Die Messung bestätigt, was ich schon gespürt habe. Nach vier Tagen „Releasing the pressure“ war ich ruhig, entspannt und total gechillt.

    Und wenn es nun im Alltag stressig wird denke ich daran: Sei stabil wie ein Fels und atme bewusst und ruhig wie ein Schmetterling. Auch bei der (fast) täglichen Zen Meditation ist dies nun mein Motto.

    Danke für vier wertvolle und wundervolle Tage in Buchenberg mit wunderbaren Menschen!

    Sie interessieren sich für das Zen Leadership Seminar „Releasing the Pressure – Stressbalance und vitale Energie“ ?

    Sie erwartet dort:

    • Einführung in die Zen Meditation und Vertiefung der eigenen Meditationspraxis
    • Praxisnahe Vorträge, Workshops und Methoden zum Thema Umgang mit Stress, Anspannung und Regeneration aus arbeitsmedizinischer Sicht
    • Meditations Einzeltraining (Taiwa), geführte Meditationen und Meditationstraining in der Gruppe
    • Individuelle Meditationsübungen zur Stressreduktion, geführte Meditationen und Zen-Vorträge
    • Schulung der Achtsamkeit für eine bessere Selbstregulation, Regenerationsfähigkeit und Stressbalance
    • Austausch in der Gruppe, Transfer in den Führungsalltag, nachhaltige Persönlichkeitsentwicklung
    • Speziell auf das Thema abgestimmte Körperübungen
    • NEU Jetzt mit Messung der Herzfrequenzvariabilität u.a.

    Wir freuen uns, Sie bald in der Zen Leadership Academy im Zen Kloster Buchenberg zu begrüßen.

  • Zen Übung und Zen Meditation - die Basis für Zen Leadership

    Zen Übung und Zen Meditation – die Basis für Zen Leadership

     In welchem Verhältnis stehen Zen Übung und Zen Meditation?

    Im Zen Leadership Seminar habe ich gesehen, daß die Kombination aus Zen Meditation und eigener, individueller Zen-Übung mir ungemein hilft, die eigene Mitte zu finden und mein Hara zu stärken. In welchem zeitlichen Verhältnis sollten die einzelnen Elemente während des Seminars optimalerweise zueinander stehen?

     

    Daishin Zen und Zen Leadership ist ein ganzheitlicher Ansatz

    Im Daishin Zen und damit auch im Zen Leadership-Seminar geht es nicht nur um das Verhältnis Zen Übung zu Zen Meditation, sondern wir verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz, der vor allem drei Schwerpunkte setzt:

    • Der erste Schwerpunkt ist ein sehr verstärktes Vier-Augen-Gespräch, in Form des Taiwas zur Stärkung des Haras zum einen,
    • das persönliche Zen Gespräch mit dem Zen Meister zum anderen.
    • Dazu kommt noch das Dokusan, ebenfalls mit dem Zen Meister und in einem speziell dafür hergerichteten Raum.

    Also als erste Säule ein sehr auf die individuellen Bedürfnisse und Nöte abgestimmter Bereich, sozusagen ein sehr großer „Vier-Augen-Check“.

     

    Zen Übungen für sich und in der Gruppe in Ausgewogenheit

    Und das zweite Drittel ist eine gewisse Menge an Zen Übungen, vor allem Zazen, der wichtigsten Übung im Zen. Diese Zen Meditation im Sitzen hat eine Dauer von 25 oder 45 Minuten, und wird ergänzt durch die persönliche Zen Übung, mit der man noch einmal zusätzlich z. B. die Atemtechnik lernt zu kontrollieren und das Hara zu stärken.

    Das dritte ist, dass jeder Teilnehmer auf dem Zen Leadership Seminar zusätzlich jede Menge Input bekommt in Form von Vorträgen, Fragerunden und Gruppensitzungen, die das Erlebte und Gelernte erweitern, verknüpfen und festigen. Diese drei Felder wechseln sich ab.

    Der Vorteil gerade im Daishin-Zen ist, dass sich jeder Teilnehmer seine Geschwindigkeit selber aussucht. Wenn irgendjemand während des Seminars sagt, „Das ist mir zu viel“, dann kann er Teile davon rausnehmen. Aber es geht auch umgekehrt, man kann auch sagen: „Das ist mir zu wenig“, dann kann man auch Teile dazu nehmen. Vielleicht war man aber auch schon zwei-, dreimal auf einem Zen Leadership Seminar, und sagt, man geht jetzt mal ein bisschen weiter, und will es einfach mal ausprobieren, die ganze Nacht durch zu sitzen, ob man diese Kraft halten kann – auch das ist natürlich kein Problem.

    Für Wiederholer gibt es dann noch zusätzliche Programmpunkte, wie das Zen Gespräch, intensives Training in einer Kleingruppe usw.

     

    Zen Leadership integriert Sport als Zen Training

    Ein weiterer Aspekt ist bei uns im Kloster der körperliche: Es besteht jederzeit die Möglichkeit einer professionellen Massage, und es gibt ein breites Angebot an Sportmöglichkeiten, gerade bei dem Viertagesseminar (Walken, Joggen oder auch Core-Training), des Weiteren gibt es eine Sauna. So kann, wer möchte, jeder für sich wirklich genau diesen Körperimpuls gezielt mit hineinnehmen auf so einem Seminar.

    Zen-Meister Hinnerk Syobu Polenski
    im Gespräch mit Teilnehmern während eines Zen-Leadership Seminars

  • Wann ist eine geführte Zen-Meditation zu Hause sinnvoll?

    Wann ist eine geführte Zen-Meditation zu Hause sinnvoll?

    Ich habe zu Hause einen schönen, einladenden Platz für die Meditation, nehme mir Zeit und lasse mich voll und ganz auf die Ruhe und die Stimmung ein – merke aber dennoch, irgendwie komme ich nicht rein … Im Seminar hat das mithilfe der geführten Meditation ganz wie von selbst geklappt, und ich könnte mir sowas auch zu Hause vorstellen, zum Beispiel mithilfe einer CD. Hätte das den gewünschten Effekt, macht eine geführte Meditation Sinn, wenn man nicht „reinkommt“

     

    Der Erfolg der Meditation hat sehr viel zu tun mit dem Sprecher

    Ja, auf jeden Fall! Daran arbeiten wir im Zen-Leadership intensiv und entwickeln uns weiter, so daß wir es als CD und mp3 verfügbar machen können. Das ist ungemein sinnvoll, denn der Erfolg der geführten Meditation hat sehr viel zu tun mit dem Sprecher, und das ist ein gutes Hilfsmittel. Immer wenn ich nicht reinkomme, ich merke, da ist eine Schwierigkeit, kann eine geführte Meditation etwas bringen.

     

    Schwerpunkt auf „live“ geführter Meditation

    Natürlich liegt der Schwerpunkt zunächst einmal darauf, die geführte Meditation „live“ zu machen: All unsere Taiwa-Trainer werden darauf geschult, dass sie in den einzelnen Zendos dieses Instrument beherrschen, weil man es dort auf die jeweiligen Bedürfnisse eines jeden Einzelnen anpassen kann. Bin ich in einer Gruppe und mache eine geführte Meditation, z. B. für 16 Leute, dann sind das 16 verschiedene Menschen, Persönlichkeiten, da muss ich spüren, wo die hingehen, und gebe jedem etwas Spezielles. So wird auf jeden Einzelnen individuell eingegangen, das ist das Optimale, und einer der vielen Gründe, weshalb ein Zen-Leadership-Seminar so wirkungsvoll und heilsam ist.

    Allein, ist das Seminar zu Ende, und ich fahre wieder nach Hause, versuche ich natürlich möglichst viel von dem, was ich mitgenommen habe, auch zu Hause umzusetzen. Vieles davon geht leicht, und es kostet mich nichts mehr als ein wenig Disziplin, mir die Meditation zu Hause so einzurichten, weiterhin in meiner eigenen Mitte zu bleiben. Anderes ist nicht so leicht umzusetzen, vielleicht kann ich nichts tun gegen den Straßenlärm von draußen, oder ich werde anderweitig gestört – auch merke ich vielleicht, dass mir der Teil der Meditation fehlt, der mich während des Seminars geführt hat. So ist es sicherlich hilfreich, wenn man aus welchem Grund auch immer die Meditation unterbrochen hat, und jetzt nicht mehr in dem Maße diese Vorgänge umsetzen konnte – einfach mal um wieder zu starten, um wieder hereinzukommen –, sich von einer geführten Mediation leiten lässt. Dies geschieht aber am besten auf einem Zen-Sesshin, weil Lehrer, Meister, auch in der Gruppe eine Einheit bilden von immer wieder neuem Hier und Jetzt. Für mich als Zen-Meister ist keine geführte Meditation gleich, genauso wenig für den Teilnehmer oder Schüler.

     

    Zen-Meister Hinnerk Syobu Polenski
    im Dialog mit Teilnehmern des Zen Leadership Seminars

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