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  • Zen und Fokus – Teil 2: Achtsamkeit

    Zen und Fokus – Teil 2: Achtsamkeit

    Das ist der zweite Teil der Serie „Zen und Fokus“ mit dem Schwerpunkt Achtsamkeit; hier geht es zu Teil 1: Hara.

    Meditation schult immer wieder unsere Aufmerksamkeitsgewohnheiten, insbesondere die Re-Fokussierung bei schweifenden Gedanken. Achtsamkeit ist die Basis jeder Meditation!

    Zen und Fokus – Teil 2: Achtsamkeit

    Was ist Achtsamkeit?

    Nach Jon Kabat-Zinn: Form der Aufmerksamkeit, die

    1. absichtsvoll ist,

    2. sich auf den gegenwärtigen Moment bezieht

    3. nicht wertend ist.

    Woher kommt die Achtsamkeitsmeditation?

    Vipassana – Historische Wurzeln

    Zen und Fokus – Teil 2: Achtsamkeit

    Aus dem Buddhismus:

    • Pali Canon: Satipatthana Sutta; Anwesenheit von Achtsamkeit
    • Achtsamkeit ist das 7. Glied des Edlen Achtfachen Pfades,
    • Achtsamkeit ist der erste Punkt der Sieben Faktoren des Erwachens
    • Achtsamkeit ist die dritte Fähigkeit der insgesamt Fünf Fähigkeiten: Vertrauen, Energie, Achtsamkeit, Sammlung, Weisheit.

    Aus dem Yoga – Yogasutra des Pantanjeli:

    Kapitel 3: Achtsamkeit ist ein wichtiger Schlüssel zur Freiheit

    Zen und Fokus – Teil 2: Achtsamkeit

    Es gibt verschiedene Formen der Achtsamkeitsmeditation

    • Achtsamkeit auf den Körper / Körperbewusstsein
    • Achtsamkeit auf Empfindungen / Gefühle / Emotionen
    • Achtsamkeit auf den Geist, dessen aktueller Zustand
    • Achtsamkeit auf Geistesobjekte: alles was wahrgenommen wird

    Was passiert bei Achtsamkeits-Meditation auf den Körper?

    • Fokus auf das Spüren z.B. des Atems oder des Gehens
    • Führt zu einer Vermehrung der grauen Substanz in der rechten vorderen Insel
    • Vermehrung der der grauen Substanz der temporo-parietalen Verbindung
    • Schult Aufmerksamkeit, beugt Überlastung und Krankheiten vor

    Was passiert bei Achtsamkeits-Meditation auf Empfindungen?

    • Aktivierung der anterioren cingulären Hirnrinde und der dorsalen medialen präfrontalen Hirnrinde
    • ACC hat mehr graue Substanz bei erfahrenen Meditierenden
    • Anstieg des Theta-Rhythmus der vorderen Mittellinie – assoziiert mit weniger Angst
    • Das führt zu einer verbesserten Kontrolle darüber, was wir denken!

    Was passiert bei Achtsamkeits-Meditation auf Emotionen

    • Aktivierung des dorso-medialen Präfrontalcortex und der rostralen anterioren cingulären Hirnrinde
    • Aktivierung der ventro-lateralen präfrontalen Hirnrinde reguliert Emotionen durch Hemmung der Amygdala
    • Negative Emotionen verlieren an Kraft
    • Positive Emotionen werden gestärkt
    • Achtsamkeits-Meditation reduziert die Schmerzempfindung in der rechten parietale Hirnrinde und der mittleren-cingulären Hirnrinde
    • Der emotionale Anteil des Schmerzes wird ausgeblendet –> bessere Schmerzkontrolle

    Achtsamkeit auf Geistesobjekte: Alles was wahrgenommen wird
    Offenes Gewahrsein (open awareness, Shikantaza)

    • Open awareness-Meditation hemmt das „default mode network“
    • Als Default Mode Network (DMN) bezeichnet man eine Gruppe von Gehirnregionen, die beim Nichtstun aktiv werden und beim Lösen von Aufgaben deaktiviert werden.
    • Open awarenes-Mediation verbessert die Offenheit und Unvoreingenommenheit
    • Es werden unterschiedliche Neuronen-Netzwerke aktiv, je nachdem, ob wir uns auf ein Ziel konzentrieren oder ob wir unsere zwischenmenschlichen Verhältnisse überprüfen. Diese hemmen sich gegenseitig.
    • Die erfolgreichsten Führungskräfte wechseln innerhalb von Sekunden zwischen beiden hin und her.

     

    Blogbeitrag von Prof. Dr. med. Tilo Andus, Zen Leadership Trainer und Arzt

    Weiterführende Literatur:

    Daniel Goleman: Konzentriert Euch. Piper Verlag
    Daniel Goleman & Richard Davidson in „Altered traits: Science Reveals How Meditation Changes Your Mind, Brain, and Body”. Random House, New York, 2017

  • Der unsichtbare Fokus: Zen-Bogenschießen

    Der unsichtbare Fokus: Zen-Bogenschießen

    Was lehrt uns Zen-Bogenschießen über Fokus, Ziel und Treffer?

    Der unsichtbare Fokus: Zen-Bogenschießen als lehrende Erfahrung für Führungskräfte. Hier eine Geschichte über den Weg des Bogens:

    Kobun Chino, der Zen-Lehrer von Apple CEO Steve Jobs, war ein Meister in der Kunst des Zen-Bogenschießens (jap. Kyudo). Er wurde einmal eingeladen, um seine Fähigkeiten am Esalen Institute zu demonstrieren. Daher reiste er zu der berühmten Bildungsstätte im kalifornischen Big Sur, nicht weit von der Tassajara Begegnungsstätte des San Francisco Zen Center.

    Als der Tag gekommen war, baute jemand auf dem Gipfel einer hohen Klippe an der Pazifikküste eine Zielscheibe auf. Chino stellte sich in einiger Entfernung von dem Ziel auf. Dann brachte er seine Füße in die traditionelle Bogenschützenposition, straffte den Rücken, spannte sehr langsam den Bogen, wartete eine gewisse Zeit und ließ den Pfeil fliegen.

    Der Pfeil flog weit über die Zielscheibe hinaus, beschrieb am Himmel einen Bogen und stürzte dann in den Pazifik hinab. Woraufhin alle entgeistert dreinblickten. »Volltreffer!«, rief Kobun Chino fröhlich.

    »Ein Genie«, so Arthur Schopenhauer, »trifft das Ziel, das andere nicht sehen.« Das ist der unsichtbare Fokus.

    Zen-Bogenschießen für Führungskräfte

    Der Weg des Bogens kann insbesondere für Führungskräfte ein effektiver Zugang zu Energie und Konzentration sein. Damit wird der Bogen zu einer Brücke zwischen den Erfahrungen aus der Zen-Meditation und unserem Alltagsbewusstsein. Dieses wird fokussierter, klarer und von Kraft getragen. Diese besondere Zen-Erfahrung durch Bogenschießen bieten wir auf allen Zen Leadership Seminaren – „The Focused Leader“ an.

    Zen-Bogenschießen ist ein Aspekt der Zen-Praxis. Zen ist der individuelle Weg der eigenen Mitte, in der Kraft und Konzentration ihren Ursprung haben. Durch die Praxis der Zen-Meditation gelingt es auch in herausfordernden Führungssituationen den Blick für das Wesentliche nicht zu verlieren. Dadurch wird eine kraftvolle Zielfokussierung erfahrbar, die von einer inneren Leichtigkeit getragen ist.

     

     

  • Zen und Fokus – Teil 1

    Zen und Fokus – Teil 1

    Zen und Fokus: Führungkräfte müssen lernen, ihre Aufmerksamkeit zu fokussieren.

    Mit „fokussieren“ meinen wir meist, sich auf etwas zu konzentrieren und Störungen auszublenden. Aber neurowissenschaftliche Forschungsergebnisse zeigen, dass wir uns in vielfältiger Weise fokussieren. Denn für verschiedene Zwecke benutzen wir verschiedene neuronale Netzwerke.

    Manager, die sich effektiv auf andere fokussieren können, sind natürliche Führungskräfte.

    Jede Führungskraft muss drei Arten von Achtsamkeit kultivieren:

    1. Nach innen gerichteter Fokus
    2. Fokus auf Andere
    3. Nach außen gerichteter Fokus

    Die Fokussierung nach innen und auf Andere hilft die emotionale Intelligenz zu kultivieren. Die Fokussierung nach außen verbessert die Fähigkeit Strategien zu entwickeln und Organisationen zu erneuern oder zu managen.

    Zen und Fokus: die Basis ist Achtsamkeit

    Die Verbindung zwischen Achtsamkeit und Exzellenz bleibt meist verborgen. Dabei ist Achtsamkeit die Basis der wichtigsten Führungsqualitäten: emotional, organisatorisch, strategisch. Achtsamkeit war nie in größerer Gefahr!

    Zen und Fokus – Teil 1

    Digital overload

    Eine Information verbraucht die Aufmerksamkeit ihrer Empfänger. Deshalb schafft ein Reichtum an Informationen eine Armut an Aufmerksamkeit. Ein Leben voller digitaler Ablenkungen ist mit einer nahezu ständigen kognitiven Überforderung verbunden. Dadurch nutzt sich die Selbstbeherrschung ab. Was tun?

    Meditation gegen „digital overload“

    Durch Meditation schulen wir unsere Aufmerksamkeitsgewohnheiten immer wieder neu. Insbesondere den Vorgang, der bei schweifenden Gedanken voreingestellt ist. Wobei verschiedene Meditationsarten verschiedene Effekte haben . Wir unterscheiden zwischen:

    1. Konzentrationsübungen
    2. Achtsamkeitsübungen
    3. Metta-Meditation (geführte Meditation dazu von Zen-Meister Hinnerk Polenski)

    Zen und Fokus – Teil 1

    Was sind Konzentrationsübungen?

    In der Meditation üben wir, den Fokus beispielsweise auf das Hara (Unterbauch) zu richten. Diejenigen, die sich am besten konzentrieren können:

    1. sind relativ immun gegen emotionale Turbulenzen,
    2. lassen sich in einer Krise nicht so leicht erschüttern,
    3. bleiben trotz der emotionalen Wellen des Lebens in ruhigem Fahrwasser.

    Also: Exekutive Aufmerksamkeit ist der Schlüssel zum Selbstmanagement.

    Hara ist das Fundament

    Warum Hara trainieren? Hara – die Erdmitte des Menschen – ist der erste Schritt in eine Erdung, unabhängig von dem, was um uns herum los ist. Hara ist leicht zu lernen, wenn man ausdauernd ist und den Körper mitnimmt. Durch das Training von Hara, finden wir unsere innere Mitte, einen körperlichen und mentalen Anker. Das hilft uns fokussiert und unabhängig zu handeln.

    Obi Wan Kenobi: „Always remember: Your focus determines your reality!“

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    Hier geht es zu Teil 2: Achtsamkeit

     

    Blogbeitrag von Prof. Dr. med. Tilo Andus, Zen Leadership Trainer und Arzt

    Weiterführende Literatur:

    Daniel Goleman: Konzentriert Euch. Piper Verlag
    Daniel Goleman & Richard Davidson in „Altered traits: Science Reveals How Meditation Changes Your Mind, Brain, and Body”. Random House, New York, 2017

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