Schlagwort: Kreativität

  • Freude ist der Motor

    Freude ist der Motor

    Lebensfreude als Leadership-Skill der Zukunft

    Die Arbeitswelt von heute erfährt einen noch nie dagewesenen Wandel – nicht mehr das Gehalt, sondern die Lebenfreude steht im Mittelpunkt. Freude ist der Motor!

    Die Motive eines Arbeitnehmers für ein Unternehmen zu arbeiten, sind andere als vor 10 Jahren. So rangiert „ein hohes Gehalt“ schon lange nicht mehr unter den Top 3 Beweggründen einen Job anzunehmen oder zu behalten. Werte wie „ein gutes Arbeitsklima“ oder „flexible Arbeitszeiten“ stehen im Vordergrund. Die Frage, die sich ein Arbeitnehmer heute stellt ist: „Macht es mir Spaß hier zu arbeiten? Erfüllt mich das mit Lebensfreude?“ Dies entspricht auch den Gedanken des New Work. Genau drückt es Hinnerk Polenskis Schüler und New Work Experte Christoph Magnussen aus: „Es geht um eine Arbeit, die Dich stärker macht statt schwächer.“ Er lehnt sich hier an die Definition von Frithjof Bergmann an, dem Begründer der New Work Bewegung. Es geht um die Lust am Arbeiten oder ganz generell: um die Lust am Leben.

    Epikur definiert Lebensfreude als wichtigsten Motivator

    Lebensfreude war das zentrale Thema des griechischen Philosophen Epikur. Seine These: Jeder Mensch strebt in allererste Linie nach Lebensfreude.“ Der Psychiater Dr. Manfred Stelzig geht noch weiter. Er bezeichnet Lebensfreude als „ein gesundes Programm, das in jedem von uns angelegt ist.“ Wir kommen also auch als Führungskraft nicht darum herum, uns mit dieser Thematik zu beschäftigen. Denn Lebenslust hat die stärkste Motivationskraft für außergewöhnliche Leistungen. Dies lässt sich auch biologisch leicht begründen.

    Dopamin als Treiber für Höchstleistungen

    Es ist vor allem das Hormon Dopamin, das uns in eine außergewöhnliche Leistungsbereitschaft versetzt. Wir schütten es aus, wenn wir ein Objekt der Begierde entdecken oder daran denken. Das können die schönen Schuhe im Schaufenster, die Trauminsel im Urlaubsprospekt oder eben ein besonders spannendes berufliches Projekt sein. Wie wichtig es als Führungskraft ist, die Attraktivität desselben in den Vordergrund zu rücken, wusste schon Antoine de Saint-Exupéry mit seinem Apell: „Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht die Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“ Je höher die Wahrscheinlichkeit ist, dass der erwünschte Erfolg auch eintritt, desto höher die Dopaminausschüttung. Eine Möglichkeit diesen Effekt und damit die Lebensfreude zu erhöhen, ist die Kultivierung von Neugier.

    Freude ist der Motor

    Neugier kultivieren

    Neugier wird geweckt, wenn wir eine Wissenslücke bemerken und den Drang verspüren diese zu schließen. Wir kennen das von einem spannenden Krimi. Die Dopaminausschüttung erfolgt schon vor der Lösung des Rätsels, quasi als eine Art Vorfreude. Ist das Rätsel gelöst, der Täter identifiziert, „belohnt“ uns der Körper nochmal mit einer Extraportion Dopamin. Für die Führungskraft, aber auch für Eltern oder Lehrer gilt daher: Wecken Sie den Forscherdrang ihrer Mitarbeiter oder Schüler, um sie für das Projekt zu motivieren!

    Neugier kann man üben und kultivieren. Indem man sich für Dinge und Menschen interessiert. Oder indem man öfters einmal Neuland betritt. Das kann eine neue Speise, eine neue Sportart oder eben ein neues Projekt sein. Auch in der Meditation ist hin und wieder die Neugier darauf „was passiert“ oder „was es in mir zu entdecken gibt“, die treibende Kraft, um die Meditationspraxis aufrecht zu erhalten oder zu vertiefen.

    Lebensfreude ist der Motor

    Doch Dopamin ist nicht das einzige Hormon, das dabei hilft, Lebensfreude zu verspüren. Das „Glückshormon“ Serotonin oder das „Kuschelhormon“ Oxytocin zählen ebenfalls dazu. Letzteres schütten wir aus, wenn wir uns im Kreise uns positiv gestimmter Menschen bewegen. Es hilft dabei den Cortisol-Spiegel zu senken und ist daher ein wichtiger Player im persönlichen Anti-Stress-Management. Im beruflichen Kontext sind es die zwanglosen Gespräche in der Tee-Küche oder das freundschaftliche Geplänkel zu Beginn eines Meetings. In diesem Zusammenhang wird deutlich, warum der Tischtennistisch im Office eben doch seine Berechtigung hat. Auch gemeinsam Sport zu betreiben, zu muszieren oder zu meditieren sind Garanten für eine Oxytocinausschüttung.

    Dabei steigt nicht nur das Selbstvertrauen, sondern sprichwörtlich die gute Laune und die ist Dank Spiegelneuronen bekanntlich ansteckend. Als Führungskraft kann man hier mit gutem Beispiel vorausgehen und seine Mitarbeiter öfters mit einem Lachen begrüßen. Das machen wir sowieso viel zu wenig. Ein Erwachsener lacht im Schnitt 15mal, ein Kind 400mal pro Tag.

    Wie schön, dass das Daishin Zen-Kloster ein Ort ist, an dem das Motto „Freude ist der Motor“ täglich gelebt wird und damit einen wunderbaren Nährboden für Weiterentwicklung ist.

     

    Blogbeitrag von Conny Hörl, Zen Leadership Trainerin und Unternehmerin

     

    Tipp:
    Mehr interessante Ideen zu Balance, Neugier und Lebensfreude finden sich im Buch „In Balance“ von Zen Leadership Trainerin Conny Hörl.

     

     

  • Zen Leadership, Intuition und Kreativität

    Zen Leadership, Intuition und Kreativität

    Im ersten Moment, in dem man von Kreativität hört, denkt man an eine kreative Kindergartengruppe: wir basteln mit Farben und ich bin ganz kreativ usw…

    Das bedeutet, dass das Kreative irgendwo in einer künstlerischen Dimension verortet ist. Aber wenn jemand an eine Tafel geht, die weiß ist, so wie vor über 100 Jahren und E=m*cdarauf schreibt, dann ist es genau die gleiche Kreativität. Und diese hat den gleichen Impact wie Brunelleschis Kathedrale in Florenz oder das Abendmahl oder was auch immer wir so im Kopf haben … Rodin, Nietzsche Büste, beispielsweise.

    Kreativität ist der Zustand aus dem Nichts Etwas zu erschaffen

    Natürlich, in der postmodernen Gesellschaft, die eine vollkommene Abwesenheit von Orientierung, Wille und Weisheit ist, ist Kreativität auch: wie gehe ich kreativ mit schwierigen Situationen um. Oder eine Vase fällt runter und wie bastle ich die Vase kreativ zusammen. Das ist es nicht.

    Kreativität ist tabula rasa. Es ist die weiße Wand. Es ist das Nichts. Und aus diesem Nichts entsteht Etwas. Der erste Teil zu dieser Kreativität ist sehr harte Arbeit.

    Wenn wir eine Kamera haben, eine EOS M3 meinetwegen, und ich bin jetzt kreativ, dann scheitert es vielleicht daran, dass ich nicht weiß, welchen Knopf ich drücken muss. Oder wie ich z.B. die Tiefenschärfe auslöse. Das heißt, selbst wenn ich einen Kursus mache, wirst du trotzdem immer die crasseren Bilder machen, weil du Erfahrung hast und eben alles zusammenkommt.

    Das Gleiche gilt auch für Unternehmen, für Selbstständigkeit, für Wissenschaft. Es gilt auch in der Programmierung. Ich muss in diesem Sujet gut sein. Ich muss es so gut können, dass ich darüber nicht mehr nachdenke. Das ist der entscheidende Punkt.

    Der Himmel Erde Kreislauf

    Im Himmel Erde Kreislauf, den ich im Buch „Die Linie im Chaos“ beschreibe, gibt es verschiedene Aspekte und der eine Aspekt ist Konzentration, Schaffenskraft, Anstrengung.

    Schaffens-Kraft – das Wort Kraft rot unterstrichen. Die Reihenfolge, wie hier erwähnt, ist nicht zwingend, die kann sich ändern.

    Der erste Schritt ist immer die Pflicht und aus dieser Pflicht heraus, kann die Fähigkeit der Kür entstehen. Ich kann, wenn ich Geige spiele, und vergesse, dass ich Geige spiele, ein Mozart Violinkonzert in eine Kadenz bringen. Und die Kadenz spielen, die Mozart vorgibt. Das kann ich machen.

    Wenn ich gut bin, dann bringe ich noch etwas von mir hinein. Wenn ich programmieren kann, so gut, dass ich es schaffe eine Metta-Ebene darüber zu sehen, zu spüren, dann kann ich plötzlich Abkürzungen sehen, die vorher keiner gesehen hat. Das gilt für alle Bereiche.

    Wenn du deine Kamera benutzt, dann darfst du nicht darüber nachdenken, was du da tust. Sie ist ein Teil wie bei einem Künstler ein Pinsel. Er darf sich nicht mehr überlegen: wie tusche ich jetzt das Ocker an? Und wie viel Leinöl tue ich da rein? Oder wieviel Harzöl? Das ist ein ganz entscheidender Punkt.

    Einstein sagt: Intuition ist 90 % Transpiration (Schwitzen) und 10% Inspiration.

    Natürlich ist es hier unser Job, über die Inspiration zu reden. Aber es reicht jetzt nicht, von meiner Seite aus zu sagen: Ja, Kreativität ist viel Arbeit und macht euren Job und dann kommt ihr wieder. Sondern es ist auch noch die Art und Weise wie wir es tun. Das heißt, hier beginnt ein weiterer wichtiger Aspekt.

    Der Punkt ist, dass wir in unserer Zivilisation unglaublich weit sind, was Forschung angeht oder was den arbeitenden Kontext angeht. Und wenn wir uns mit dem letzten Jahrhundert, dem Anfang des letzten Jahrhunderts vergleichen, haben wir einen großen Mangel, bis vor Kurzem, es ändert sich jetzt gerade, an Kreativität und an Quantensprüngen gehabt. Wir haben fast achtzig Jahre wenig große Sprünge gehabt. In Silicon Valley ändern sich einige Dinge. Es hat aber auch damit zu tun, was da los ist.

    Von der Konzentration in die Intuition

    Früher zur Zeit der Kopenhagener Konferenz, Pauli, Bohr, Sommerfeld, Einstein, usw. Carl Friedrich von Weizsäcker, den ich kennengerlernt habe und auch mit ihm darüber geredet habe, gab es auch eine Dimension, in der Menschen das Feld der Konzentration verstanden haben. Nämlich dass man ab einem bestimmter Punkt, wenn man das beherrscht, in eine sinnlose, nicht zielgerichtete Übung oder Art und Weise gehen muss, um aus der Enge der Konzentration und der Übung herauszukommen.

    Das heißt, ich mache Dinge, die erstmal nichts bringen. Und diese nächste Stufe, die dieser Übergang ist von Transpiration zu Inspiration, ist für uns sehr schwer, weil sie mit Anhalten und Loslassen zu tun hat.

    Der Kernsatz ist: Kreativität entsteht … es ist fast ein Koan, ihr müsst ein Wissen ansammeln, ihr müsst Know-how ansammeln. Wir müssen so lange trainieren, wie es überhaupt geht. Wir müssen Führungserfahrung, Vertriebserfahrung, usw. sammeln und machen und tun. Und jetzt geht es darum, zu erkennen, wenn ich das mache, genau das Gegenteil zu tun.

    Kreativität findet in einem Feld des Nichtwissens statt

    Das ist der nächste große Schlüssel. Es findet nicht in der Rumpelkammer statt, es findet nicht in der Struktur statt, es findet nicht in dem System statt: es gibt Regeln für Programmierung und die sind noch in tausend Jahren so, wenn es nicht jemanden gibt, der das innerlich löscht.

    Das IPhone von Steve Jobs ist nicht entstanden, weil er ein Telefon genommen hat, das Musik abspielen kann, sondern weil er IPods gebaut hat, die krass waren. Weil er die Nachfolge geschafft hat von Morita san, Sony, nämlich dem Walkman. Das war ein krasses Ding.

    Es hat ihn inspiriert und er hat das Ding so klein gebaut. Daraus ist ihm die Idee gekommen, ich will ein IPod bauen, mit dem ich auch telefonieren und noch andere tausend Sachen machen kann.

    So würde niemand denken. Der Ansatz ist ein anderer. Das liegt daran, dass er Computer gebaut hat und kein Telefon. Und diese Dimension, als er gesagt hat, ich baue ein Gerät, dass die Welt verändern wird, war eine Dimension, die wir uns heute nicht vorstellen können, dass er sich das damals hätte vorstellen können.

    Das ist in einem Feld gewesen von Etwas, was es nicht gab. Es gab kein IPhone, es gab diese Idee nicht. Es gibt auch kein, noch, für uns alle, Quantum-Computing, kein Blockchain. Und eigentlich gibt es auch noch keine KI, Artificial Intelligence, Künstliche Intelligenz. Das ist der Punkt.

    Loslassen und mit der Zen Übung in die offene Weite gehen?

    Jetzt gehen wir den nächsten Schritt. In dieser Menge meines, in meiner Pflicht, wirklich gemeisterten oder fast gemeisterten Wissens und Werkzeugen, gehen wir dann diesen wesentlichen Schritt in das Nichtwissen, in diese offene Weite mit der Zen Übung.

    Es ist nicht abstrakt gemeint und nicht intellektuell. Sondern ich gehe in die Übung. Gerade dann, wenn ich in einer Arbeit, oder an einem Buch bin oder einem Vortrag, wo ich weiß, da fehlt was, da will ich was reinhaben. Dann werde ich drei/vier Wochen daran arbeiten und dann muss ich gucken, dass ich es eine Woche zum Ruhen bringe. Ich mach das bei all meinen Büchern.

    Ich schreibe die Bücher nicht bis zum letzten Abschlusstermin. Ich schreibe und lasse es ruhen. Ich habe jetzt das Buch: Die Kunst der Versenkung im Zen und Yoga, das habe ich auf Eis gelegt, weil mir noch etwas fehlt und ich noch nicht weiß, was. Es ist zur Hälfte fertig, lesbar, durchgeschrieben schon.

    Das zweite Buch an dem ich schreibe: Digitale Erleuchtung, Elite für alle! Das ist ein krasser Titel und wird auch ein krasses Buch.  Das liegt halb auf Eis. Nach dem Sommer muss ich das hart angehen.

    Also, das sind Phasen, wo ich auch versuche, nicht darüber weiter nachzudenken in der Linearität, sondern sie zu unterbrechen. Und dann kann es sein, dass ich morgens um drei Uhr aufwache, und dann muss ich wirklich auch aufstehen.

    Ich habe manchmal Situationen, letztens, bin ich in der Seilbahn hochgefahren und plötzlich habe ich im IPhone auf Notizen dieses Buch geschrieben. Und meine Partnerin war genervt, weil ich 1,5 Stunden in diese kleine IPhone Notizen geschrieben habe, aber da hält mich auch dann niemand von ab. Diese beiden Aspekte, die sind sehr wichtig:

    Aus dem Nichtdenken in die offene Weite

    Der erste Aspekt ist die Meditation von Hara, Fokus. Schaffenskraft. Schaffenskraft setzt Willenskraft voraus. Und Hara ist die Übung für Willenskraft. Der zweite Teil ist eine komplett andere Übung: die Übung der offenen Weite.

    Aus dem Nichtdenken in die offene Weite. Und diese Übung zu üben, bringt die Voraussetzung, sie in einem solchen Zustand zu üben: du hast eine neue Idee und du weißt gar nicht welche, aber du weißt, dass da was ist. Ihr spürt das. Ich habe einen Freund, der programmiert und schon allen möglichen Quatsch gemacht hat. Er war 17 Jahre alt und hat ein Programm gemacht und ist mit 21 Professor geworden. Und so Kram…

    Man merkt, da ist eine Disharmonie in irgendetwas, aber ihr fasst es nicht, könnt es nicht sehen, weil die Regel ja da ist. Die Disharmonie ist die Regel. Ihr spürt es nur deshalb, weil ihr eine Ahnung davon habt, das dort etwas darüber hinweg geht. Und das kann man trainieren. Das ist das Feld in dem wir uns hier bewegen. Und daraus entsteht dann Kreativität.

    Kreativität ist (fast) Extase

    Das ist unglaublich, das Kreative selber ist fast Extase, es ist sogar Essenz. Richtig einen Kick zu haben. Das Buch „Das Leben ist ein Geschenk“ heißt eigentlich „Wille und Weisheit“. Der Verlag hat mir diesen Titel sehr nahe gelegt, was mich ein bisschen in die Esoterik-Ecke drängt. Aber das Buch ist eher, sagen wir mal „MeinPapaliesteigentlichNietzsche.de“. Da habe ich Nächte gesessen und in einem Flash geschrieben. Das ist total toll.

    Oder ich habe Freunde, die ein Unternehmen haben und unglaublich innovative Geschichten machen.

    Im Moment ist eine Zeit, es ist ein bisschen Goldgräberzeit. Es ist wie bei Kaiser Wilhelm im Moment. Die Post geht ab. Das ist unglaublich. Wir sprechen noch gar nicht von IT. Wenn man da hindenkt, das ist ja „unlimited“. Das ist ja wie 1920, was im Moment geht. Das ist schon interessant. Aber es ist nicht nur dort so…

    Ich wollte heute sehr pragmatisch sein. Das heißt, die Übung Hara und die Übung offene Weite – damit gehen wir jetzt in die Übung.

    Kreativität beginnt, wie wir von Zen Meister Hinnerk Polenski gehört haben, in einem großen weiten offenes Feld, zu dem ein Weg führt.

    In unserem Seminarmodul „Creative Spaces – Raum für neue Perspektiven“ öffnen wir diesen Raum und so zeigen sich neue Potentiale, Wege, Möglichkeiten und Schaffenskraft.

    Zen-Meister Hinnerk Syobu Polenski 
    im Gespräch mit Teilnehmern des Zen Leadership Seminars „Creative Spaces“

  • Zen in der Kunst der Kreativität

    Zen in der Kunst der Kreativität

    Zen in der Kunst der Kreativität läßt uns neue Chancen und Perspektiven erkennen. Es öffnet Ihr Bewusstsein und kann Raum schaffen für Innovation und Kreativität. So können Sie Ihre Visionskraft freisetzen und mit Freude und Verantwortung die Zukunft gestalten.

    „Kreativität ist Schöpfung. Alles ist reiner Geist und alles ist Schöpfung.
    Kreativität ist Schöpfung aus dem Potential der Gegenwart“.

    Zen-Meister Hinnerk Polenski

    Kreativität ist ein Begriff, den wir sehr breit gestreut vorfinden. Es gibt einen Kreativitäts-Workshop im Kindergarten, da lernen die Kinder aus sich heraus Dinge zu schaffen, nicht nur Malen nach Zahlen. Da passiert heute sehr Vieles und Schönes, das regt etwas an. Im ersten Moment lacht man als Erwachsener, wenn die Kinder einem irgendwelche bunten Bilder zeigen, die Kinder erklären einem jedoch sehr genau was es bedeutet. Aber was ist Zen in der Kunst der Kreativität? Zen in der Kunst der Kreativität setzt zwei Aspekte voraus:

    Der wichtigste Aspekt ist Freiheit

    Das Edle ist die Freiheit. In diesem Sinne ist Kreativität etwas Heiliges, Kreativität ist die Schöpfung im Menschen. Die Schöpfung selber – heute Evolution genannt -, das vielfache Wachsen, sei es zum Göttlichen strebend oder sei es sich selbst organisierend.

    Im Großen gewaltig hat es uns bis hierher, tausende von Arten und eine unendliche Vielfalt hervor gebracht. Alles was das Universum und unsere Welt ausmacht – das Leben – ist in seiner ganzen Fülle und in seiner gesamten Vollständigkeit in uns, die gesamte Evolution, die gesamte Geschichte, die Summe aller Zeiten, jeder Raum und jeder Ort sind gleichzeitig überall.

    Unendliche Mengen von Wirklichkeiten sind in diesem Moment. Es gibt nicht nur „eine“, das ist kleinkariert. So gesehen ist Kreativität etwas Heiliges, ob es aus dem Nichts etwas schafft oder aus einer Unmenge von Realitäten und Potenzialen von Gegenwart etwas wählt oder eine Mitte zwischen beiden. Es ist ein Licht in der Dunkelheit.

    Wir sind umzingelt von Bürokratie und Ausbremsen dieser Kreativität von Kindheit an. Obwohl mehr und mehr für kleinere Kinder sehr viel passiert, ist dieses noch nicht in die Schulen oder Universitäten gelangt. Diese Kreativität zu ersticken, darin ist nicht nur unser Staat ein Meister, sondern Konzerne gleichermaßen. Sie leben in einer Art Wettlauf. Umso größer eine Organisationen ist, umso erstickender, ängstlicher und zentralistischer ist sie oft auch. Und das ist kein fruchtbarer Boden für Kreativität.

    Deshalb schauen alle auf einmal auf Startups und junge Leute, die ein bisschen verrückt sind, weil da wirklich etwas passiert und dort der kreative Raum noch da ist. Es sind kleine, schnelle, innovative Organisationen und Felder ebenso wie der Einzelne. Dabei vergessen wir in der Summe einer Gesellschaft, in der Summe einer Gemeinschaft oder einer Firmengemeinschaft, dass alle Menschen dieses mehr oder weniger im Herzen haben.

    Nur einigen Wenigen gelingt es mit ihrer Kreativität durch diesen Spießrutenlauf – den man Bildung nennt – hindurch zu kommen. Der so nicht funktionieren kann, weil er viel zu einheitlich für so unterschiedliche Menschen und Kinder gemacht ist, dass dabei nur ein Durchschnitt von dieser Vielfalt herauskommen kann. Das nur zu Organisationen und Strukturen, wie sie oft in der Gesellschaft vorkommen und wirken.

    Kreativität braucht Struktur

    Das ist der zweite Teil, den Kreativität braucht. Jetzt kommen wir in dieses schwierige Feld, in dem die Dinge sich ausschließen. Die Kreativität, die Inspiration, die offene Weite, der offene weite wache gleißende Geist sind das Geburtsfeld, ohne das ist nichts. Das Denken im Unbekannten, das Erschaffen im Unbekannten, das Schöpfen im Unbekannten und das Sehen von dem, was noch nicht gesehen ist. All dieses bleibt ein Traum, ein Moment, ein Blitz, wenn nicht eine ganz klare Struktur da ist. Diese Struktur nennt man im Zen Upaya, das Werkzeug.

    Manchmal träume ich Opern, die sind noch nie geschrieben, aber ich habe nicht einmal das Werkzeug, ich kann nicht einmal Noten lesen, diese aufzuschreiben; das ist dann ein netter Traum. Ein gigantisches unglaubliches Klavierstück entsteht durch das lange Handwerkszeug des Klavierspielens. Es ist immer eine schweißtreibende, anstrengende, vielleicht freudlose Dimension darin enthalten, die uns dann diese Freiheit gibt.

    Ich werde oft im Zen gefragt: „Was macht ihr mit dieser Form? Warum ist hier so viel Form?“ Diese Form führt zur Formlosigkeit. Diese Disziplin, die unfrei wirkt, führt zur Freiheit. Die Disziplin des Fingersatzes führt zu einer Tonleiter, führt zur Freiheit. Die Disziplin Software zu programmieren oder Chip-Layout zu kreieren oder Ingenieurkunst sind das gleiche. Diese beiden Dinge bedingen sich.

    Prajna und Upaya – Weisheit und Mittel

    Die beiden großen Ebenen die im Mahayana-Buddhismus trainiert werden sind: Prajna und Upaya. Prajna ist die Weisheit. Was ist Weisheit? Weisheit ist nicht, dass irgendein Greis etwas vor sich hin erzählt, sondern: Weisheit ist in einer Situation die unlösbar ist wie mehrere Menschen, die so streiten, dass es zum Krieg, zum Schaden kommt – einen weisen Ausweg zu finden. Einen Weg zu finden, den keiner gesehen hat. Upaya ist das Mittel, das beides zusammen bringt. Die Dinge sind nicht getrennt. Sie sind noch dichter zusammen. Auf der einen Seite kann ich eine Inspiration haben, die im Sand versiegt wie Wasser in der Wüste, wenn ich nicht das Instrument habe, das Werkzeug, das Gelernte.

    Warum braucht Zen in der Kunst der Kreativität Fokussierung?

    Zen in der Kunst der Kreativität braucht für seine Entwicklung aber auch Fokussierung, kraftvolle geerdete Fokussierung. Den Begriff des Vektors finde ich sehr gut, weil es eine fokussiert Energie ist, die ein Feld erzeugt, wenn dieses Feld dann gleichzeitig leer bleibt. So ist eine Intention ausgerichtet auf etwas, was vielleicht mit der Spitze im Unbekannten liegt und vielleicht zwei Drittel im Bekannten.

    In dem ich Wissen und Werkzeuge hinein gebe, um in dieses Unbekannte vorzudringen, um diese Brücke zu bauen. Diese Schnittstelle ist der Schlüssel, verbunden mit mentalem Training für diese beiden Bereiche. Das ist ganz einfach, da ist der Kern. Ich kann keine Opern träumen, wenn ich noch nie Opern gehört habe. Wenn jemand Pop-Songs träumt oder schreibt oder komponiert oder produziert, dann hat er welche gehört. Es baut alles aufeinander auf. Ein Bildhauer der Steinzeit macht andere Figuren als der des frühen Mittelalters. Ein Michelangelo ist wieder etwas ganz anderes. Michelangelo hat seine Figuren, seine Statuen nicht aus dem Nichts geschaffen, sondern angesichts griechischer Statuen, die klassische griechische Kunst, die dadurch plötzlich nach Europa floss.

    Der Vektor ist der Fokus, dessen Spitze nicht durch ein enges Ziel blockiert werden darf, sondern die Spitze ist lichtvoll offen. Dahinter braucht es eine Logistik, da braucht es Werkzeuge und da braucht es Schweiß. Thomas Edison hat schon vor langer Zeit – man kann es nicht genialer zusammenfassen – diesen Satz gesagt: „Intuition ist 1 % Inspiration, 99 % Transpiration“.* Es ist der Kern. Es ist eine Gleichzeitigkeit, da ist die Kunst drinnen. D.h. das Werkzeug liegt nicht davor oder danach, sondern der Blitz da drinnen ist nicht Gott gewollt, Zufalls-generiert, sondern: wir können die Offenheit für diesen Blitz trainieren.

    Zen in der Kunst der Kreativität bringt all diese Aspekte zusammen

    und öffnet diese Potentiale. Das ist der Sinn von Zen-Training in diesem Kontext. Es ist die Kombination auch im Training von diesen beiden Elementen, nämlich in eine fokussiert geerdete Kraft zu gehen, deren Fokus mit den Dingen, mit der Information, mit dem schlagartigen Erkennen des Potenzials der Gegenwart verbunden ist. In dieser kraftvollen Dimension ist dann die Totalität der Offenheit, der offenen Weite, die unbegrenzt ist, in meinem Geist, in meinem direkten unmittelbaren Jetzt-Geist, das ist die Bedienungsanleitung.

    Der Beginn ist die Übung: Zazen.

    Sie möchten gerne Zen in der Kunst der Kreativität vertiefen und Ihr kreatives, intuitives Potential entdecken? Hier finden Sie unsere nächsten Seminartermine „Creative Spaces – Raum für neue Perspektiven“.

     

    Zen in der Kunst der Kreativität
    Trailer: Kreativität ist Schöpfung aus dem Potential der Gegenwart, Vortrag von Zen Meister Hinnerk Polenski

     

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