Zen und Fokus – Teil 3: Metta

Zen und Fokus – Teil 3: Metta

Metta-Meditation hat zahlreiche positive Effekte. Um den Geisteszustand Metta hervorzurufen, müssen wir uns darauf fokussieren. Im Gegensatz zu „Hara“ und „Achtsamkeit“ ist Metta kein Tool sondern ein Ziel, eine Gesinnung, eine Haltung.

Das ist der dritte Teil der Serie “Zen und Fokus” mit dem Schwerpunkt Metta; hier geht es zu Teil 1: Hara.und Teil 2: Achtsamkeit.

Was bewirkt Metta-Meditation?

Metta-Meditation hat einen überraschenden und einzigartigen Effekt:

  • Die im Gehirn bei Mitgefühl beteiligten Schaltkreise werden gemeinsam mit den Schaltkreisen für Freude und Glück aktiviert. Dies fördert eine altruistische Einstellung (Quelle: D. Goleman & R.J. Davidson: Altered traits)
  • Gefühl größerer sozialer Verbundenheit mit einer positiveren Einstellung gegenüber unbekannten Personen (Cendri et al., Stanford University. Emotion 2008;8:720-724)
  • Größeres Sinnerleben, positivere Beziehungen zu anderen Personen, weniger körperliche Beschwerden. Personen sind zufriedener mit ihrem Leben, weniger depressive Symptome (Fredrickson et al., University of North Carolina, Chapel Hill: J Person Soc Psychol 2008;5:1045-1062)
  • Weitere Studien zeigten positive Effekte bei Schizophrenie und Depressionen
  • Weitere Literatur: Tanja Singer: eBook http://www.compassion-training.org/

Was ist Metta?

Metta ist eine der 4 Brahmavihāras = himmlische Verweilzustände, eine der 4 Wohnstätten Brahmas.

1. Metta (Pali) = Maitri (Sanskrit): Liebende Güte, wie ein Sonnenmeer

Zen und Fokus – Teil 3: Metta

2. Karuna: Mitfühlende Liebe, wie eine Mutter zu ihrem Kind

Zen und Fokus – Teil 3: Metta

3. Mudita: Selbstlose Mitfreude, Entzücken wie Frühlingssonne

Zen und Fokus – Teil 3: Metta

4. Upekkha: Gelassenes Sein, nicht anhaften, wie ein stiller, weiter Ozean

Zen und Fokus – Teil 3: Metta

 

Wie geht Metta-Meditation? Was sind die Voraussetzungen?

  • Innere Ausrichtung – Fokus
  • Stille – Konzentration
  • Achtsamkeit

Quelle: Teisho von Zen-Meister Hinnerk Polenski

Zen und Fokus – Teil 3: Metta

Häufige Metta-Praxis

Hervorrufen des Gefühls der liebenden Güte durch Mantren – zunächst für sich

  • Möge ich glücklich sein
  • Möge ich in Frieden leben
  • Möge ich frei von Leiden sein

Danach Hervorrufen des Gefühls der liebenden Güte durch Mantren – für eine nahestehende Person

  • Mögest du glücklich sein
  • Mögest du in Frieden leben
  • Mögest du frei von Leiden sein

Dann Hervorrufen des Gefühls der liebenden Güte durch Mantren – für eine neutrale Person

Schliesslich Hervorrufen des Gefühls der liebenden Güte durch Mantren – für eine Person, die man nicht mag

Zuletzt Hervorrufen des Gefühls der liebenden Güte durch Mantren – für alle fühlenden Wesen

 

Blogbeitrag von Prof. Dr. med. Tilo Andus, Zen Leadership Trainer und Arzt

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